Die meisten Hühneraugen sind unkomplizierte Hautverhornungen, die man mit ein bisschen Geduld selbst entfernen kann. Die Behandlung von hartnäckigen Hühneraugen sollte man besser dem Arzt überlassen. Neben dem Hautarzt ist auch ein medizinischer Fußpfleger (Podologe) damit vertraut, Hühneraugen fachgerecht zu beseitigen.
Wer ein Hühnerauge (Clavus) selbst entfernen möchte, dem stehen eine Reihe von Hausmitteln zur Verfügung, ebenso wie Hühneraugenpflaster oder Hühneraugentinktur. Bei der Anwendung sollte man mit Sorgfalt vorgehen. Vor allem die säurehaltigen Hühneraugenpflaster können, wenn sie nicht exakt platziert werden, die gesunde Haut rund um das Hühnerauge reizen und verletzen.
Am besten entfernt man ein Hühnerauge nach einem Fußbad vorsichtig Schicht für Schicht mit einem Bimsstein. Niemals sollte man versuchen, ein Hühnerauge mit einem Messer selbst herauszuschneiden. Wird die Haut verletzt, können leicht Keime eindringen und dann kann eine Entzündung entstehen, die eine langwierige Behandlung nach sich zieht und schmerzhaft sein kann.
Ist es beim Versuch, ein Hühnerauge eigenhändig zu entfernen, zu einer Verletzung gekommen, ist ein Arztbesuch erforderlich. Unbehandelt kann eine Infektion zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen.
Um ein Hühnerauge entfernen zu lassen, kann man zu einem medizinischen Fußpfleger (Podologe). Bei einem Hühnerauge an einer schwer zugänglichen Stelle, zum Beispiel unter dem Fußnagel, sollte man den Hautarzt aufsuchen. Der Hautarzt ist auch zuständig, wenn sich das Hühnerauge bereits entzündet hat oder wenn Eiter oder Flüssigkeit austritt.
Hühneraugen an den Fußsohlen werden vom Laien leicht mit Dornwarzen (Plantarwarzen) verwechselt. Gegen Plantarwarzen muss man anders vorgehen als gegen Hühneraugen. Im Zweifelsfall sollte man besser zum Arzt gehen.
Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen sollten ein Hühnerauge niemals eigenhändig behandeln, sondern die Therapie den Fachleuten überlassen. Dazu gehören vor allem Typ-1- oder Typ-2-Diabetiker. Diese haben aufgrund ihrer Erkrankung häufig ein geschwächtes Immunsystem und damit eine höhere Infektionsgefahr. Hinzu kommt, dass ein Hühnerauge bei einem Diabetespatienten oft schon sehr ausgeprägt ist. Bestehen Nervenschädigungen in den Beinen, werden Schmerzen nicht mehr so stark wahrgenommen, sodass ein Hühnerauge lange unbemerkt bleiben kann.
Der Arzt oder Fußpfleger weicht die Haut am betroffenen Fuß mit einem Fußbad auf. Die oberen Hornhautschichten können mit einem Skalpell oder einem Fräser abgetragen werden. Der kegelförmige Hornhautkern, der bis in tiefere Hautschichten reicht, wird mit einer Wasserstoffperoxid-Lösung aufgeweicht. Anschließend kann das Hühnerauge mit einer Hautzange leicht entfernt werden. Sitzt das Hühnerauge sehr tief, kann es notwendig sein, dass die Hautstelle vorab mehrere Tage lang mit einer Tinktur behandelt wird, um die Hornhaut zu lösen. Da das Entfernen des Hühnerauges beim Arzt – anders als bei der Selbstbehandlung – unter sterilen Bedingungen geschieht, sind anschließende Komplikationen äußerst selten. Nach dem Entfernen sollte die Hautstelle einige Tage lang mit Druckpolsterpflastern entlastet werden.
Bei einem immer wiederkehrenden Hühnerauge – der Mediziner spricht von einem rezidivierenden Clavus – kann die Ursache eine Fuß- oder Zehenfehlstellung sein. Der Patient kann die betroffene Hautregion mit Druckpolstern entlasten. Diese müssen aber dauerhaft getragen werden, da sich sonst schnell ein neues Hühnerauge bildet.
In so einem Fall kann ein Besuch beim Orthopäden hilfreich sein. Dieser kann feststellen, um welche Fehlstellung es sich handelt und wie ausgeprägt sie ist. Mit orthopädischen Einlagen und dem richtigen Schuhwerk lassen sich viele Hühneraugen vermeiden. In manchen Fällen genügt das nicht, dann kann eine korrigierende Operation Abhilfe schaffen. So sind zum Beispiel die Begradigung eines Hammerzehs oder die Korrektur eines Hallux valgus (einer Fehlstellung im Großzehenbereich) gängige chirurgische Eingriffe, die nicht nur Fußschmerzen, sondern auch Hühneraugen langfristig beheben.
Praxisvita - https://www.praxisvita.de/facharzt-huehnerauge-entfernen-so-gehts-richtig-12064.html (Online, Letzter Aufruf: 02.07.2019)
Scholl Fußpflege - https://www.scholl-fusspflege.de/blogs/alles-ueber-fusse/huhneraugen-moglichkeiten-der-behandlung (Online, Letzter Aufruf: 01.07.2019)
Focus Arztsuche - https://focus-arztsuche.de/magazin/krankheiten/huehneraugen-behandeln-und-entfernen (Online, Letzter Aufruf: 01.07.2019)
Onmeda - https://www.onmeda.de/symptome/huehnerauge-diagnose-20006-3.html (Online, Letzter Aufruf: 30.06.2019)
aktualisiert am 30.11.2022