Bei einem nicht verschobenen Bruch und einem angebrochenen Jochbein ist kein operativer Eingriff erforderlich. Hier reicht normalerweise eine konservative Behandlung mit körperlicher Ruhe und eventueller Gabe von Schmerzmitteln völlig aus.
Bei einem Jochbeinbruch handelt es sich um eine laterale Mittelgesichtsfraktur. Diese Fraktur tritt relativ häufig auf. Das liegt einerseits daran, dass das Jochbein (ähnlich wie die Nase) eine relativ exponierte Stellung im Gesicht hat und andererseits, dass der Mensch dazu neigt, das Gesicht wegzudrehen, wenn Gefahr droht (zum Beispiel durch einen Schlag). Unterschieden wird zwischen zwei Frakturarten, dem verschobenen Bruch und dem nicht verschobenen Bruch. Zudem kann es vorkommen, dass das Jochbein nur angebrochen ist. Die konservative Therapie erfolgt eher selten. In vielen Fällen von Jochbeinbrüchen ist eine Operation erforderlich, da sie instabil ist.
Das Jochbein liegt neben und unterhalb der Augenhöhle und im Bereich der oberen Wangenhälfte. Deswegen wird das Jochbein auch Wangenbein oder Backenknochen genannt. Ein Jochbein bricht durch eine starke mechanische Gewalteinwirkung von außen, zum Beispiel durch einen Zusammenprall oder durch einen Schlag. Gerade Sportler sind häufig von dieser Verletzung betroffen. Erste Symptome eines Jochbeinbruchs sind eine abgeflachte Wange und sehr starke Schmerzen. Oft entstehen bei dieser Fraktur auch Hämatome im Bereich der Augen. Ist nur eine Seite betroffen, spricht der Mediziner von einem Monokelhämatom. Durch die starken Schwellungen im Augenbereich kann das Sehen beeinträchtigt werden. Oft bereiten nur kleinste Bewegungen der Gesichtsmuskeln schon sehr große Schmerzen.
Diagnostiziert und genau beurteilt wird der Jochbeinbruch anhand einer körperlichen Untersuchung. Hier führt der Arzt zunächst ein Anamnesegespräch mit dem Patienten, um festzustellen, wie es zu der Verletzung kam. Danach tastet der Arzt vorsichtig das Gesicht ab, um eventuelle Bruchränder festzustellen. Schließlich erfolgt die Röntgenuntersuchung, um das Ausmaß der Fraktur festzustellen. In der Regel erfolgt zusätzlich eine Untersuchung durch den Augenarzt.
Diagnostiziert der Arzt eine nicht verschobene Fraktur beziehungsweise ein angebrochenes Jochbein, wird er diese Fraktur normalerweise konservativ behandelt.
Zunächst ist es wichtig, dass sich der Patient körperlich schont. Es herrscht absolutes Sportverbot, bis sich das Knochengewebe neu gebildet hat. Sonst besteht die Gefahr, dass die Fraktur beginnt, sich zu verschieben und ein operativer Eingriff erforderlich wird.
Gegen die Schwellungen helfen Kühlakkus oder Kühlpacks. Diese sollten aber nicht direkt auf die Haut gelegt werden, sondern immer mit einem Handtuch umwickelt sein. Geschieht dies nicht, wird die Haut durch die permanent niedrigen Temperaturen geschädigt.
Gegen die Schmerzen helfen Schmerzmittel und schmerzstillende Salben. In der Anfangszeit sollte der Patient nur Suppe und Brei zu sich nehmen, da das Kauen schwerfällt und schmerzhaft ist.
Der konservativ behandelte Jochbeinbruch erfordert regelmäßige Kontrolluntersuchungen. In diesen kann rechtzeitig festgestellt werden, ob eine Verschiebung oder Instabilität der Bruchstücke entstanden ist oder ob sich weitere Komplikationen ergeben haben. Gegebenenfalls kann dann doch eine Operation notwendig werden.
Zudem sollte eine Jochbeinmaske getragen werden, falls Sportler wieder aktiv werden, um den Knochen vor erneuten Verletzungen zu schützen. Die Maske ist sinnvoll, bis sich neue Knochenmasse gebildet hat.
aktualisiert am 31.07.2020