Ekzeme sind entzündliche Hautausschläge, die fast überall am Körper vorkommen können. Ein Ekzem (auch Dermatitis genannt) entsteht durch äußere Reize oder innere Auslöser wie Neurodermitis oder Allergien. Bei der Dermatitis muss nicht von einer Infektionsgefahr ausgegangen werden. Es gibt jedoch Hautausschläge, die von ansteckenden Krankheiten herrühren und bei denen die Infektionsgefahr für andere Menschen besteht. Generell kann nur ein Arzt nach einer gründlichen Untersuchung sicher sagen, ob der Hautausschlag ansteckend ist. Trotzdem gibt es einige Anzeichen, die Aufschluss darüber geben, ob eine Infektionsgefahr gegeben ist.
Ein Ekzem ist keine Infektion. Dies besagt die Definition eines Ekzems. Das Ekzem kann verschiedene Auslöser haben wie genetische Voraussetzungen oder äußere Einflüsse. Selten kann ein Befall mit Krankheitserregern eine Reaktion in Gang setzen, die zu einem Ekzem führt. Viele Infektionen führen jedoch zu einem Hautausschlag, der dann nicht als Ekzem bezeichnet wird. Teilweise kann der Hautausschlag aufgrund einer Infektion einem Ekzem ähnlich sehen.
Ein weiterer Fall, bei dem ein Ekzem ansteckend sein kann, ist eine Superinfektion. Ein Ekzem schädigt die Haut und Krankheitserreger wie Bakterien oder Pilze können dort leichter eindringen. In der Medizin wird dies als Superinfektion bezeichnet. Diese ist prinzipiell ansteckend.
Die Symptome, durch die sich der Hautausschlag äußert, können in ihrer Intensität und Vielfältigkeit variieren. Zu den Veränderungen der Haut zählen Rötungen, Schwellungen, trockene oder schuppige Haut, Bläschen, Knoten oder Krusten. Nicht selten gesellt sich zu dem Hautausschlag ein unangenehmer Juckreiz. Diese Anzeichen sind für sich genommen charakteristisch für Ekzeme.
Es gibt jedoch Symptome, die nicht auf Anhieb mit einem Ekzem in Verbindung gebracht werden und eher auf andere Krankheiten schließen lassen. Kommen in Verbindung mit einem Hautausschlag Symptome wie Fieber oder ein allgemeines Krankheitsgefühl hinzu, ist dies ein Alarmzeichen. Hier könnte es sich um eine ansteckende Erkrankung handeln. Fieber und Erkältungssymptome wie Halsschmerzen, Husten, Kopfschmerzen oder Schnupfen sind Warnzeichen des Körpers. Sie bedeuten meist, dass das Immunsystem des Körpers mit der Abwehr einer Infektion beschäftigt ist. Gliederschmerzen in Verbindung mit Hautausschlag sind ebenfalls ein Indiz dafür, dass es sich um eine ansteckende Erkrankung handeln könnte. Treten der Ausschlag und Fieber gemeinsam auf, kann das ein Zeichen für bakterielle oder virale Infektionen sein.
Einige Infektionen, die einen Hautausschlag verursachen, welcher einem Ekzem ähnlich sehen kann, sind:
Einige Personengruppen sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, sich mit einer Erkrankung anzustecken, die zu einem Hautausschlag führt. Dies sind besonders Menschen, die viel mit Kindern oder Patienten zu tun haben, die unter ansteckenden Hautausschlägen leiden. Dazu gehört etwa Pflegepersonal im Krankenhaus. Des Weiteren steigt das Risiko für ansteckende Hautausschläge nach einem Besuch in öffentlichen Einrichtungen wie Freizeitbädern, Saunen oder Umkleidekabinen.
Nur ein Arzt kann eine sichere Diagnose abgeben, ob ein Hautausschlag ansteckend ist oder nicht. Daher sollte auf eine Selbstdiagnose verzichtet werden. Dennoch gibt es einige Indizien, die darauf hinweisen, ob ein Hautausschlag ansteckend ist. Zunächst sollte versucht werden, die Ursache für den Hautausschlag zu identifizieren. Entsteht der Ausschlag durch reizende Stoffe, die an die Haut gelangen, kann man davon ausgehen, dass der Hautausschlag nicht infektiös ist. Hier liegt ein Verdacht auf ein toxisches Kontaktekzem nahe. Reaktionen der Haut, die von Allergien herrühren, sind ebenfalls nicht ansteckend. Diese können bei Kontakt mit bestimmten Reizen wie metallischen Gegenständen (beispielsweise Schmuck mit Nickel), Kosmetika, Tierhaaren oder Hausstaubmilben auftreten. Doch auch Lebensmittelallergien können sich in einem Hautausschlag äußern. Ist die Ursache für den Ausschlag bekannt, können Betroffene somit eine erste Einschätzung abgeben, ob eine Infektionsgefahr für andere besteht.
Anhand des Aussehens des Ausschlags oder an Symptomen wie Juckreiz lässt sich oft nicht genau sagen, ob es sich um einen ansteckenden Hautausschlag handelt. Ansteckende Ausschläge können mit starkem Juckreiz verbunden sein, dieser kann aber auch vollkommen fehlen.
