Im Vergleich zu der Haut am restlichen Körper gilt die Kopfhaut als ganz besonders empfindlich. Wer zu oft duscht oder seine Haare übermäßig viel föhnt, läuft Gefahr, dass dies zu einer trockenen, juckenden Kopfhaut führen könnte.
Es gibt jedoch noch viele weitere Ursachen, auf die eine trockene, juckende Kopfhaut zurückzuführen ist. Wer den unangenehmen Juckreiz, der mit Schuppen gepaart sein kann, erfolgreich bekämpfen will, sollte zunächst die Ursachen kennen. Nur dann lassen sich probate Mittel ergreifen, die gezielt für eine Linderung des Juckreizes sorgen.
Obwohl die Kopfhaut als empfindlich gilt, wird sie von viel zu vielen Menschen vernachlässigt. Diese mangelnde oder inkorrekte Pflege der Kopfhaut lässt sie austrocknen, sodass Juckreiz schnell die Folge ist. Darüber hinaus kann sich eine ungesunde Kopfhaut auf das Aussehen der Haare negativ auswirken.
Wie die restliche Haut des Menschen auch, setzt sich die Kopfhaut aus einer Vielzahl an Schichten zusammen. Nur an der obersten Schicht findet die Zellabstoßung der toten Hautschüppchen statt, während die tieferen Hautschichten neue Zellen produzieren. In der Haut befinden sich außerdem Schweiß- und Talgdrüsen, die Haarwurzeln, Nerven sowie diverse Zellen zur Immunabwehr.
Hierbei handelt es sich um ein komplexes System, welches für die Temperaturregelung, die Wahrnehmung über die Sinne sowie den Austausch von Flüssigkeiten verantwortlich ist. Allerdings kann es innerhalb dieser Prozesse zu Störungen kommen. Diese machen sich zum Beispiel durch die nachfolgenden Beschwerden bemerkbar:
Doch wie sind Störungen innerhalb der gesunden Prozesse der Kopfhaut zu erklären? Dafür sind äußere Einflüsse sowie Erkrankungen verantwortlich, die nachfolgend als Übersicht aufgelistet sind:
Darüber hinaus gilt es zu bedenken, dass es vier verschiedene Kopfhauttypen gibt. Diese vier Typen reagieren unterschiedlich stark auf die genannten Umwelteinflüsse und sind somit mehr oder wenig empfindlich.
Generell kann zwischen den folgenden vier Kopfhauttypen unterschieden werden:
Menschen mit einer normalen Kopfhaut verfügen über Talgdrüsen, welche die korrekte Menge an Talg produzieren. Das bedeutet, dass die Haare weder zum Fetten noch zum Austrocknen neigen. Es ist genügend Talg vorhanden, damit das Haar schön geschmeidig ist. Der Flüssigkeits- und Fetthaushalt sind somit nicht außer Balance geraten.
Bei einer fettigen Kopfhaut ist ein Nachteil, dass zu viel Talg produziert wird. Aus diesem Grund wirken die Haare schnell fettig und strähnig. Die Ursache dafür kann zum Beispiel Stress sein.
Menschen mit einer trockenen Kopfhaut leiden am umgekehrten Problem: Ihre Talgdrüsen produzieren nicht ausreichend Talg. Dies führt zu einem Mangel an Nährstoffen, Feuchtigkeit und Fett, der die Kopfhaut austrocknen und jucken lässt.
Eine schuppige Kopfhaut lässt sich sowohl durch eine zu trockene als auch durch eine zu fettige Kopfhaut erklären. Bei dieser Symptomatik zählen ein veränderter Hormonhaushalt sowie Stress ebenfalls zu den gängigsten Auslösern des Problems.
Sobald die Betroffenen sich darüber im Klaren sind, welcher Kopfhauttyp sie sind, gilt es die möglichen Ursachen für eine juckende Kopfhaut auszuschließen. Dazu sollten die Betroffenen überlegen, ob sie ihre Haare zu heiß föhnen, ihr Kopfhaut vom letzten Sonnenbad strapaziert worden sein könnte oder sie auf ein Pflegeprodukt allergisch reagiert haben. Viele der genannten Ursachen für eine juckende, trockene Kopfhaut lassen sich in Eigenregie ausmachen. Sobald die Ursache gefunden ist, gilt es den Auslöser zu vermeiden und die Kopfhaut gut zu pflegen.
Aus diesem Grund ist es sinnvoll, auf ein sanftes Shampoo zurückzugreifen. Dies sollte viele feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe enthalten, um der Kopfhaut die fehlende Feuchtigkeit zurückzugeben. Außerdem kann sich die gereizte Kopfhaut dank der korrekten Pflege beruhigen.
Pflegeprodukte mit hochwertigen Pflanzenölen oder natürlichen Kräuterextrakten bieten sich an. Gleichzeitig darf solch ein Pflegeshampoo nicht zu stark in die Haut einmassiert werden. Denn dies käme einer mechanischen Reizung gleich. Weitere Irritationen der ohnehin gereizten Kopfhaut ließen sich dann nicht ausschließen.
Olivenöl gilt im Übrigen als potentes Mittel gegen den unangenehmen Juckreiz, der mit einer trockenen Kopfhaut oftmals einhergeht. Ein paar Tropfen des Öls reichen bereits aus. Am besten kann das Öl über die Nacht auf die Kopfhaut einwirken. Bei der Haarwäsche am folgenden Morgen ist ein mildes Shampoo zu verwenden.
