Eine juckende Kopfhaut kann vielfältige Ursachen haben. Sie ist oft die Folge einer chronischen Reizung der Haut durch Einwirkungen wie chemische Substanzen (Shampoos, Pflegeprodukte), Wärme, fehlende Belüftung oder mechanischen Zug. Häufig geht mit dem Juckreiz eine trockene Kopfhaut einher und Schuppen können sich bilden. Auch einige Erkrankungen können ursächlich zu einem Kopfjucken mit Haarausfall führen. Es gibt eine Vielzahl von Hausmitteln, die gegen juckende Kopfhaut helfen. Auch geeignete milde Shampoos können die Beschwerden lindern. Sollte der Juckreiz am Kopf aber länger bestehen bleiben oder sehr heftig sein, dann ist eine Untersuchung und Behandlung beim Hautarzt ratsam.
Juckreiz ist ein Symptom, das eine Menge unterschiedlicher Ursachen haben kann. Das gilt natürlich auch für die lästige juckende Kopfhaut. Der Kopf juckt häufig ohne eine ernsthafte Erkrankung als Ursache. In manchen Fällen besteht aber mehr als nur eine geringfügige Störung oder sogar eine schwere Krankheit als Grund des Juckens.
Juckende und trockene Kopfhaut stehen in einem Zusammenhang, ebenso wie oftmals die Bildung von Schuppen. Durch unterschiedliche Einflüsse kann die Kopfhaut an Feuchtigkeit verlieren und zu kleinen Entzündungen neigen. Diese führen hauptsächlich zum Juckreiz, können aber auch weitere Symptome wie gerötete Kopfhaut und vermehrte Spannung mit sich bringen.
Die Anwendung von Produkten wie Shampoos, Haarfärbemittel, Dauerwellenmittel, auch Haarspray und Haarschaum, kann die Haut reizen und trockenlegen. Auch Shampoos, die explizit gegen Schuppen sind, können die Austrocknung und den Juckreiz fördern. Feuchtigkeitsspendende, milde Shampoos eignen sich besser für die empfindliche Haut. Wer die Haare zu häufig und intensiv wäscht, riskiert zudem eine trockene und juckende Kopfhaut.
Häufiges oder sehr heißes Fönen kann zur Irritation und Austrocknung der Kopfhaut führen. Eine Austrocknung kann sich ebenfalls durch einen Aufenthalt in einem überhitzten Zimmer ergeben. Unter einer Mütze oder einem Hut oder Helm kann die Luftzirkulation vermindert sein und es deshalb zu einem Kopfjucken kommen.
Häufiger mechanischer Zug an den Haaren bedeutet ebenfalls eine Belastung mit der möglichen Folge eines Juckreizes, dies wird manchmal durch einen zu straffen Zopf ausgelöst.
Des Weiteren können mangelnde Flüssigkeitszufuhr, schlechte Ernährung, Rauchen oder Medikamenteneinnahme zu einer vermehrten Hauttrockenheit oder Juckreiz der Kopfhaut führen. Die Vererbung spielt möglicherweise ebenfalls eine Rolle, die Neigung zum Juckreiz kann anlagebedingt sein. Die Hormone können ein weiterer Grund sein. Auch mit einem höheren Lebensalter neigt die Haut eher zu Trockenheit und Juckreiz.
Alle diese Einflüsse können die Austrocknung der Haut auf dem Kopf bedingen und damit zu Symptomen wie einem Spannungsgefühl und eben Juckreiz führen.
Juckende Kopfhaut wird sehr oft auch durch Stress ausgelöst. Unter anderem über die Wirkung von Adrenalin, das bei Stress ausgeschüttet wird, spannen sich die Muskeln des Körpers an. Auch die Kopfhaut wird meist vermehrt angespannt, was zum brennenden und juckenden Gefühl führen kann.
Ein psychisch vermitteltes Krankheitsbild mit Kopfhautjucken ist die Trichodynie. Trichodynie bedeutet übersetzt „schmerzende Haare" und ist durch Juckreiz sowie Spannungsgefühl, Brennen, Kribbeln, manchmal mäßigen Schmerz oder weitere Empfindungsstörungen gekennzeichnet. Es kann auch zum Haarausfall oder zu Kopfschmerzen kommen. Bei der Untersuchung der Haut ist bei einer Trichodynie keine krankhafte Veränderung zu sehen (außer den Kratzspuren als Reaktion auf den Juckreiz).
Allergische Reaktionen der Kopfhaut können durch Inhaltsstoffe von Shampoos, Färbemitteln, Haarsprays oder weiteren Produkten ausgelöst werden. Doch wie bei allen Allergien gilt, dass die Liste der möglichen Auslöser (Allergene) äußerst lang ist.
