Schmerz wird unterschiedlich wahrgenommen. Nicht nur ist das Schmerzempfinden eines jeden Menschen ganz individuell, es ist auch von der Tagesform abhängig. Was für den einen ein kleiner Einstich ist, empfindet ein anderer als schmerzhaft. Was heute kaum weh getan hat, kann bei der nächsten Behandlung ganz anders wahrgenommen werden.
Auch die Einstellung zur Therapie hat einen Einfluss auf den empfundenen Schmerz. Wer Angst vor der Behandlung hat, der wird vermutlich sensibler auf alle Reize reagieren, weil er Schmerzen befürchtet. Patienten, die gelassener an die Therapie herangehen, empfinden häufig weniger Schmerzen. Wer generell Angst vor Spritzen hat, sollte dies dem Arzt vorher mitteilen. Es hilft, nicht hinzusehen oder die Augen zu schließen und sich abzulenken, wenn der Arzt die Spritze setzt.
Eine Gelenkpunktion (Einstich einer Spritze ins Gelenk) ist ein kurzer Eingriff, der ohne Betäubung erfolgt. Selbst, wenn vorab Ergussflüssigkeit aus dem Gelenk entfernt werden muss, bevor der Wirkstoff injiziert werden kann, ist die Behandlung in wenigen Minuten vorüber. Da Gelenkspritzen häufig bei chronischen oder degenerativen Krankheiten gesetzt werden, sind die meisten Patienten aufgrund ihrer Beschwerden an ein relativ hohes Schmerzlevel gewöhnt. Zudem zielt die Punktion auf eine Linderung der Beschwerden ab, sodass die positive Erwartung der kommenden Schmerzfreiheit die kurze Behandlung erträglicher macht.
Wird die Punktion fachgerecht durchgeführt, dann ist sie für den Patienten kaum beschwerlicher als eine Blutabnahme. Das Injizieren des Wirkstoffs löst gelegentlich einen leichten Druck im Gelenk oder ein kurzes Brennen aus. Wie unangenehm die Einspritzung ins Gelenk wahrgenommen wird, ist auch abhängig von der Einstichstelle. Einige Körpergelenke sind empfindlicher als andere. Eine Kniepunktion verursacht häufig weniger Schmerzen als zum Beispiel eine Spritze in die Zehengelenke.
In den ersten 24 Stunden nach der Injektion sollte das Gelenk ruhig gehalten werden. Die Einstichstelle kann anfangs noch schmerzen. Bei einer Cortisonspritze kommt es in den ersten zwei Tagen nach der Behandlung manchmal zu einer Erstverschlimmerung aufgrund der kristallinen Struktur des Cortisons. Kühlpads oder eine Schmerztablette können schnelle Abhilfe schaffen.
Bei stärker werdenden Schmerzen, Schwellung des Injektionsbereiches oder Fieber muss umgehend der Arzt verständigt werden.
aktualisiert am 16.05.2023