Hornhaut am Fuß und Hühnerauge haben viel gemeinsam. Während eine Hornhaut ein größeres Hautareal umfasst, handelt es sich bei einem Hühnerauge um eine kleinere punktuelle Verhornung der Haut. Daher bestehen an einer Stelle mit Hornhaut normalerweise keine Beschwerden, während das Hühnerauge bei Druck sehr schmerzen kann.
Hornhaut bildet sich überall dort, wo regelmäßig Druck auf die Haut entsteht. Die ansonsten zarte Haut schafft sich mit der Verhornung einen Schutz, um der Beanspruchung gewachsen zu sein. So kann sich bei jemandem, der regelmäßig Gitarre spielt, Hornhaut an den Fingerkuppen bilden. Bei einem Handwerker, der viel auf den Knien arbeitet, verhornt sich die Haut rund um die Knie.
Die Bildung von Hornhaut ist normal und bei jedem Menschen vorhanden. Besonders häufig bildet sich Hornhaut an den Füßen. Die Druckbelastung beim Laufen ist an den Fersen und Fußballen am höchsten, sodass sich hier normalerweise als erstes Hornhaut bildet. Die verhornte Haut sorgt dafür, dass wir schmerzfrei gehen können. Übergewicht, langes Stehen und Gehen sowie falsches Schuhwerk begünstigen die Entstehung von Hornhaut.
Ein Hühnerauge (Clavus) entsteht dort, wo punktueller Druck herrscht. Meist ist die Ursache ein Schuh, der zum Beispiel auf den kleinen oder den großen Zeh drückt. Ein Hühnerauge kann aber auch durch eine Fußfehlstellung entstehen, die das Gewicht auf dem Fuß ungleich verlagert.
Hühneraugen und Hornhaut ähneln sich in ihrer Entstehung. Beides sind Reaktionen auf permanenten Druck. Hornhaut umfasst meist ein größeres Hautareal, ist nicht örtlich scharf abgegrenzt wie ein Hühnerauge. Verhornte Haut kann weißlich sein oder aber auch grau, gelb oder rot. Ein Hühnerauge hat eine kreisrunde, manchmal auch ovale Form und einen Durchmesser zwischen fünf und acht Millimeter. Im Zentrum hat ein Hühnerauge einen klar erkennbaren, gelblich transparenten Kern. Normale Hornhaut ist völlig schmerzfrei, wohingegen ein Hühnerauge bereits auf leichten Druck sehr schmerzhaft reagieren kann.
Hornhaut ist ein guter Schutz der Haut, sollte aber in regelmäßigen Abständen etwas abgetragen werden, damit sie nicht zu dick wird und zu Schrunden oder Hühneraugen führt. Eine übermäßige Hornhautbildung ist mehr als ein kosmetisches Problem, denn wenn dicke Hornhaut einreißt, kann das sehr schmerzhaft sein.
Hornhaut lässt sich ohne großen Aufwand entfernen. Um die Hornhaut aufzuweichen, nimmt man vor der Behandlung ein rund viertelstündiges Fußbad. Anschließend trägt man die Hornhaut mit einer Hornhautraspel oder einem Bimsstein vorsichtig ab. Niemals sollte man dafür ein Hornhautmesser verwenden. Verletzt man die Haut, können leicht Keime eindringen, die zu einer Entzündung führen, welche dann einen Arztbesuch erfordert.
Anschließend an die Behandlung sollte man die Füße gut eincremen. Da die Fußunterseite keine Talgdrüsen besitzt, kann die Haut hier sehr trocken sein. Diese fehlende Feuchtigkeit kann die Hornhautbildung begünstigen und zu schmerzhaften Rissen führen. Es ist daher wichtig, den Füßen ausreichend Aufmerksamkeit zu schenken und sie möglichst nach jedem Duschen einzucremen.
Besteht ein Hühnerauge, sollte man es entfernen oder von der medizinischen Fußpflege entfernen lassen, da es sich nicht von selbst zurückbildet. Ein kleines, gut zugängliches Hühnerauge kann man mit Hausmitteln, mit Hühneraugenflüssigkeit aus der Apotheke oder mit einem Hühneraugenpflaster selbst behandeln und entfernen. In allen anderen Fällen sollte man einen Arzt oder einen Podologen (Fußpfleger) aufsuchen. Die Gefahr, dass beim eigenhändigen Entfernen eines Hühnerauges eine Wunde entsteht, durch die Keime eindringen können, ist groß.
Eine dünne Hornhautschicht ist als natürlicher Hautschutz an den Füßen erstrebenswert und, da kaum sichtbar, auch kosmetisch kein Problem. Man sollte überschüssige Hornhaut regelmäßig abtragen und verhindern, dass schmerzhafte Schwielen und Hautrisse entstehen.
Hühneraugen kann man am besten entgegenwirken, indem man bequeme Schuhe trägt, die der anatomischen Fußform entsprechen und ein Fußbett haben. High-Heels, die nicht nur das Gewicht auf den Ballen verlagern, sondern auch die Zehen zusammenquetschen, sollten für besondere Anlässe reserviert sein und nur selten getragen werden. Dort, wo es aufgrund anatomischer Fehlstellungen wiederholt zu Hühneraugen kommt, wie zum Beispiel bei einer Hammerzehe, sollte der entsprechende Knochen mit einem Druckpolster entlastet werden. Bei starken Beschwerden können Fuß- oder Zehenfehlstellungen auch chirurgisch korrigiert werden.
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aktualisiert am 05.12.2022