Es gibt kaum jemanden, der im Laufe seines Lebens nie etwas mit Rückenschmerzen zu tun hat. Betrifft der akute Schmerz jedoch nicht nur den Rückenbereich, sondern strahlt zusätzlich in die Beine, kann der Schmerz für Betroffene teils unaushaltbar sein. Um die richtige Behandlung zu wählen, muss zunächst eine umfassende Diagnostik stattfinden. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Therapie auch die Ursache mit einbezieht und zum gewünschten Erfolg führt.
Es gibt verschiedene Gründe, warum eine Reizung des Ischiasnervs auftritt. Häufig liegt es jedoch an einer Bandscheibenvorwölbung. Die Bandscheiben drücken auf die benachbarten Nerven. Diese wiederum senden Schmerzsignale aus, die Patienten im Bereich des unteren Rückens sowie der Beine spüren.
Tritt die Bandscheibenvorwölbung auf, kann es schneller zu einem Bandscheibenvorfall kommen. Die Vorwölbung (Protrusion) ist ein Vorstadium zu einem Bandscheibenvorfall (Prolaps). Bei diesem tritt ein Teil des Bandscheibenkerns (Nucleus pulposus) aus dem äußeren Anteil, dem Faserring der Bandscheibe, hervor. Eine vorgefallene Bandscheibe bereitet ebenfalls enorme Schmerzen, da der Ischiasnerv eingeklemmt und gereizt wird.
Oftmals sind die Ursachen jedoch einfacher und die Beschwerden haben ihren Auslöser in zu stark verspannten Rückenmuskeln.
Häufig trifft es diejenigen, die viel sitzen. Der klassische Bürojob bringt zwar viele Vorteile mit sich, allerdings leidet die Rückpartie unter der ständigen Belastung. Viele sind zur Arbeit auf ihre Maus und ihre Tastatur angewiesen und müssen ständig auf den Bildschirm blicken. Leider führt dies schnell zu Fehlhaltungen.
Richtiges Sitzen ist das A und O. Jedoch hilft es dem Rücken kaum, wenn er den ganzen Tag nicht entlastet wird. Kurzes Aufstehen sowie leichte Dehn- und Streckübungen können wahre Wunder wirken. Die belastete Muskulatur kann sich, zumindest für kurze Zeit, entspannen und verkrampft deutlich weniger.
Erste Symptome, die Betroffene meist sofort bemerken und dessen Auftreten sie zum Gang zum Arzt veranlasst, sind große Schmerzen. Diese treten in der Regel im Bereich des unteren Rückens auf. Je nach Intensität und Ausprägung verursacht der Druck auf den Ischiasnerv einen Reiz, der die Beine entlang bis hinunter in die Füße spürbar ist.
Der Schmerz muss jedoch nicht in jedem Fall derart weit nach unten ausstrahlen. Eine Lumboischialgie liegt beispielsweise auch dann vor, wenn der Nerv zwar gereizt ist, die Ausstrahlung hingegen nur bis in den Po hinein zu spüren ist.
Neben Schmerzen klagen viele Betroffene, die unter einer Ischialgie leiden, über Kribbeln oder ein Ziehen in den Beinen und Zehen. Missempfindungen zählen zu den üblichen Beschwerden, da der Ischiasnerv gereizt ist. Der Nerv ist jedoch nicht nur für die Weiterleitung von Schmerzsignalen, sondern auch für sonstige Empfindungen zuständig.
Wird der Druck auf den Ischiasnerv zu groß, treten bei manchen Leidenden sogar Taubheitsgefühle oder aber Lähmungserscheinungen auf. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn der Grund für die Probleme in einem Bandscheibenvorfall liegt.
Wer unter Schmerzen im unteren Rücken sowie den Beinen leidet, sollte am besten einen Arzt aufsuchen, um die Entstehung des Schmerzes abzuklären. Vorübergehend hilft Betroffenen oftmals eine sogenannte Stufenlagerung, bei der die Beine hochgelegt werden. So werden die Lendenwirbel entlastet. Dies hilft jedoch nur kurzzeitig und stellt keine Dauerlösung dar.
Ein konsultierter Arzt testet die Funktionen, indem die Beweglichkeit des Hüftgelenks kontrolliert wird. All jene, die von einer Lumboischialgie betroffen sind, können ihr Bein, wenn sie auf dem Rücken liegen, in der Regel nicht mehr gerade nach oben strecken. Wichtig ist die Suche nach der Ursache der Lumboischialgie, insbesondere muss ein Bandscheibenvorfall ausgeschlossen oder festgestellt werden.
Um den Zustand der Lumboischialgie zu beseitigen, gibt es verschiedene Behandlungsmethoden, die sich danach richten, welche Ursache für die Schmerzen verantwortlich ist.
Um die eingeschränkte Beweglichkeit wiederherzustellen, greifen viele Ärzte auf schmerzstillende Medikamente und Spritzen zurück. Liegt ein Bandscheibenvorfall vor, ist eine Operation oft nicht vermeidbar. Anders sieht es hingegen bei starken Verspannungen aus. Hier reicht in der Regel der Gang zum Physiotherapeuten aus.
Vorbeugend helfen regelmäßige Rückenübungen sowie ausreichende Bewegung. All jene, die einen Schreibtischjob ausüben, sollten besonders auf ihren Rücken achten, um nicht Opfer einer Ischialgie zu werden.
aktualisiert am 19.07.2019