Arthrose ist eine Volkskrankheit – Tendenz steigend. Ein Mittel zur Heilung von Arthrose gibt es nicht. Mit Medikamenten lassen sich die Begleiterscheinungen in Schach halten. Eine effektive Methode ist die Spritze ins Gelenk, die intraartikuläre Injektion.
Unter dem medizinischen Begriff Arthrose versteht man die Abnutzung der Gelenke, den Gelenkverschleiß. Arthrose ist eine normale Alterserscheinung. Durch Übergewicht, bestimmte Sportarten oder genetische Faktoren begünstigt, kann sie aber auch bereits in der Lebensmitte auftreten und dem Betroffenen den Alltag erheblich erschweren.
Arthrose lässt sich nicht heilen, aber aufhalten oder hinauszögern, wenn der Betroffene aktiv mit Bewegung und einem gesunden Lebensstil auf die ersten Anzeichen der Krankheit reagiert. Unbehandelt werden die Beschwerden im Lauf der Zeit stärker: Die Morgensteifigkeit der Gelenke und Schmerzen dauern länger an und Jahr für Jahr schränkt sich der Bewegungsradius des Betroffenen weiter ein. Häufig kommen dann schmerzhafte Gelenkentzündungen hinzu. Das Gelenk schwillt an und jede Bewegung wird zur Qual. In dieser Situation schlägt der Arzt häufig eine intraartikuläre Injektion, eine Gelenkspritze, vor. Meist enthält sie den Wirkstoff Cortison, vermengt mit einem Schmerzmittel.
Der Arzt entzieht dem geschwollenen Gelenk zunächst die Ergussflüssigkeit und injiziert anschließend das Cortison. Durch die entzündungshemmende Eigenschaft des Wirkstoffs schwillt das Gelenk rasch ab und wird dadurch wieder mobilisiert. Bei Arthrose wird das Cortison meist in zwei oder drei Dosen im Abstand von etwa sechs Wochen verabreicht. Der Vorteil der Gelenkinjektion liegt darin, dass der Wirkstoff lokal dort wirkt, wo er wirken soll. Der Nachteil, der dem Patienten bewusst sein sollte, liegt in dem Risiko einer Gelenkinfektion, die mit der Punktion (Einstechen) des Gelenks verbunden ist.
Mit der Cortisonspritze können lediglich die Symptome der Arthrose behandelt werden. Die Krankheit selbst lässt sich nicht damit aufhalten. Langfristig kann daher eine Operation sinnvoll sein.
Eine weitere Möglichkeit an einem Gelenk mit Arthrose ist die Injektion von Hyaluronsäure, einer gelartigen Substanz, die auch zum Bindegewebsaufbau dient. Hierzu gibt es noch nicht genügend wissenschaftliche Erkenntnisse, ob der therapeutische Nutzen gegenüber den Risiken und Kosten hoch genug ist. Bei leichter bis mittelgradiger Arthrose ist die Hyaluronsäure-Spritze vielversprechend. Im Gegensatz zur Cortisonspritze übernimmt die Krankenkasse die Hyaluron-Injektion normalerweise nicht.
aktualisiert am 20.05.2016