Gleichzeitig ist es bei einer juckenden, trockenen Kopfhaut immer wichtig, dass zu heiße Duschen vermieden werden. Auch wenn die Versuchung groß ist, da die Wärme den Juckreiz zunächst lindern kann, entzieht das heiße Wasser der Haut noch mehr Fett. Dies sorgt auf Dauer dafür, dass die Kopfhaut noch stärker gereizt reagiert, immer mehr austrocknet und juckt.
Häufig geht eine juckende Kopfhaut auch mit Schuppen einher, die sich beim Kratzen als weiße Flocken auf den Schultern bemerkbar machen. An der Größe der Schuppen lässt sich recht gut erkennen, ob eine zu fettige oder eine zu trockene Kopfhaut das Problem ist. Kleine Schuppen weisen auf eine trockene Kopfhaut hin, während eine fettige Kopfhaut meist mit großen Schuppen einhergeht.
Generell ist ein Anti-Schuppen-Shampoo bei derartigen Beschwerden zu empfehlen. Eine hausgemachte Tinktur, die zu einem Teil aus Apfelessig sowie aus zwei Teilen Brennnesseltee besteht, kann ebenso helfen. Wie bereits angesprochen, bietet sich bei einer trockenen Kopfhaut ein mildes Shampoo samt hochwertiger Pflegeöle an.
Sofern die Beschwerden längerfristig anhalten, obwohl die Betroffenen ihre Kopfhaut gut pflegen, sie vor Umwelteinflüssen schützen und nicht zu heiß duschen, ist ein Gang zum Arzt sinnvoll. Denn ein veränderter Hormonhaushalt kann neben einer ungesunden Ernährung ebenso zu dem Schuppenproblem beitragen.
Sofern die Betroffenen auf bestimmte Styling- oder Pflegeprodukte allergisch reagieren, kann sich dies in einer juckenden, trockenen Kopfhaut äußern. Daher gilt es zu überlegen, ob die negativen Veränderungen der Kopfhaut vielleicht erst seit einem Stylingprodukt-Wechsel spürbar sind. Allerdings kann sich eine Allergie auch dann von einen Tag auf den anderen manifestieren, wenn die Betroffenen ein und dasselbe Produkt schon sehr lange verwenden.
Dann gilt es das Pflegeprodukt zu wechseln oder gleich einen Allergietest beim Arzt zu machen. Dabei ist es sinnvoll, wenn die Patienten das Styling- oder Pflegeprodukt mitnehmen, um dies dem Arzt zu zeigen. So erkennt der Arzt umgehend, welche Inhaltsstoffe mögliche Allergien auslösen können, und kann entsprechende Tests anordnen. Wer jedoch lieber zu einem anderen Produkt wechseln möchte, sollte darauf achten, dass möglichst keine Zusatzstoffe enthalten sind. Wenn der Juckreiz dann nicht nachlässt, wird er wahrscheinlich nicht von einer Allergie ausgelöst.
Hautpilzerkrankungen der Kopfhaut gehen nicht nur mit einem unangenehmen Juckreiz, sondern auch mit den folgenden Symptomen einher:
Gerade dann, wenn es sich um eine Pilzinfektion handelt, dürfen die Betroffenen ihre Kopfhaut auf gar keinen Fall kratzen. Denn dann würde sich die Infektion nur verschlimmern. Schließlich könnte der Pilz in die tieferen Schichten der Haut eindringen und dort noch mehr Schaden verursachen. Beim Kratzen kann es zudem zu kleinen Verletzungen kommen. Dies könnte zu einer zusätzlichen Infektion mit Bakterien führen, wodurch sich die Symptome verschlimmern würden. Bei einer Hautpilzerkrankung ist die Behandlung durch einen Arzt ein Muss.
Einige Menschen sind nicht nur von einer stark juckenden Kopfhaut, sondern auch von einem unangenehmen Ausschlag betroffen. Dann ist von einem seborrhoischen Ekzem die Rede. Das Ekzem muss nicht unbedingt jucken, geht aber häufig mit diesen weiteren Symptomen einher:
Die Ursachen für diese Art des Ekzems sind leider noch nicht hinreichend bekannt. Ein geschwächtes Immunsystem könnte neben einer genbedingten Veranlagung jedoch eine Rolle spielen. Auch die klimatischen Umweltbedingungen, eine mögliche Pilzinfektion sowie psychische Faktoren stehen im Verdacht, an der Bildung solch eines Ekzems beteiligt zu sein. Handelt es sich tatsächlich um ein Ekzem, dann ist die Behandlung durch einen fachkundigen Arzt unumgänglich. Dieser wird den Patienten zum Beispiel Pilzmittel oder Cortison verschreiben.
Auch wenn die Kopfhaut von Flöhen, Milben, Kopfläusen oder anderen Parasiten angegriffen wird, führt dies zu einem starken Juckreiz. Kinder sind von diesem Problem häufiger betroffen als Erwachsene. Die Parasiten verletzen die Haut, um so an das menschliche Blut zu gelangen, von dem sie sich ernähren. Diese Verletzungen lassen den Kopf stark jucken.
Ein Parasitenbefall der Kopfhaut lässt sich mit speziellen Kämmen und Pflegeprodukten behandeln. Darüber hinaus kann der Gang zum Arzt sinnvoll sein. Das gilt besonders in hartnäckigen Fällen. Falls die Kinder in den Kindergarten oder in die Schule gehen, sollten diese Einrichtungen jeweils über den Parasitenbefall informiert werden, damit dieser nicht für noch mehr Kinder zum Problem werden kann.
aktualisiert am 19.07.2019