Menschen können von verschiedenen Arten von Ekzemen betroffen sein. Normalerweise steckt keine ansteckende Erkrankung dahinter. Zu den häufigen Ekzemformen gehören:
Beim seborrhoischen Ekzem wird vermutet, dass Pilze der Gattung Malassezia an der Entstehung beteiligt sind. Dabei spielen jedoch einige weitere Faktoren eine Rolle. Die Malassezia-Pilze finden sich in der normalen Hautflora (bei mehr als 90 Prozent der Bevölkerung). In diesem Zusammenhang kann davon gesprochen werden, dass der Pilzbefall ansteckend ist, denn er wird leicht über die Haut oder über Textilien oder andere Gegenstände weitergegeben. Eine Erkrankung an dem seborrhoischen Ekzem tritt nur unter ungünstigen Voraussetzungen auf.
Ein potenziell ansteckender Hautausschlag kann durch unterschiedliche Arten von Erregern ausgelöst werden. Im Folgenden finden sich einige Beispiele, die zu Hauterscheinungen führen können.
Unter den Begriff Pilzinfektionen fallen viele verschiedene Pilzerkrankungen. Einige von diesen Pilzinfektionen sind mit ansteckendem Hautausschlag verbunden. Der sogenannte Hautpilz ist oftmals an einer rundlichen Rötung zu erkennen. Hinzu gesellen sich schuppige Haut und gegebenenfalls kleine Knötchen oder Pusteln. Der Hautausschlag durch eine Pilzinfektion ist oft mit unangenehmem Juckreiz verbunden. Pilzinfektionen können sowohl von Mensch zu Mensch als auch von Tier zu Mensch übertragen werden. Hierbei ist nicht zwangsweise Hautkontakt notwendig, die Infektion kann auch über Handtücher oder Kleidung weitergegeben werden. Besonders ansteckend ist der sogenannte Fußpilz, wobei sich der Hautausschlag an den Füßen, den Zehen oder an der Sohle unter den Füßen ausbreitet. In öffentlichen Schwimmbädern oder Saunen ist die Gefahr erhöht, sich mit Fußpilz anzustecken, wenn keine Badeschuhe getragen werden. Mit einer für Pilzinfektionen geeigneten Salbe bestehen gute Heilungschancen. Dennoch sollten betroffenen Personen darauf achten, nicht mit der Haut von anderen Menschen in Kontakt zu kommen, bis die Infektion abgeklungen ist.
Der Befall von Milben kann einen Hautausschlag verursachen und ist sehr ansteckend. Neben dem Hautausschlag sind Betroffene von unangenehmen Juckreiz geplagt. Das darauffolgende Kratzen endet nicht selten in offenen Wunden. Der Hautausschlag ist oft begleitet von kleinen Pusteln. Bei der Infektion mit Skabiesmilben (Krätze) ist eine große Ansteckungsgefahr gegeben. Es kann jedoch auch passieren, dass empfindliche Menschen mit Hautausschlägen auf die einfache Hausstaubmilbe reagieren. Diese Überempfindlichkeitsreaktion des Körpers verursacht jedoch keinen ansteckenden Hautausschlag. Hier handelt es sich eher um einen durch eine Allergie hervorgerufenen Ausschlag und damit um ein allergisches Ekzem.
Bestimmte Krankheiten, die häufig bereits bei Kindern auftreten, können mit Hautausschlag verbunden sein. Das Drei-Tage-Fieber zählt zu den hochansteckenden Krankheiten. Dabei leiden Kinder etwa drei bis fünf Tage unter sehr hohem Fieber, das nach dieser Zeit schnell wieder verschwindet. Nach der Fieberperiode entsteht nicht selten ein Hautausschlag, der nach einigen Tagen wieder verschwindet. Die Ringelröteln zählen ebenso zu den Kinderkrankheiten, wobei die Erkrankung noch bis ins Teenageralter auftreten kann. Der Hautausschlag tritt üblicherweise im Gesicht und an den Wangen auf und äußert sich durch rote, aneinanderhängende Flecken. Menschen können nur einmal an Ringelröteln erkranken und sind daraufhin für den Rest des Lebens immun. Der Hautausschlag der Ringelröteln ist jedoch nicht mehr ansteckend, wenn der Ausschlag bereits ausgebrochen ist. Weitere Kinderkrankheiten mit Hautausschlag sind Masern, Röteln und Windpocken (deren Erreger, die Varizella-Zoster-Viren, später im Leben als Gürtelrose erneut einen Hautausschlag verursachen können).
Zu den ansteckenden Geschlechtskrankheiten, die mit einem Hautausschlag verbunden sind, zählt die Syphilis. Im Intimbereich von Mann oder Frau kommt es nach der Ansteckung mit Syphilis zu leichtem Hautausschlag im Intimbereich, aus dem Flüssigkeit austreten kann, die wiederum hochinfektiös ist. Wird die Syphilis nicht gleich behandelt, gesellen sich Symptome wie Fieber, ein allgemeines Krankheitsgefühl und Kopfschmerzen hinzu. Der Ausschlag breitet sich meist am Rumpf aus und befindet sich auch an Händen und Füßen. Es besteht das Risiko, dass der Hautausschlag auf den ganzen Körper übergreift.
aktualisiert am 19.07.2019