Unter einer Ischialgie werden Schmerzen zusammengefasst, die von der unteren Wirbelsäule in die Beine und Füße ausstrahlen. Ursache für die Ischias-Schmerzen sind oft ein Bandscheibenvorfall oder eine verspannte Muskulatur. Ischias-Schmerzen fallen häufig so stark aus, dass Betroffene nicht mehr aufrecht stehen oder sitzen können. Damit die Beschwerden gezielt behandelt werden können, ist eine umfassende Diagnose notwendig. Sowohl die schulmedizinische als auch die homöopathische Therapie hängen von den Ursachen der Leiden ab. Insbesondere bei der Homöopathie spielen auch die Symptome eine große Rolle. Bei schwerwiegenden Ursachen wie bei einem Bandscheibenvorfall oder bei bekannter Osteoporose muss ein Arzt zur Behandlung aufgesucht werden. Die alternative Medizin kann zwar der Schmerzlinderung dienen, sollte in einigen Fällen allerdings nur ergänzend zur herkömmlichen Therapie mit Schmerzmitteln, Wärmebehandlungen und Rückengymnastik angewandt werden.
Typisch für eine Ischialgie sind stechende Schmerzen, die von der Lendenwirbelsäule in die Rückseite eines Oberschenkels ziehen und sogar den Fuß betreffen können. Ebenso kann eine Ischialgie für Taubheitsgefühle oder Kribbeln im Bein sorgen. Je nachdem, wie sich die Beschwerden zeigen, ist die Verabreichung unterschiedlicher homöopathischer Mittel sinnvoll.
Der deutsche Begriff für Aconitum lautet Eisenhut. Das Präparat verspricht vor allem dann eine Besserung der Beschwerden, wenn der Patient ein Kribbeln, Jucken oder Kälte- oder Wärmegefühl in den betroffenen Regionen verspürt. Zeigt sich die Ischialgie in diesen Symptomen, sollte die Potenz D12 gewählt werden.
Leidet der Patient unter stechenden Schmerzen, die vor allem in der Nacht stärker werden, ist das Präparat Belladonna aus der Sicht des Homöopathen die richtige Wahl.
Wenn der Patient tagsüber dagegen beschwerdefrei ist und nur nachts unter unerträglichen Schmerzen leidet, empfehlen Therapeuten das homöopathische Mittel Arscenicum album.
Der Betroffene leidet unter Taubheitsgefühlen, die bis zum Zeh reichen können. Während Sitzen für eine Besserung der Beschwerden sorgt, verschlimmern sich die Symptome im Liegen und bei Bewegung. In solchen Fällen hält die Homöopathie Gnaphalium bereit.
Wenn die Patienten Schmerzen verspüren, die von oben nach unten schießen, so sind diese beiden Mittel von Vorteil. Bryonia sollte dann verabreicht werden, wenn Wärme die Beschwerden lindert. Sorgt dagegen Kälte für Besserung, ist Ledum ein geeignetes Mittel.
Das Präparat eignet sich besonders gut, wenn ein Ischiasschmerz mit großer Überempfindlichkeit des Beines bei Berührung vorliegt. Die Schmerzen werden bei den betreffenden Patienten nachts oder am Morgen beim Erwachen schlimmer.
Dieses homöopathische Mittel wird eingesetzt, wenn die Ischiasschmerzen den Patienten im Liegen nicht zur Ruhe kommen lassen. Krampfartige Stuhlverstopfung ist ein weiterer Indikator für das Mittel.
Wichtig ist bei allen Beschwerden, die den Ischiasnerv betreffen, einen Arzt aufzusuchen. Dieser wird gemeinsam mit dem Patienten einen Behandlungsplan erstellen. Ein in der Homöopathie erfahrene Arzt oder Therapeut wird den Betroffenen darüber informieren, welche Globuli (Kügelchen mit dem Mittel) sich zur Behandlung eignen. Homöopathische Mittel werden bei Ischiasschmerzen im Normalfall in der Potenz D12 verabreicht. Der Patient sollte dreimal täglich fünf Globuli einnehmen.
Obwohl ein homöopathisches Mittel für viele Patienten eine Besserung der Beschwerden herbeiführt, ist die alternative Medizin und Naturheilkunde bei einer Ischialgie manchmal nicht ausreichend. Die Homöopathie ist aus rein wissenschaftlicher Sicht nicht als effektive Methode erwiesen. Gerade wenn ein Bandscheibenvorfall schuld an einem eingeklemmten Ischiasnerv ist, wird die Homöopathie lediglich eine Ergänzung darstellen. Wichtig ist in diesem Fall, dass der Patient die vom Arzt verordneten Maßnahmen wie Schmerzmittel oder krankengymnastische Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur wahrnimmt und den Ischiasnerv dadurch entlastet. In schwerwiegenden Fällen des Bandscheibenvorfalls kann sogar eine Operation erforderlich sein.
Auch eine Ischiasnerventzündung wird allein durch die Gabe von homöopathischen Mitteln nicht abheilen. Hier muss ebenfalls durch geeignete schulmedizinische Maßnahmen der Druck auf den Nerv nachlassen, damit die vollständige Genesung eintreten kann. Dennoch eignen sich die Präparate, um im Empfinden der Patienten die Schmerzen auf natürliche Art und Weise zu lindern.
aktualisiert am 22.11.2017