Die Neurodermitis oder atopische Dermatitis ist eine Erkrankung der Haut, bei der es zu entzündlichen Veränderungen unklarer Ursache kommt. Die Veranlagung spielt ebenso eine Rolle wie äußere Einflüsse. Eine atopische Dermatitis (Neurodermitis) wird als Hautbereiche mit starkem Juckreiz, Rötung und Schuppung auffällig (Ekzem).
Ein seborrhoisches Ekzem ist eine Erkrankung, die auf nicht genau bekannte Weise entsteht. Die Tendenz zur Ausprägung der Erkrankung wird genetisch weitergegeben. Von dem juckenden Hautausschlag ist sehr oft die Kopfhaut betroffen.
Darüber hinaus können weitere Hautkrankheiten zu einer Symptomatik führen, die einen Juckreiz an der Kopfhaut mit einbezieht. Auch eine Reihe von Allgemeinerkrankungen führen gelegentlich zu einem Juckreiz, darunter Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Schilddrüsenstörungen, Leber- und Nierenerkrankungen. Schmerzen in Verbindung mit dem Juckreiz können ein Hinweis auf Erkrankungen wie Gürtelrose oder eine Infektion mit Bakterien sein.
Wenn es an der Kopfhaut juckt, können Kopfläuse dafür verantwortlich sein. Vor allem der Speichel der Läuse juckt, da er in den Läusebissen eine Reaktion des Immunsystems auslöst. Weitere Parasiten können allerdings ebenfalls für eine juckende Kopfhaut sorgen. Flöhe können sich auf der Kopfhaut aufhalten und mit ihren Stichen einen Juckreiz herbeiführen. Von Milben wird die Erkrankung Krätze (Scabies) ausgelöst, die auch auf dem Kopf auftreten kann. Die Krätzmilben bohren winzige Gänge in die Haut und legen dort Eier ab, was zum Juckreiz führt.
Eine Infektion mit einem Hautpilz (Dermatomykose) ist mit verschiedenen Erregerarten möglich, z. B. mit Microsporium canis oder Trichophyton. Beim Befall der Kopfhaut können Pilze zu Juckreiz und weiteren Beschwerden wie Rötung oder Abschuppung führen. Kratzen kann den Hautpilz am eigenen Körper oder auf andere Menschen weiterverbreiten.
Die Schuppenflechte (Psoriasis) führt zu Herden auf der Haut mit Rötung und Bildung von silbrigen Schuppen. Der Befall der Kopfhaut ist bei der Schuppenflechte häufig. Juckreiz ist für eine akute Schuppenflechte typisch.
Welche Beschwerden der Patient hat, hängt von der Ursache ab. Der Juckreiz kann verschieden stark sein, von sehr leicht bis äußerst quälend, von kurzzeitig bis wiederholt oder dauerhaft. Oft ist die Haut trocken, es bilden sich Schuppen und teils kommt es zu weiteren Empfindungsstörungen wie Brennen oder Schmerzen. Betroffene haben das Bedürfnis, sich zu kratzen. Typisch ist, dass viele ungeeignete Hautpflegeprodukte die Probleme noch verstärken.
Bestimmte Erkrankungen führen neben dem Kopfjucken zu weiteren Symptomen. Bei einigen Krankheiten zeigt sich ein Ekzem, z. B. Neurodermitis (atopische Dermatitis) oder seborrhoisches Ekzem. Ein Ekzem ist eine Hauterscheinung mit Rötung, Schuppenbildung und Juckreiz sowie oft auch Bläschenbildung, Nässen und Verkrustung. Anhand des jeweiligen Krankheitsbildes ist für den Arzt eine Abschätzung möglich, welche Ursache hinter den Beschwerden steckt.
Zu heftiges Kratzen kann zu weiteren Problemen führen wie z. B. blutenden Kratzwunden, Infektionen und Abheilungsstörungen. Der Juckreiz kann den Patienten in manchen Fällen so sehr stören, dass an ein normales Alltagsleben nicht zu denken ist und auch der Schlaf empfindlich beeinträchtigt ist. Vor allem Betroffene mit langwierigem Juckreiz am Kopf können seelisch dadurch beeinträchtigt werden - bei manchen führt die Störung bis hin zu einer Depression.
Ein Arzt sollte spätestens dann die juckende Kopfhaut untersuchen, wenn die Beschwerden über mehr als vier Wochen bestehen, sie den Patienten sehr beeinträchtigen, wenn unklare weitere Symptome wie Ausschlag oder Schmerzen bestehen oder wenn sich der Patient so sehr kratzen muss, dass es bereits blutet. Wichtig ist es, die Ursache aufzudecken. Der Arzt fragt nach möglichen Auslösern für den Juckreiz, nach Vorerkrankungen, auch nach Allergien und Medikamenten, sowie nach den genauen Beschwerden. Betroffene sollten deshalb schon vorher selbst versuchen zu beobachten, ob es einen bestimmten Auslöser für die Erscheinungen gibt. Der Hautarzt wird sich die Kopfhaut genau anschauen und auch ein Vergrößerungsglas verwenden, auch die restliche Haut des Körpers wird begutachtet. Blut wird zur Untersuchung abgenommen. In vielen Fällen ist ein Allergietest sinnvoll, bisweilen auch weitere spezielle Untersuchungsmethoden.
