Cortison ist ein starkes Medikament und gleichzeitig ein Hormon, das im Körper gebildet wird. Insbesondere dann, wenn entzündliche Prozesse im Körper stattfinden, kommt Cortison zur Unterstützung der Heilung zum Einsatz. Auch bei verschiedenen Hauterkrankungen hat sich Cortison als sehr wirkungsvoll herausgestellt. Da das Medikament aber mit vielen Nebenwirkungen verbunden ist, sollte der Einsatz mit Cortison nur in stärkeren akuten Fällen erfolgen und die Behandlung sollte nur von kurzer Dauer sein. Die wirkungsvollsten Eigenschaften vom Cortison sind zum einen der entzündungshemmende Effekt, zum anderen der hemmende Effekt auf das Abwehrsystem. Das ist insbesondere bei Erkrankungen behilflich, bei denen das Immunsystem eine Überreaktion zeigt.
Cortison ist ein lebenswichtiges Hormon, das im Körper, genauer gesagt in der Nebennierenrinde, produziert wird. Es ist möglich, Cortison synthetisch herzustellen und als Medikament einzusetzen. Cortison ist im Körper für verschiedene Stoffwechselvorgänge verantwortlich und hilft insbesondere bei der Bekämpfung von Entzündungen und Schwellungen. Eine weitere positive Eigenschaft von Cortison ist die immunsupprimierende Wirkung, was bedeutet, dass das Abwehrsystem des Körpers lokal oder generell gehemmt wird.
Damit kann Cortison in zahlreichen Erkrankungsfällen eingesetzt werden. Zum einen ist das Hormon hilfreich, wenn das körpereigene Abwehrsystem nicht so funktioniert, wie es sollte, und sich schlussendlich gegen den eigenen Körper stellt (Autoimmunkrankheiten). Insbesondere die entzündungshemmende Wirkung ist dagegen bei vielen Erkrankungen hilfreich, darunter auch entzündliche Hauterkrankungen wie Dermatitis (Ekzem). Cortison wird unter anderem bei folgenden Symptomen und Erkrankungen eingesetzt:
Das Medikament Cortison hat sich als äußerst wirksam bei zahlreichen Krankheiten herausgestellt. Trotzdem sollte von einer Dauerbehandlung abgesehen werden, was insbesondere an den zahlreichen Nebenwirkungen liegt. Bei einer hohen Dosierung und einer Gabe von Cortison über einen langen Zeitraum können sich die Nebenwirkungen äußern. Zum einen kann eine hohe Dosis Cortison eine bestehende Krankheit nicht nur verschlechtern, sondern auch dessen Dauer verlängern. Zudem entstehen nicht selten neue Beschwerden. Wird Cortison beispielsweise in Form eines Mundsprays zugefügt, kann das die Entstehung von Pilzinfektionen im Mund begünstigen. Bei einer Dauerbehandlung mit Cortison wird das hormonelle Gleichgewicht im Körper durcheinandergebracht, was nicht selten durch Gewichtszunahme in Form von Wassereinlagerung bemerkbar wird. Auch die Knochen leiden bei einer längeren Einnahme von Cortison.
Cortison sollte generell nur über einen kurzen Zeitraum gegeben werden, wobei sich oftmals sehr schnell positive Effekte zeigen. Bei einer Dauerbehandlung jedoch kommt es nicht selten zu unerwünschten Nebenwirkungen. Dazu zählt die Pergamenthaut, was bedeutet, dass die Haut dünner wird und damit auch empfänglicher für weitere Entzündungen ist. Gerade wenn die Dermatitis, also eine entzündliche Hauterkrankung, mit Cortison bekämpft wird, ist dieser Effekt kontraproduktiv. Die Haut wird durch die Langzeiteinnahme von Cortison empfindlich und es kommt schneller zu Verletzungen oder Rissen sowie Blutungen.
Weiterhin kann sich eine bestimmte Form von Akne bilden (Steroidakne). Die Nebenwirkung vom Cortison in Form von Akne äußert sich zumeist im Gesicht, auf dem Rücken und den Schultern. Wird Cortison in Form von Salbe verabreicht, kann sich die Haut während der Dauer der Behandlung aufgrund von Pigmentstörungen dunkler färben.
Bei der Anwendung kommt es darauf an, zu welchem Zweck Cortison eingesetzt werden soll – je nachdem wird die Darreichungsform gewählt. Soll das Cortison im ganzen Körper wirken, kann das Medikament als Tablette eingenommen werden. Über den Magen und den Darm gelangt das Mittel somit in die Blutbahn, wo es sich im gesamten Organismus ausbreiten kann. Meist wird Cortison in der Hautmedizin jedoch als Salbe eingesetzt, insbesondere dann, wenn es nur an begrenzten Hautstellen wirken soll. Gerade bei Ekzemen beziehungsweise einer Dermatitis kommt Cortison in Form von Salbe zur Anwendung. Dabei sollte die Salbe dünn aufgetragen werden, da in diesem Fall eine größere Menge nicht besser hilft. Besonders bei der Anwendung im Gesicht oder im Intimbereich sollte vorsichtig mit cortisonhaltigen Salben umgegangen werden. Die Einnahme von Cortison-Tabletten ist nur in einigen Fällen bei ausgebreiteten und hartnäckigen Ekzemen angezeigt.
Meist für Notfälle vorbehalten ist die Cortisonspritze, die bei schweren allergischen Notfällen, Asthma-Notfällen und bestimmten Formen von Krebs zum Einsatz kommt. Gerade bei Erkrankungen der Atemwege kann Cortisonspray schnelle Linderung bei Schwellungen der Atemwege bringen. Das Spray wird häufig bei Asthma und Heuschnupfen eingesetzt. Cortison wird auch bei dem so genannten Pseudo-Krupp bei Kindern verwendet, um die Atemwege abschwellen zu lassen. Zudem ist es möglich, mit Cortison zu inhalieren.
Cortison sollte nicht unüberlegt verabreicht werden, wenn es der Behandlung der Dermatitis gilt. Um mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden, sollte das Medikament nur bei akuten Hautentzündungen zum Einsatz kommen. Gerade dann, wenn Patienten stark unter den Symptomen leiden und die Entzündung sich weiter ausgebreitet hat, kann der Einsatz von Cortison sinnvoll sein. Cortison ist nicht für eine Dauerbehandlung bei chronischen Ekzemen geeignet, da bei der Gabe über einen längeren Zeitraum vermehrt Nebenwirkungen auftreten. Diese können beispielsweise sogar ein Hautausschlag und die Verstärkung der eigentlich unerwünschten Symptome sein.
aktualisiert am 01.04.2020