Eine Intraoralkamera (ein Kunstwort aus lateinisch intra = innen und os = Mund) ist eine kleine Videokamera, die Bilder aus dem Mund aufnimmt und in Echtzeit auf einem Monitor sichtbar macht.
Inzwischen ist eine moderne Intraoralkamera so klein konstruiert, dass sie ohne Probleme im engen Mundbereich eingesetzt werden kann und durch hochentwickelte Technik dennoch ein scharfes Bild liefern kann. Oft ist eine Intraoralkamera heute für weitere Funktionen auch an einen Computer angeschlossen.
In der Zahnheilkunde ist es oftmals sehr wichtig, Strukturen und krankhafte Vorgänge zu erkennen und darzustellen. Diese sind meist klein und mit dem bloßen Auge relativ schwer zu sehen. Eine gute und moderne Intraoralkamera kann aussagekräftige Bilder in vierzig- bis hundertfacher oder noch stärkerer Vergrößerung aufnehmen. Dies bedeutet bei verschiedenen Aufgabenstellungen wie beispielsweise der Erkennung von feinen Rissen auf der Zahnoberfläche einen großen Vorteil.
Auch bietet eine Intraoralkamera dem Zahnarzt oft die Möglichkeit, Bereiche zu betrachten, die ansonsten schwer zu sehen sind. Zu den Anforderungen, die eine gute Intraoralkamera erfüllen sollte, gehören eine hohe, scharfe Auflösung, eine gute Tiefenschärfe zur gleichzeitigen Beurteilung äußerer und tieferliegender Strukturen, eine geringe Verzerrung des Bildes sowie hinreichende Farbtreue. Zudem muss eine entsprechend gute Beleuchtung des von der Intraoralkamera aufgenommenen Bereiches stattfinden, ohne die ein Erkennen von feinen Strukturen unmöglich wäre. Ebenso wichtig ist eine einfache Bedienung der Intraoralkamera, damit nicht durch eine umständliche Benutzung wertvolle Zeit vergeudet wird.
Ein großer Pluspunkt ist, dass nicht nur der Zahnarzt von den Möglichkeiten der Intraoralkamera profitiert, sondern auch der Patient. Man kann als Patient durch das Monitorbild, das von der Intraoralkamera aufgenommen wird, selbst erkennen, um welche Gegebenheiten und Defekte es sich im eigenen Mundraum handelt. Dies dient nicht nur dem bloßen Staunen und Interesse, sondern in gewissem Maße auch der Aufklärung und Verdeutlichung, welche Krankheiten vorliegen und welche Behandlungsmöglichkeiten sich ergeben.
Weiterhin ist eine wichtige Eigenschaft einer Intraoralkamera die Dokumentation von Befunden. Die Aufnahmen der Intraoralkamera können als Bilder und Videos auf einem Computer gespeichert werden und gegebenenfalls jederzeit wieder abgerufen werden, um einen Vergleich mit der früheren Situation des Gebisses ziehen zu können. Es kann durch geeignete Software auch eine Bildbearbeitung stattfinden, die der Planung und teilweise auch Durchführung von Behandlungen dienen kann. Meist besteht auch die Möglichkeit, Bilder auszudrucken, falls ein Drucker mit ausreichenden Schärfe- und Farbeigenschaften vorhanden ist.
Die Einsatzgebiete der Intraoralkamera sind äußerst vielseitig und umfassen fast alle Erkrankungen im Mund beziehungsweise zahnärztlichen Behandlungen: Karies, Zahnfleischentzündung und Parodontitis, nicht mehr intakte Füllungen, Spalten im Randbereich von Füllungen, Zahnfehlstellungen, Verfärbungen, kleine Zahnschmelzrisse, Schleimhautveränderungen, zur Kontrolle und Verdeutlichung des Behandlungserfolges sowie zu diversen weiteren Anlässen.
Letzte Aktualisierung am 10.03.2023.