Wenn die Kopfhaut juckt, können erst einmal Hausmittel eine Linderung bringen. Dabei ist es wichtig, den Auslöser zu meiden. Die ärztliche Behandlung des Juckreizes am Kopf richtet sich nach der ermittelten Ursache.
Betroffene sollten darauf achten, ein pH-neutrales Shampoo ohne Parfümzusätze zu benutzen. Nachteilig wirkt sich beim Kopfjucken ein Shampoo gegen Schuppen aus. Besser ist ein mildes Shampoo, das zur täglichen Pflege geeignet ist. Betroffene können auch sanftes Babyshampoo ausprobieren. Das Haar sollte zudem nicht zu oft gewaschen werden, da dies die Kopfhaut austrocknen kann. Die Haare sollten nicht zu heiß gefönt werden. Auch auf langes Tragen von Mützen sollte verzichtet werden.
Allgemein sollten Patienten mit Kopfjucken darauf achten, Stress möglichst zu vermeiden, da er den Juckreiz fördern kann. Auf die Zufuhr von genügend Vitaminen (insbesondere Vitamin C und E) und eine gesunde Ernährung sollte ebenfalls geachtet werden. Viel trinken liefert der Haut genügend Feuchtigkeit und hilft, Hauttrockenheit und Juckreiz zu bekämpfen.
Als Hausmittel, wenn der Kopf juckt, eignet sich Öl wie z. B. handelsübliches Olivenöl oder auch Teebaumöl, Rosmarinöl, Wacholderbeerenöl oder Avocadoöl. Eine geringe Menge des Öls kann abends auf die juckende Kopfhaut aufgebracht werden und morgens mit der Haarwäsche wieder ausgewaschen werden. Die Ölbehandlung reicht einmal in der Woche aus.
Eine geeignete Haarspülung gegen den Juckreiz ist eine Mischung aus Wasser und Apfelessig. Auf ein Liter Wasser sollten ungefähr zwei Esslöffel Apfelessig gegeben werden. Die Mixtur wird nach dem Haarewaschen aufgetragen, einmassiert und nicht wieder herausgespült.
Die Kopfhaut kann auch mechanisch zum Erholen angeregt werden. Hierfür eignen sich beispielsweise Bürsten mit Wildschweinborsten.
Haarmittel speziell bei trockener, juckender Kopfhaut werden zudem im Handel oder in der Apotheke vertrieben. Betroffene sollten den Arzt oder den Apotheker fragen, ob das jeweilige Produkt für die Behandlung geeignet ist.
Bei Erkrankungen ist eine darauf ausgerichtete Behandlung notwendig, die hier nur beispielhaft aufgeführt werden kann. Gegen Allergien hilft neben der Vermeidung des Auslösers auch eine medikamentöse Therapie (Antihistaminika oder andere Mittel) oder eine Desensibilisierung (Hyposensibilisierung, spezifische Immuntherapie). Neurodermitis lässt sich mit Mitteln wie Cortison behandeln. Gegen das seborrhoische Ekzem helfen diverse Medikamente. Gegen Psoriasis hilft neben den Arzneimitteln auch eine UV-Licht-Therapie. Hautpilze werden mit den so genannten Antimykotika (Antipilzmitteln) behandelt. Auch Parasiten können mit speziellen Maßnahmen bekämpft werden: Bei Kopfläusen hilft ein Spezialkamm und bestimmte Mittel zum Auftragen, Flöhe und Milben können ebenfalls mit geeigneten Mitteln bekämpft werden.
Auch eine Psychotherapie kann manchmal Bestandteil der Therapie gegen Kopfhautjucken sein, wenn das Krankheitsbild eine psychische Komponente beinhaltet. Eingesetzt werden können auch Medikamente (Psychopharmaka).
Die Prognose von Juckreiz auf dem Kopf ist sehr unterschiedlich. Der Juckreiz kann sehr langwierig sein, insbesondere wenn Betroffene weiterhin nicht auf die richtige Hautschonung, -feuchtigkeit und -pflege achten. Der unkomplizierte Kopfjuckreiz lässt sich durch die richtigen Maßnahmen meist wieder bessern.
Spezielle Erkrankungen haben ihre eigene, teils günstigere oder teils ungünstigere Prognose. Ekzeme können beispielsweise besonders hartnäckig sein. Wird die krankhafte Ursache richtig behandelt, dann verschwindet auch der Juckreiz meist wieder. Komplikationen sind im Prinzip bei allen Ursachen möglich wie z. B. aufgekratzte, offene Stellen mit der Gefahr von weitergehenden Infektionen.
aktualisiert am 19.07.2019