Die Jochbogenfraktur gehört, wie die Jochbeinfraktur, zu den lateralen (seitlichen) Mittelgesichtsfrakturen. Eine isolierte Jochbogenfraktur ist zwar eher selten, kommt aber dennoch vor. Der Unterschied zwischen einem Bruch des Jochbeins und des Jochbogens liegt in der Position der Fraktur. Nur ein kleiner Anteil des Jochbogens wird aus dem Jochbein gebildet, der Rest gehört zum Schläfenbein. Unterschiede gibt es auch in der Art, wie ein Jochbein beziehungsweise der Jochbogen bricht. Gemeinsam haben beide, dass sie extrem schmerzhaft sind.
Anatomisch gesehen sitzt der Jochbogen direkt hinter dem Jochbein. Gebildet wird der Knochenbogen von Jochbein und Schläfenbein gemeinsam. Sie sind durch eine unbewegliche Knochennaht miteinander verbunden. Der Jochbogen zieht sich von unterhalb der Augenhöhle horizontal nach hinten in Richtung Ohr und kann gut von außen getastet werden. Es ist ein eher kräftiger Knochenbereich. Zu einem Bruch dieses Knochens kommt es durch eine starke Gewalteinwirkung von außen. In den meisten Fällen bricht der Jochbogen an zwei Stellen ab. Es kommt bei diesem Bruch zu einer starken Schwellung oberhalb des Jochbogens, was die erste Diagnose durchaus erschweren kann.
Am Jochbogen hängt der große Kaumuskel. Kommt es zu einer Gewalteinwirkung von außen, kann dieser verletzt werden oder er „verklemmt“ sich in einer der Bruchspalten. Auf diese Weise kommt es zu einer Kieferklemme. Das heißt, der Betroffene hat Schwierigkeiten, den Mund zu öffnen und zu schließen und kann dies meist nur unter sehr großen Schmerzen.
Mittels eines bildgebenden Verfahrens (Röntgen oder CT) stellt der behandelnde Arzt die Schwere der Fraktur fest und entscheidet, wie weiter verfahren wird. Die Behandlung erfolgt in fast allen Fällen durch einen chirurgischen Eingriff. Hier werden die verschobenen Jochbogenknochen wieder an Ort und Stelle gebracht und eventuell der Kaumuskel aus der Bruchstelle gelöst.
Das Jochbein, auch Wangenbein oder Backenknochen genannt, liegt links und rechts neben der Nase und unterhalb der Augenhöhle. Kommt es zu einer starken Gewalteinwirkung, bricht das Jochbein häufig an seinen drei Fortsätzen zum Stirnbein, Kiefer und Jochbogen ab. Diese Fraktur kann verschoben oder nicht verschoben sein. Bei einem verschobenen Bruch sind häufig noch andere Knochen in Mitleidenschaft gezogen.
Mittels einer Röntgenuntersuchung stellt der behandelte Mediziner fest, ob der Bruch verschoben ist oder nicht. Liegt eine Verschiebung vor, müssen die Knochenteile und Fragmente wieder repositioniert und mittels Titanschrauben und Platten fixiert werden. Ist der Bruch nicht verschoben, heilt er häufig ohne operativen Eingriff aus.
Der Jochbeinbruch ist eine der häufigsten Verletzungen des Gesichtsschädels. Das kommt einerseits daher, dass es eine sehr exponierte Lage hat, ähnlich wie die Nase, andererseits neigt der Mensch dazu, den Kopf wegzudrehen, wenn Gefahr zum Beispiel durch einen Schlag droht.
Ein isolierter Jochbogenbruch ist, wie eingangs schon erwähnt, eher selten. Meist geht der Jochbogenbruch mit einem Jochbeinbruch Hand in Hand, da der Jochbogen sich aus einem Teil des Jochbeins bildet. Der andere Teil des Bogens gehört zum Schläfenbein. Diese beiden sind zudem durch eine unbewegliche Knochennaht miteinander verbunden, wodurch die Wucht einer starken Gewalteinwirkung direkt weitergeleitet wird.
Ein wesentlicher Unterschied liegt in der Position der Fraktur. Der isolierte Jochbeinbruch ist vorne im Gesicht, da hier in der Regel der Wangenknochen betroffen ist, der dann „einsinkt“. Bei einem Jochbogenbruch ist eher das äußere Gesicht betroffen, da sich die Bruchstellen meist kurz hinter dem Auge beziehungsweise kurz vor dem Ohr befinden. Dieser Knochen „sinkt“ dann ebenfalls ein.
Auch der operative Eingriff ist ein anderer. Ein verschobener gebrochener Jochbogen wird meist mittels Hakentechnik zurück an Ort und Stelle gebracht. Bei einem verschobenen gebrochenen Jochbein müssen zusätzlich noch Schrauben und Platten zur Fixierung angebracht werden.
aktualisiert am 02.12.2019