Eine Möglichkeit, ein Hühnerauge zu entfernen, ist das Aufkleben eines Hühneraugenpflasters. Durch die enthaltenen Wirkstoffe weicht das Pflaster das Hühnerauge innerhalb von einigen Tagen auf und es kann daraufhin entfernt werden. Bei der Anwendung des Hühneraugenpflasters sollte man allerdings vorsichtig vorgehen.
Hühneraugenpflaster werden in verschiedenen Ausführungen in Drogeriemärkten, Apotheken oder online angeboten. Im Gegensatz zu vielen Hausmitteln sind sie ein einfacher, schneller und sauberer Weg, gegen lästige Hühneraugen vorzugehen. Sie werden einfach auf das Hühnerauge aufgeklebt und fallen optisch kaum auf. Es gibt sie in verschiedenen Formen und Größen, je nachdem ob ein Pflaster am Fußballen oder den Zehen benötigt wird. Sie stören nicht beim Tragen von Schuhen und bieten gleichzeitig durch eine Polsterung noch einen Schutz, um Schmerz an der Druckstelle zu verhindern.
Um das Hühnerauge zu lösen, sind sogenannte Keratolytika am Werk. Das sind hornlösende Wirkstoffe, die sich in der Klebefläche des Pflasters befinden und beim Aufkleben freigesetzt werden. Bei diesen Wirkstoffen handelt es sich um Salicylsäure oder Milchsäure. Sie weichen die Hornschicht auf, sodass sich das Hühnerauge nach einigen Tagen leicht entfernen lässt.
Die Säuren im Pflaster wirken effektiv gegen die Hornhaut. Allerdings handelt es sich um aggressive Wirkstoffe, die die gesunde Haut rund um das Hühnerauge angreifen können. Das bedeutet, dass das Pflaster sehr exakt positioniert werden muss, sodass die Wirkstoffe sich nur im Hühnerauge freisetzen. Ein weiterer Nachteil ist, dass der keilförmige Hornkern eines Hühnerauges häufig so tief sitzt, dass die Wirkstoffe nicht bis dahin vordringen. Die meisten Ärzte und Fußpfleger raten daher von säurehaltigen Hühneraugenpflastern ab.
Wer sich dazu entschließt, ein Hühneraugenpflaster zu nutzen, sollte die betroffene Stelle für einige Zeit in warmem Wasser einweichen und anschließend gut trocken tupfen. Dann wird das Pflaster auf das Hühnerauge geklebt. Es muss genau auf dem Hühnerauge platziert werden, damit die säurehaltigen Wirkstoffe sich tatsächlich nur dort entfalten können und Hautreizungen vermieden werden. Je nach Produkt und Ausprägung des Hühnerauges kann es notwendig sein, das Pflaster mehrfach zu wechseln. Nach einigen Tagen hat sich das Hühnerauge unter dem Pflaster so weit gelöst, dass es mit warmem Seifenwasser entfernt werden kann. Anschließend sollte die betroffene Hautstelle mit einer reichhaltigen Pflegecreme eingecremt werden.
Bei Kindern unter zwölf Jahren sollten keine säurehaltigen Hühneraugenpflaster zum Einsatz kommen. Die Haut bei Kindern ist dünner und empfindlicher und kann durch die Säure besonders leicht geschädigt werden. In der Schwangerschaft und Stillzeit wird von der Nutzung von Hühneraugenpflastern sicherheitshalber abgeraten. Diabetiker, Rheumatiker oder Menschen mit Hautproblemen sollten ebenfalls keine Hühneraugenpflaster mit Keratolytika verwenden.
Um ein Hühnerauge zu entfernen, muss es zunächst weich werden. Dies lässt sich mit verschiedenen Hausmitteln wie Zwiebeln, Zitronensaft oder Rosinen erreichen. Am hilfreichsten ist ein Fußbad. Anschließend versucht man das Hühnerauge durch sanftes Reiben mit einem Bimsstein langsam abzutragen. Dies gelingt selten mit einer einzigen Behandlung.
Wer mit Hausmitteln gegen Hühneraugen vorgeht, braucht ein bisschen Geduld. Es ist der aufwändigere, aber sanftere Weg, ein Hühnerauge zu entfernen.
Gezielter als mit einem Pflaster lässt sich ein flüssiges Hühneraugenmittel aus der Apotheke einsetzen. Es ist zwar ebenfalls säurehaltig, lässt sich jedoch so auftragen, dass die Wirkstoffe tatsächlich nur auf das Hühnerauge treffen.
Niemals sollte man mit einem Hühneraugenmesser oder Rasierklingen gegen ein Hühnerauge vorgehen. Wird die Haut verletzt, ist das Infektionsrisiko hoch.
Dr. Gumpert, https://www.dr-gumpert.de/html/huehnerauge_behandeln.html#c136319 (Online, Letzter Aufruf 26.07.2019)
Netdoktor, https://www.netdoktor.de/krankheiten/huehnerauge/entfernen/ (Online, letzter Aufruf 01.07.2019)
WikiHow, How to use corn caps, https://www.wikihow.com/Use-Corn-Caps (Online, letzter Aufruf 02.07.2019)
aktualisiert am 03.07.2019