Hühneraugen und Warzen können sich manchmal zum Verwechseln ähnlich sehen. Beides sind verhornte Verdickungen, die zu Beschwerden an den betroffenen Stellen am Fuß führen können. Da sie aber völlig unterschiedlich behandelt werden müssen, ist es wichtig zu wissen, welche Hauterkrankung vorliegt.
Den ersten Hinweis darauf, ob es sich um eine Hautwarze (Verruca) oder ein Hühnerauge (Clavus) handelt, ist die Entstehung.
Hautwarzen können an vielen Körperstellen auftreten. Eine Art von Warzen, die nur an den Fußsohlen auftritt, sind die Dornwarzen, auch Plantarwarzen oder Stechwarzen genannt. Ebenfalls an den Fußsohlen können sich sogenannte Mosaikwarzen zeigen. Warzen können aber auch an Zehen oder anderen Stellen wie der Oberseite des Fußes auftreten. Hautwarzen werden von Viren verursacht und sind daher ansteckend. Gewöhnliche Warzen werden durch humane Papillomaviren ausgelöst, doch es gibt auch Warzen, die durch andere Viren entstehen. Besonders leicht infizieren kann man sich mit Dellwarzen. Dabei handelt es sich um kleinere Warzen, die durch das Virus Molluscum contagiosum entstehen und die in der Mitte eine Delle haben. Die hochansteckende Flüssigkeit, die dort austreten kann, sorgt dafür, dass sich die Warzen leicht vermehren können.
Bei älteren Personen kommt es häufig zu Stiel- oder Alterswarzen. Stielwarzen sind genau genommen keine Warzen, sondern zählen zu den Fibromen. Sie werden nicht durch Viren verursacht, sondern durch Wucherungen von Bindegewebszellen und sind daher nicht ansteckend.
Hühneraugen werden meist durch Druckstellen am Fußballen, den Zehen oder der Ferse verursacht. Schuld daran ist zu enges Schuhwerk oder eine Fußfehlstellung. Hühneraugen entstehen also über eine mechanische Reizung, die über einige Zeit vorhanden ist. An der Druckstelle bildet sich eine Hornhaut, die in die Tiefe wächst. An der Stelle, an der ein Hühnerauge entsteht, hat der Betroffene im Vorfeld bereits über einige Zeit einen schmerzhaften Druck verspürt.
Hautwarzen hingegen zeigen keine Hautlinien. Sie sind von einer Hornhautschicht umgeben oder überwachsen. Warzen können ebenfalls nach einiger Zeit gelblich und rau werden. Besonders charakteristisch für Plantarwarzen (Fußsohlenwarzen) sind die schwarzen oder roten Pünktchen, die in der Mitte der Warze sichtbar sind. An den Fußsohlen wachsen die Warzen nicht nach außen, sondern dornartig in die Tiefe – daher auch die Bezeichnung Dornwarze. Besonders diese können Hühneraugen zum Verwechseln ähnlich sehen.
Mosaikwarzen treten meist in größerer Anzahl auf, liegen dann dicht nebeneinander und bilden ein Warzenfeld, das an ein Mosaik erinnert. Die Oberfläche kann sich rau anfühlen. Da Mosaikwarzen nicht in die Tiefe wachsen, bereiten sie selten Schmerzen.
Dellwarzen als eine andere Art von Warzen zeichnen sich durch eine Vertiefung in der Mitte aus und sind hautfarben bis weißlich oder durchsichtig.
Hühneraugen sind kreisrund oder oval und haben eine glatte Oberfläche und einen gelblich, glasig durchscheinenden Kern. Hautlinien sind erkennbar. Hühneraugen wachsen mit einem Hornkeil nach innen. Je tiefer der Keil in die Haut dringt, desto mehr Schmerzen bereitet das Hühnerauge. In manchen Fällen ist der Hornkeil tastbar.
Warzen an den Füßen entstehen häufig nach einem Besuch im Schwimmbad oder der Sauna. Die Viren gelangen durch kleine Hautverletzungen in den Fuß und lassen die Warze entstehen. Am einfachsten vorbeugen lässt sich der Warzenbildung mit dem Tragen von Badeschlappen. Haben Angehörige Warzen, sollte man darauf achten, dass nicht die gleichen Handtücher oder Schuhe verwendet werden.
Hühneraugen beugt man am besten vor, indem man Schuhe trägt, die bequem sind und der natürlichen Form des Fußes entsprechen. Bei Fußfehlstellungen helfen orthopädische Einlagen, Druckstellen an den Füßen zu vermeiden.
Sowohl Warzen als auch Hühneraugen kann man mit einer regelmäßigen Fußpflege vorbeugen. Auf gesunder, elastischer Haut, die ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt ist, bilden sich seltener Hühneraugen und zugleich haben es Viren schwerer, in die Haut einzudringen.
Warzen, die keine Beschwerden verursachen, sollten dennoch behandelt werden, um die Infizierung anderer Personen zu vermeiden. Gegen Warzen gibt es verschiedene Mittel, die in der Apotheke frei verkäuflich erhältlich sind. Es handelt sich dabei um flüssige Lösungen, Gels oder Pflaster, die Salicylsäure oder Milchsäure enthalten. Bei regelmäßiger Anwendung weicht die Warze auf und löst sich auf. Warzen, die sich innerhalb von vier Wochen auf diese Weise nicht entfernen lassen, können vom Arzt mit dem Laser entfernt werden.
Hühneraugen können mit verschiedenen Hausmitteln oder Hühneraugenpflastern aus der Apotheke behandelt werden.
Bei der Selbstbehandlung ist Vorsicht geboten. Da Warzen anders behandelt werden müssen als Hühneraugen, ist es im Zweifelsfall besser, zum Arzt oder Podologen zu gehen, um die schmerzende Hautveränderung begutachten und versorgen zu lassen. Man sollte immer zum Arzt gehen, wenn Eiter oder Sekret aus der Hautveränderung tritt. Dies ist ein Zeichen dafür, dass sich die Warze oder das Hühnerauge mit (weiteren) Keimen, insbesondere Bakterien infiziert haben. Eine solche Infektion muss behandelt werden.
Auch wenn die Hautveränderung an einer ungünstigen Stelle sitzt und permanenter Reibung oder Druck ausgesetzt ist, ist es besser, sie vom Arzt entfernen zu lassen.
aktualisiert am 05.12.2022