Das Jochbein gehört zu den Gesichtsknochen und befindet sich an exponierter Stelle neben und unterhalb der Augenhöhle. Bei einem Bruch kann es zu einer Verschiebung der Knochenteile kommen. Ist dies der Fall, wird eine Operation zur Wiederherstellung der Knochen notwendig sein. In den meisten Fällen nimmt der Chirurg einen Einschnitt im unteren Abschnitt der Augenbraue vor und fügt die verschobenen Knochenfragmente wieder zusammen. Zur Fixierung werden Metallplatten und Schrauben eingesetzt. Da die Haut bei der Operation mit einem Schnitt eröffnet werden muss, besteht immer ein Risiko für Narben. Ob diese letztendlich auffällig sind, hängt von mehreren Faktoren ab. Meist bleiben sie dünn und sind kaum sichtbar.
Typisch für eine Jochbeinfraktur ist eine Bruchlinie vom Rand des Knochens über das Innere der Augenhöhle bis zur Wand der Kieferhöhle und schließt meist den Jochbogen mit ein. Nicht selten sind Brüche anderer Knochen des Gesichtsschädels zu beobachten. Bei der Verletzung des Jochbeins kann es zu einer Verschiebung (Dislokation) des abgebrochenen Knochenstücks kommen. Wenn auch selten, kommt es dennoch möglicherweise vor, dass der Knochen nur „angebrochen“ ist, zum Beispiel am Jochbogen oder unter der Augenhöhle. Wenn eine Verschiebung der Fragmente vorliegt, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Operation nötig. Hier ist eine filigrane chirurgische Technik erforderlich.
Wichtig ist, dass der Jochbeinbruch so schnell wie möglich versorgt wird. Denn sonst kann es eventuell zu einer dauerhaften Fehlstellung des Knochens kommen. Diese Asymmetrie wieder zu korrigieren, macht einen umfangreicheren Eingriff erforderlich – bei welchem wiederum größere Narben entstehen können.
Das Osteosynthesematerial kann in einer späteren Operation entfernt werden, wenn der Heilungsprozess abgeschlossen ist, oder bei anderen Patienten ohne Probleme im Knochen verbleiben.
Um die Knochenfragmenten wieder in die richtige Position zu bringen, muss zunächst über einen kleinen Hautschnitt neben der Augenbraue bis unter dem Unterlid ein Zugang zum Knochen geschaffen werden. Bisweilen ist es nötig, vom Mundraum aus zu schneiden. Wenn der Außenrand der Augenhöhle einbezogen wird, ist in diesen Fällen auch ein Schnitt hinter der Haargrenze notwendig. Nach der Operation bleiben nur feine Narben zurück, die kaum sichtbar sind. Sehr selten kommt es zu Wundheilungsstörungen oder zu einer übermäßigen Vernarbung, so dass auffällige Befunde bestehen bleiben können.
Liegen eklatante ästhetische Probleme vor, können die sichtbaren Folgen eines Jochbeinbruchs und des damit verbundenen operativen Eingriffs zum Beispiel durch eine operative Narbenkorrektur beseitigt werden.
Häufig ist bei einem Jochbeinbruch auch das Weichgewebe, sprich die Haut und das darunter liegende Bindegewebe sowie Muskeln, von Verletzungen betroffen. Ist das der Fall, sollte eine primäre Wundversorgung erfolgen. Je besser die Wunden versorgt wurden, umso ästhetischer mutet das Gesicht an, und die Narbenbildung ist kaum wahrzunehmen. Sollten dennoch Probleme auftreten, kann eine zweite Operation unter dem Aspekt der Ästhetik Abhilfe schaffen.
aktualisiert am 16.06.2016