Unter einem Ekzem versteht man ein Krankheitsbild, das die Haut betrifft. Die so genannte Dermatitis kann an vielen Stellen der Haut auftreten und hat unterschiedliche Ursachen. An der Schleimhaut spricht man normalerweise nicht von einem Ekzem. Dennoch kann es zu vergleichbaren Erscheinungen an der Oberfläche der Eichel oder an der umgebenden Haut beziehungsweise Vorhaut kommen. Entzündliche Veränderungen der Eichel werden als Balanitis (Eichelentzündung) bezeichnet, egal ob es sich um eine Infektion oder eine ekzemartige Erkrankung handelt. Tritt ein entsprechendes Ekzem an der Eichel des Penis des Mannes auf, kann dies aus unterschiedlichen Gründen geschehen. Man unterscheidet hier zwischen Formen wie dem atopischen und dem seborrhoischen Ekzem, dem allergischen Ekzem und der Kontaktdermatitis sowie (nach dem Erscheinungsbild) dem nässenden Ekzem. Typische Beschwerden sind Ausschlag, Schwellungen, Schmerzen und Juckreiz.
Man unterscheidet zwischen endogenen Ekzemen und exogenen Ekzemen, so auch an der Eichel (Glans penis) und an der Penishaut. Bei den endogenen Ekzemen handelt es sich um eine körperliche (innere) Ursache für die Entstehung der Hautirritation. In einigen Fällen ist diese genetisch bedingt, wie etwa die Entstehung von einer Neurodermitis (atopischen Dermatitis), aber auch eine Talgdrüsenüberproduktion kann zur Entstehung von Ekzemen führen (bei der seborrhoischen Dermatitis). Handelt es sich um exogene Ekzeme, ist die Entstehung durch äußerliche Einflüsse bedingt. Bestimmte Substanzen greifen die Haut an und sorgen für Irritationen und Rötungen.
Die Dermatitis ist nicht ansteckend und hat in der Regel nichts mit schlechter Hygiene zu tun. Gerade im Intimbereich auftretend kann sie jedoch zu psychischen Beschwerden führen, insbesondere dann, wenn das Sexualleben unter der Erkrankung leidet.
Verändert sich die Haut an der Eichel und wird schuppig, kann dies auf ein seborrhoisches Ekzem zurückzuführen sein. Seborrhoische Ekzeme entstehen an Körperstellen, die Talgdrüsen enthalten. Dazu zählen neben dem Penis auch die Kopfhaut oder das Gesicht. Talgdrüsen befinden sich an allen behaarten Stellen. Die Eichel des Mannes ist zwar nicht behaart, jedoch kann an der Behaarung aus dem Intimbereich ein Ekzem entstehen, das sich bis zur Eichel ausbreitet. Diese Form von Ekzem bringt meist keinen Juckreiz mit sich, äußert sich aber durch fettige und schuppige Haut. Kinder sind häufig von seborrhoischen Ekzemen betroffen. Das bedeutet jedoch nicht, dass sich die Erkrankung im Alter fortsetzt.
Ein Kontaktekzem (Kontaktdermatitis) entsteht durch äußerlich einwirkende Substanzen. Das kann eine Haut- oder Schleimhautreizung durch chemische Stoffe, toxische Stoffe oder beispielsweise aggressive Seifen, Körperpflege- und Reinigungsmittel sein. Am Penis beziehungsweise an der Eichel ist die Ursache oft die Benutzung von Kondomen, wenn eine Latexallergie besteht. Dann liegt ein allergisches Kontaktekzem am Penis vor. Für Männer, die an der Kontaktallergie gegen Latex leiden, finden sich Kondome ohne Latex. Um den Schutz des Kondoms (insbesondere gegen HIV) zu gewährleisten, muss es synthetisch sein. Salben oder Intimschmuck können des Weiteren Auslöser für eine Kontaktallergie im Bereich der Eichel darstellen.
Die Entstehung eines atopischen Ekzems (Neurodermitis) kann durch innere und äußere Einflüsse begünstigt werden. Meist ist eine Veranlagung für Hautreaktionen verantwortlich. Menschen mit Neurodermitis sind davon betroffen, dass sich bestimmte Regionen der Haut entzünden. Innere Einflüsse, die die Entstehung der Dermatitis an der Eichel begünstigen können, können Stress oder Infekte sowie Unverträglichkeiten von Nahrungsmitteln sein. Zu den äußeren Einflüssen zählen Staub, Wärme und Kälte sowie Reizung durch bestimmte Pflegeprodukte oder Kleidung. Diese Faktoren lösen eine verstärkte Immunreaktion des Körpers aus und der Betroffene leidet an einer Überempfindlichkeit. Meist tritt das atopische Ekzem an Gelenken wie Armbeuge, Kniekehle oder Fingergelenken auf. Die Dermatitis kann sich jedoch auch im Schambereich ausbreiten. Kinder sind häufig betroffen, teils ab dem dritten Lebensmonat. Bei der Neurodermitis besteht die Chance, dass die Erkrankung im Alter zurückgeht.
Ekzeme treten phasenweise auf und nur in seltenen Fällen wird die Erkrankung chronisch. Welche Therapie am geeignetsten ist, hängt davon ab, welche Ursache der Dermatitis an der Eichel zugrunde liegt und wie ausgeprägt die Symptome sind. Zunächst wird versucht, die Auslöser für die entzündliche Reaktion auszumachen und zu beseitigen. Hier gibt es mehrere Therapieansätze. Während es einfach ist, reizende äußere Stoffe wegzulassen, kann die Bekämpfung der inneren Ursachen schwieriger werden. Bei einer Lebensmittelallergie ist eine Nahrungsumstellung maßgeblich. Die Dermatitis kann auch durch Stress ausgelöst werden, der weitestgehend vermieden werden sollte.
Es hat sich herausgestellt, dass Sonnenlicht sich positiv auf den Heilungseffekt auswirkt. Eine Phototherapie besteht aus der Bestrahlung mit UVA- und UVB-Licht und ist effektiv bei der Behandlung von Ekzemen im Intimbereich.
Juckreiz kann mithilfe kalter Umschläge gelindert werden, ebenso das Gefühl von Wärme. Feuchte Umschläge haben sich auch erfolgreich darin gezeigt, der Haut Wärme zu entziehen. Zudem sollte dem Intimbereich die Möglichkeit gegeben werden, an der Luft zu trocknen.
Neben dem Versuch, die Ursache für die Dermatitis zu beseitigen, können die Symptome mithilfe von Medikamenten bekämpft werden. Bei chronischen Hauterkrankungen kommen Glucocorticoide zum Einsatz (Behandlung mit Cortisonpräparaten wie Hydrocortison). Bestimmte Antihistaminika wirken der starken Immunreaktion des Körpers entgegen, jedoch sind diese aufgrund der starken Nebenwirkungen nur bedingt für eine langanhaltende Behandlung geeignet.
Bei Ekzemen, die phasenweise auftreten, eignet sich die Behandlung mit Salben. Diese können Cortison enthalten oder einfach für viel Feuchtigkeit sorgen. Handelt es sich um nässenden Hautausschlag, sollten die Cremes fetthaltig sein.
aktualisiert am 25.02.2019