Wird ein Jochbeinbruch nicht fachgerecht oder gar nicht versorgt, können schwere Folgeschäden entstehen. Diese reichen über dauerhafte Sensibilitätsstörungen, Schmerzen bis hin zu einem verschobenen Biss.
Das Jochbein gehört zu den Knochen des Gesichtsschädels und ist nicht nur für die Ästhetik des menschlichen Gesichts von zentraler Bedeutung. Es formt zusammen mit dem Jochfortsatz das Wangenprofil, weswegen ein „platter“ Wangenknochen eines der Hauptsymptome eines Jochbeinbruchs ist. Durch das Jochbein laufen wichtige Gesichtsnerven und es leitet den Hauptkaudruck, der von den großen Backenzähnen ausgeht, weiter.
Ein Jochbein bricht durch Gewalteinwirkung (Trauma) von außen. Dies kann zum Beispiel ein Schlag sein oder ein unglücklicher Sturz vom Fahrrad. Auch sind manche Sportarten geradezu prädestiniert für Jochbeinbrüche, wie Boxen oder Fußball.
Der Mediziner unterscheidet zwischen zwei Arten des Jochbeinbruchs, dem verschobenen (dislozierten) und dem nicht verschobenen Bruch. Ein nicht verschobener Bruch heilt in der Regel von alleine aus, ohne dass dieser operiert werden muss. Ein verschobener Jochbeinbruch erfordert immer einen chirurgischen Eingriff. Wird diese Art des Jochbeinbruchs nicht behandelt, können sich daraus unter Umständen Folgeschäden ergeben.
Ein Jochbeinbruch ist eine Schädelverletzung. Diese Art der Verletzung gehört immer in ärztliche Hände. Im schlimmsten Fall kann eine Hirnblutung auftreten, obwohl die Verletzung von außen vielleicht ganz harmlos aussieht. Hirnblutungen können tödlich sein, wenn eine Behandlung ausbleibt. Deswegen gilt: Wenn der Verdacht auf einen Jochbeinbruch besteht, sollte der Verletzte umgehend in ein Krankenhaus oder zu einem Arzt gebracht werden.
Die augenfälligsten Folgen entstehen in der Regel dann, wenn der Knochen schief zusammen wächst. Wie bereits erwähnt, ist das Jochbein ein wichtiger Knochen für die Ästhetik des Gesichts. Wächst der Knochen schief zusammen, wirkt auch das Gesicht des betroffenen Patienten wie verschoben. Zudem passt der Biss der oberen und unteren Zahnreihe nicht mehr richtig aufeinander. Dieser ist dann seitlich verschoben, und der Zug, der durch den Kaumuskel entsteht, verschärft das Bild. Durch diese Konstellation kann der Hauptkaudruck nicht mehr richtig weitergeleitet werden. Der Patient hat daher häufig Schwierigkeiten und meist auch Schmerzen beim Kauen. Häufig fällt es erst bei einem Zahnarztbesuch auf, dass ein nur leicht verschobener Jochbeinbruch schief zusammengewachsen ist.
Ein eindeutiges Symptom eines Jochbeinbruchs ist die eingedrückte Wange. Der Wangenknochen kann nach Abheilung des Jochbeinbruchs eingesunken bleiben. Hier kann allerdings eine Schönheitsoperation, eine Eingriff mit ästhetischem Hintergrund, Abhilfe schaffen.
Häufig ist bei einem Jochbeinbruch die Augenhöhle betroffen. Die verschobenen Knochen oder Knochenfragmente können auf den Sehnerv drücken, das Auge kann zudem in der Augenhöhle absinken. Die Augenfehlstellung bewirkt, dass der Betroffene doppelt sieht. Wird die Fraktur nicht ordnungsgemäß behandelt, können diese Doppelbilder bestehen bleiben.
Zudem können bei einem Jochbeinbruch zusätzlich Gesichtsnerven betroffen sein. Hier kann es zu Taubheitsgefühlen in der betroffenen Gesichtshälfte kommen und/oder der Mundwinkel hängt herab und das Auge kann nicht mehr richtig geschlossen werden. Die Taubheitsgefühle können auch durch die Schwellung hervorgerufen werden, die bei einem Jochbeinbruch entsteht.
Nicht immer ist es die Schwellung, sondern ein verschobener Knochen oder Knochenfragement, dass auf den Nerv drückt und Sensibilitätsstörungen auslöst. Werden die Knochen nicht repositioniert (in die richtige Lage gebracht), kann das Taubheitsgefühl bestehen bleiben. Genauso ist der Fall gelagert, wenn das Auge nicht mehr richtig geschlossen werden kann beziehungsweise der Mundwinkel herabhängt. Sind Knochenfragemente oder verschobene Knochenplatten daran schuld, müssen diese unbedingt wieder in die ursprüngliche Position gebracht werden - je eher, desto besser.
Verletzte Nerven können sich durchaus regenerieren. Ist der Nerv aber abgestorben, weil er zu lange abgedrückt war, stehen die Chancen auf Heilung eher schlecht. Auch deswegen ist es wichtig, den Verletzten umgehend in ein Krankenhaus oder zu einem Arzt zu bringen, damit er professionell behandelt wird.
aktualisiert am 30.09.2022