Wird eine intraartikuläre Infiltrationstherapie (das Setzen von Spritzen ins Gelenk) fachgerecht durchgeführt, ist das Infektionsrisiko gering.
Jede Injektion mit einer Spritze bringt dem Körper eine Wunde bei. Jede Wunde, die mit Schmutz und Bakterien in Berührung kommt, kann sich infizieren. Um bakterielle Infektionen zu vermeiden, ist es wichtig, dass beim Spritzen strenge Hygienemaßnahmen eingehalten werden. Die Einstichstelle muss desinfiziert werden und der Arzt muss Handschuhe tragen. Auch ein Mundschutz kann sinnvoll sein. Das Risiko ist jedoch als gering einzuschätzen.
Es gehört zu den Risiken einer Injektion, dass der Arzt nicht auf Anhieb exakt die richtige Stelle trifft. Es kann vorkommen, dass bei dem Einstich umliegendes Gewebe oder ein Blutgefäß getroffen wird. In seltenen Fällen können auch Nerven, Sehnen oder Knorpeloberfläche beim Einstich beschädigt werden.
Da der eingespritzte Wirkstoff nur an der betroffenen Stelle verbleiben und nicht in umliegendes Gewebe gelangen soll, sollte der Patient das Gelenk nach der Injektion ruhig halten. In den ersten Stunden besteht die Gefahr, dass sich der Wirkstoff durch den Einstichkanal im benachbarten Gewebe verteilt. Je ruhiger das Gelenk am ersten Tag der Injektion gehalten wird, desto besser.
Häufig ist es Cortison, das in das Gelenk gespritzt wird. Manchmal kommt es zu einer Gesichtsrötung, die nach einem Tag wieder abklingt oder bei Frauen zu Zwischenblutungen. Bei einer Dauerbehandlung mit Cortison erhöht sich das Risiko der Nebenwirkungen und es kann zu einer irreversiblen Schwächung der Knorpel und Sehnen kommen. Um dies zu vermeiden, sollten nicht mehr als drei Injektionen pro Jahr in an einer Stelle erfolgen.
Grundsätzlich sind die Nebenwirkungen von Cortison-Injektionen geringer als die von Cortison-Tabletten. Der Blutkreislauf wird umgangen und das Cortison kann seine Wirkung direkt dort entfalten, wo es wirken soll. Der Organismus wird damit nur gering belastet.
Beim sogenannten "Cortison-Flare" kristallisiert das injizierte Cortison aus, was die Schmerzen in den ersten zwei Tagen noch verschlimmern kann. Kühlende Eispackungen auf der betroffenen Stelle können helfen, die Schmerzen zu lindern. Auch kann sich an der Einstichstelle eine bleiche Hautfärbung zeigen, die jedoch harmlos ist.
Wird Hyaluronsäure injiziert, kommt es kaum zu Nebenwirkungen durch den Wirkstoff.
aktualisiert am 24.05.2016