Viele Menschen leiden unter Rückenschmerzen. Doch nicht immer sind diese auch mit dem Ischiasnerv verknüpft. Umgekehrt treffen die Schmerzen einer akuten Lumboischialgie auch Personen, die bislang nur wenig oder gar nicht mit Rückenschmerzen konfrontiert wurden.
Der Schmerzreiz, den Betroffene teils als unaushaltbar empfinden, durchdringt den unteren Rücken und strahlt in die Beine bis hin zu den Füßen. Es handelt sich damit bei der Lumboischialgie um eine Kombination aus Schmerzen im Lendenwirbelbereich (Lumbalgie) und Schmerzen am Ischiasnerv (Ischialgie), also im Bereich der Beine. Oft wird bei einer Lumboischialgie vereinfachend von einer Ischialgie gesprochen. Nicht bei jedem Patienten mit Lumboischialgie ist der Schmerzreiz derart heftig, jedoch ist an eine normale Arbeit oder an das normale Wohlbefinden im Alltag zunächst nicht mehr zu denken.
Oftmals tritt eine Ischialgie nicht langsam auf, sondern äußert sich durch akute Schmerzen, die plötzlich entstehen. Infolge eines starken Drucks werden die empfindlichen Nervenfasern des Ischiasnervs gereizt. Dies kann aufgrund von Verspannungen oder durch einen Bandscheibenvorfall hervorgerufen werden. Doch auch weitere Ursachen können die Schmerzen verursachen. Viele Betroffene, die unter einer Lumboischialgie leiden, weisen eine Bandscheibenvorwölbung auf, welche die Nervenreizung begünstigt. Weitere Symptome, die bei einer Lumboischialgie auftreten können, sind Taubheitsgefühl oder sogar Lähmungserscheinungen in den Beinen. In Ausnahmefällen können Störungen der Blasen- oder Darmentleerung hinzukommen.
Eine unbedachte Bewegung oder aber das Aufheben eines schweren Gegenstands belasten die Wirbelsäule. Ist der Druck in einem Moment zu hoch, reagiert der Ischiasnerv sofort. Es tritt ein „höllischer“ Schmerz auf. Der Schmerzcharakter kann als stechend und ziehend beschrieben werden. Meist bessern sich die Schmerzen jedoch im Verlauf der ersten Tage erheblich. Der Nerv, der kurzzeitig zu hohen Belastungen ausgesetzt war, erholt sich wieder.
Die Schmerzen in der Lendenwirbelsäule (LWS) und in den Beinen führen dazu, dass Betroffene in ihrer Beweglichkeit erheblich eingeschränkt werden. Sie versuchen, mit einer möglichst schonenden Haltung der Schmerzverstärkung zu entgehen, die die Nervenreizung mit sich bringt.
Die Ursachensuche bringt schnell Licht ins Dunkel. In der Regel treten akute Ischiasschmerzen bei einer falschen Bewegung auf. Eigentlich sollte die Muskulatur der Lendenwirbelsäule jedoch stark genug sein, um auch unbedachte Bewegungen ausgleichen und abfedern zu können. Es kommt also in dem Fall zu einer Quetschung oder Überdehnung des Nervs, wenn das umliegende Gewebe zu schwach ist oder aber die Wirbelsäule selbst nicht genügend Stabilität bietet.
Die Gewichtsbelastung, die beim falschen Heben auf die Lendenwirbelsäule ausgeübt wird, ist immens. Ist die Muskulatur in diesem Bereich ohnehin geschwächt oder angespannt, so kommt es schnell zu einer Kompression des Ischiasnervs. Ebenfalls möglich ist jedoch eine Überdehnung. Der Unterschied ist für den Betroffenen meist nicht erkennbar. In beiden Fällen sind akute Schmerzen die Folge.
Bei einer Bandscheibenvorwölbung ist der Ischiasnerv anfälliger für Schmerzen, da der Druck, der auf ihm lastet, deutlich höher ausfällt. Wer gar einen Bandscheibenvorfall hat, kann den Druck auf die Nervenstränge kaum mildern.
Ähnlich verhält es sich, wenn ein Wirbel blockiert ist, er sich also nicht mehr in der gewohnten Weise an die Wirbelsäule anpasst. Häufig tritt dieser Fall auf, wenn die Rückenmuskulatur sich so stark verspannt, dass ein Wirbel dem Druck nachgibt und sich verschiebt.
Probleme betreffen meist Personen, die einem Schreibtischjob nachgehen. Faktoren, die das Auftreten von akuten Schmerzen durch eine Lumboischialgie begünstigen, sind die folgenden:
Wer an seinem Schreibtisch sitzt und regelmäßig aufsteht, entlastet seine Rückenpartie. Eine Verkrampfung tritt nicht so schnell auf, sodass die Muskulatur sich weniger schnell verspannt.
Im Gegensatz zu vielen anderen Beschwerden ist die Diagnose einer akuten Lumboischialgie relativ leicht. Bei Schmerzen, die nicht nur den unteren Rücken betreffen, sondern in die Beine und teils bis in die Füße ausstrahlen, liegt der Verdacht einer Lumboischialgie nahe. Allerdings muss durch die ärztliche Untersuchung die Ursache herausgefunden werden.
Meist ist der Schmerzreiz so stark, dass eine Bewegung nicht mehr möglich erscheint. Betroffene nehmen schnell eine Schonhaltung ein, um den Druck auf den Ischiasnerv zu verringern. Ist es jedoch erst einmal zu einer Quetschung oder Überdehnung gekommen, müssen Patienten etwas Geduld aufbringen. Zahlreiche Leidende schleppen sich die ersten Tage nach einer akuten Lumboischialgie gebückt und gekrümmt durch die eigenen vier Wände.
Abhilfe schafft der Gang zum Arzt. Je nach Schmerzintensität und Ursache der akuten Schmerzen durch die Lumboischialgie helfen Schmerztabletten und Spritzen. Bei muskulären Verspannungen können Massagen die Problematik lindern, während bei einem Bandscheibenvorfall in einigen Fällen nur eine OP hilft, um dauerhaft von den Schmerzen befreit zu werden.
aktualisiert am 21.05.2019