Wenn es im Bereich des Ischiasnervs zu Rückenschmerzen kommt, die bis ins Bein ausstrahlen können, sprechen Ärzte von einer Ischialgie. Bei einer akuten Ischialgie versprechen verschiedene Schmerzmittel schnelle Linderung. Die spezifische Behandlung ist dagegen von der jeweiligen Ursache abhängig. Wichtig ist, dass die Anwendung der Medikamente durch einen Arzt betreut wird, damit geeignete Schmerzmittel und die notwendige Dosis exakt bestimmt werden können.
In den meisten Fällen tritt eine Ischialgie ohne Vorwarnung auf. Die Betroffenen leider unter starken Schmerzen, die von Lähmungserscheinungen oder Taubheitsgefühlen begleitet werden können. Um die Beschwerden zu lindern, kann die Lagerung im Stufenbett helfen. Dabei legen sich die Patienten mit dem Rücken hin und lagern die Füße hoch, zum Beispiel auf einem Kissen oder auf einem Stuhl. Damit nimmt der Druck auf die Bandscheiben ab, sodass die Schmerzen nachlassen.
In aller Regel wird die Ischialgie mit Schmerzmitteln behandelt. Die Bekämpfung der Schmerzen ist nicht nur kurzfristig für das Wohlbefinden wichtig, sondern auch, damit die Patienten kein sogenanntes Schmerzgedächtnis entwickeln. Werden die Schmerzen nicht rechtzeitig behandelt, kann das Zentralnervensystem die Empfindungen abspeichern und Schmerzen selbst dann noch registrieren, wenn keine Ursache dafür vorliegt.
Eine weitere Möglichkeit, um eine starke akute Ischialgie zu behandeln, stellen Corticosteroid-Spritzen (Cortison) dar. Die Steroid-Hormone werden in den Rückenmarkskanal (genauer meist in den Epiduralraum) gespritzt, wenn einfache Schmerzmittel keine ausreichende Linderung bringen. Corticosteroide können auch in Tablettenform verabreicht werden, beispielsweise in Form von Prednison oder Prednisolon. Die Wirkung der Tabletten ist jedoch nicht immer ausreichend gegeben. Durch die Cortison-Wirkstoffe kann es zu unangenehmen Nebenwirkungen wie Schlafstörungen oder Gewichtszunahme kommen.
Sollten Muskelverspannungen schuld an den Ischias-Schmerzen sein, kann der Arzt muskelentspannende Medikamente verschreiben. Mittel wie Methocarbamol oder Tetrazepam führen zu guten Ergebnissen.
aktualisiert am 10.09.2019