Bei Rückenschmerzen denken die meisten von uns an Menschen, die zu lange vor dem Computer sitzen. Jahrelange Fehlhaltung sowie ständiges Sitzen haben dem Rücken stark zugesetzt, sodass sich die Bandscheiben abgenutzt haben und es zu verschiedenen Beschwerden kommt. Allerdings können Rückenschmerzen auch Kinder betreffen. Gerade wenn die Rückenmuskulatur schwach ausgeprägt ist und die Schultasche zu schwer auf den Schultern lastet, ist das Risiko für Rückenschmerzen bei Kindern erhöht. Doch die Schmerzen können auch andere Gründe haben. Ischiasbeschwerden, also Schmerzen, die ins Bein ziehen und von weiteren Symptomen begleitet werden können, treten ebenso manchmal schon im Kindesalter auf.
Laut Berichten der deutschen Krankenkassen leidet knapp zwei Drittel aller Kinder zwischen 11 und 14 Jahren zumindest hin und wieder unter Rückenschmerzen. Diese Rückenschmerzen müssen nicht unbedingt vom Ischiasnerv ausgehen, sollten aber ernst genommen werden. Denn wenn bereits im Kindesalter eine Fehlhaltung eingenommen wird, drohen durch diese im Erwachsenenalter schwerwiegende Probleme. Ursachen für Rückenschmerzen gibt es im Kindesalter viele, zum Beispiel:
Besonders häufig leiden Kinder unter Rückenschmerzen, wenn die Rückenmuskulatur nicht stark genug ausgeprägt ist. Die Muskeln sollen die Wirbelsäule unterstützen und entlasten. Allerdings führt ständiges Sitzen und zu geringe Bewegung dazu, dass die Muskeln verkümmern. Dadurch nehmen die Kinder eine ungünstige Haltung ein, die zum einen zu Verspannungen führt und zum anderen die Bandscheiben stärker belastet. Damit sind die Voraussetzungen für einen späteren Bandscheibenvorfall gegeben, der eine der häufigsten Ursachen für eine Ischialgie darstellt. Es ist sogar möglich, dass der Ischiasnerv bereits im Kindesalter gereizt wird und es zu den Symptomen einer Ischialgie kommt. Sind die entsprechenden Nervenwurzeln gereizt, wird dies auch radikulärer Kreuzschmerz genannt.
Wenn die Muskeln falsch belastet werden, kann eine Entzündungsreaktion entstehen und sie schwellen an. Die Schwellung drückt unter Umständen auf den Ischiasnerv und die Kinder leiden unter starken Rückenschmerzen, die vor allem auch in Gesäß und Bein zu spüren sind. Hinzu können kurzzeitige Lähmungserscheinungen sowie Missempfindungen kommen. Sogar Bandscheibenvorfälle können bereits bei Kindern vorkommen und zu Ischiasschmerzen und den weiteren möglichen Folgen führen.
Viele Haltungsfehler - wie das bekannte Hohlkreuz - gewöhnen wir uns im Kindesalter an. Eltern sollten daher immer wieder darauf achten, dass die Kinder aufrecht stehen und sitzen können und nicht immer nur eine Haltung einnehmen. Sollte eine Fehlhaltung festgestellt werden, ist Besuch beim Kinderarzt oder beim Orthopäden sinnvoll. Der Mediziner wird geeignete krankengymnastische Übungen verschreiben, um die Fehlhaltung zu korrigieren. Darüber hinaus ist es wichtig, dass sich die Kinder ausreichend bewegen. Nachdem sie mehrere Stunden in der Schule brav sitzen bleiben mussten, sollten sich die Kinder austoben dürfen. Spielen im Garten oder auf dem Spielplatz unterstützt die Rückengesundheit des Kindes ideal. Die mehr oder weniger regungslose Zeit vor dem Fernseher oder dem Computer sollte dagegen beschränkt werden. Weiterhin ist es wichtig, dass die Eltern die richtige Schultasche wählen. Diese sollte im leeren Zustand sehr leicht sein. Damit die Belastung sich nicht einseitig auswirkt, sollte sie außerdem auf beiden Schultern getragen werden.
aktualisiert am 19.07.2019