Häufig sind Kopfschmerzen und Kopfhaut-Jucken miteinander kombiniert. Die Beschwerden können in einem Zusammenhang miteinander stehen, können aber auch zufällig gleichzeitig bestehen oder ein Anzeichen einer krankhaften Reaktion sein.
Einige Erkrankungen können hinter juckender Kopfhaut und Kopfschmerzen stecken, z. B.:
Bei den jeweiligen Erkrankungen können sich weitere Symptome zeigen. Sind die Beschwerden stark und hartnäckig, muss ein Arzt konsultiert werden, um den Befund abzuklären. Sind keine erkennbaren Auslöser vorhanden, stehen viele Mediziner vor einem Rätsel. Fachärzte, die sich mit der Kombination aus Spannungskopfschmerz und Kopfhautjucken auskennen, sind noch immer selten anzutreffen.
Dabei können beide Beschwerden als Krankheitsbild im Zusammenhang mit einem allgemeinen, diffusen Haarausfall auftreten. Bei etwa 10 Prozent der Männer und 30 Prozent der Frauen, die unter einem diffusen Haarausfall leiden, treten zusätzlich Schmerzen, Jucken, Brennen oder Spannung der Kopfhaut auf. Dabei liegen jedoch weder äußerlich sichtbare noch krankheitsbedingte Auslöser vor. Diese zweifach entnervende Situation bezeichnen Mediziner als Trichodynie. Der Name wird abgeleitet von zwei griechischen Begriffen für „Haar“ und „Schmerz“.
Typische Empfindungsstörungen auf der Kopfhaut sorgen dabei für das Kribbeln, Jucken und Brennen der Kopfhaut. Besonders störend ist dabei, dass Spannungskopfschmerzen hinzukommen.
Trichodynie kann einen wahren Teufelskreis in Gang setzen. Ihre wahren Auslöser sind vermutlich Stressfaktoren im Arbeits- und Privatleben. Beständiges Kopfjucken, gepaart mit Kopfschmerzen, vermindern die Lebensqualität. Schlimmstenfalls werden die Patienten hochgradig nervös oder entwickeln Depressionen.
Stress und seelische Belastungen lösen die Ausschüttung eines Hormons aus, das das Schmerzempfinden steigert. In der gleichen Situation verspannen sich sämtliche Muskeln im Nacken- und Kopfbereich, was zum bekannten Spannungskopfschmerz führt. Einer Trichodynie gehen häufig spezifische Erkrankungen der Kopfhaut voraus, sie hinterlassen eine erhöhte Neigung zu Kopfhautkribbeln und -jucken.
Behandeln lässt sich die Trichodynie oft nur per Versuch und Irrtum: Mehrere Maßnahmen müssen ausprobiert werden, bevor der Arzt das Richtige findet. Stress- und spannungsbedingter Haarausfall, Alopecia contentionalis, lässt sich mit einem EMG, einer Elektromyographie, diagnostizieren. Bei diesem Verfahren lässt sich die elektrische Muskelaktivität messen.
Die AC-Therapie (Therapie gegen Alopecia Contentionalis) gilt gleichzeitig als eine der bislang wirksamsten Methoden gegen das Doppelgespann Spannungskopfschmerz und Kopfhautjucken. Dabei wird ein muskelentspannendes Präparat im Kopfbereich injiziert. Das Mittel lagert sich in den Synapsen, den Nervenverbindungen, an und unterbricht die Weiterleitung von Reizsignalen in der oberen Schädelmuskulatur. Das hilft nachweislich gegen die Empfindungsstörungen, die zu Kopfschmerzen und Kopfhautjucken führen. Oft klingen die Symptome wenige Tage nach einer ersten Behandlung ab. Die Therapie sorgt hauptsächlich für eine verbesserte Durchblutung der Kopfhaut, stoppt den Haarausfall und die Haarwurzeln werden besser mit Vitalstoffen versorgt, neues Haar wächst nach.
aktualisiert am 01.09.2020