In den allermeisten Fällen sind es die Füße, an denen sich schmerzhafte Hühneraugen bilden, aber es können auch andere Körperstellen wie Ellenbogen oder Hände betroffen sein. An der Hand entstehen sie auf ähnliche Weise bei wiederholter Belastung einer Hautstelle und sind vom Anblick her vergleichbar mit Hühneraugen am Fuß.
Die Füße sind besonders häufig von Hühneraugen betroffen, weil sie permanent stark belastet werden. Hornhaut bildet sich, wenn die Hautoberfläche dauerhaft Druck und Reibung ausgesetzt ist. Die Haut reagiert dann mit stärkerer Durchblutung und die Zellteilung wird angeregt. Die Zellen lagern sich an der obersten Hautschicht an, wo sie als Schutz für die Haut eine Hornhaut bilden.
Wird der Druck punktuell zu stark, können die Zellen nicht mehr nach oben an die Haut gelangen und verhornen bereits in den tieferen Hautschichten. Mit der Zeit bildet sich ein harter Kern aus Keratin (Hornsubstanz), der an der Hautoberfläche als Hühnerauge sichtbar wird.
Ein Hühnerauge an der Hand hat das gleiche Aussehen wie ein Hühnerauge am Fuß: Es ist meist kreisrund mit einem Durchmesser von fünf bis acht Millimetern. Im Zentrum besitzt es einen gelblichen, glasigen Kern. Es wölbt sich nur wenig und die Hautstruktur ist eher trocken. Vor allem bei Druck auf das Hühnerauge kann es zu Schmerzen kommen.
Punktueller Druck kann nicht nur an den Füßen, sondern auch an der Hand entstehen. Betroffen sind zum Beispiel Handwerker, die häufig mit demselben Werkzeug arbeiten. Grob verarbeitete Arbeitshandschuhe können ebenso an den Händen scheuern und dort Hühneraugen auslösen. Beim Spielen von bestimmten Musikinstrumenten ist es unvermeidlich, dass sich eine Hornhaut an den Fingern bildet. Manchmal kann daraus ein Hühnerauge entstehen. Selbst wer häufig mit einem Stift schreibt, kann davon am Finger ein Hühnerauge bekommen. Besonders betroffen sind knochennahe Hautstellen.
Hühneraugen an der Hand werden prinzipiell genauso behandelt wie am Fuß. Für die Therapie von Hühneraugen stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. Die klassische Methode ist das langsame Abtragen der Hornhaut mit einem Bimsstein oder einem feinen Hornhauthobel. Vorher muss die Hand oder der Finger in warmem Wasser eine Viertelstunde gebadet werden, damit die Hornhaut aufgeweicht wird.
Ein Hühnerauge ist eine hartnäckige Verhornung, sodass eine einzige Behandlung nicht ausreicht. Um die Haut nicht zu strapazieren, sollte das Entfernen der Hornhaut und des Hühnerauges über mehrere Tage verteilt werden. Nach jeder Behandlung sollte die Hand eingecremt werden, denn wenn die Haut elastisch und geschmeidig bleibt, verhornt sie nicht so schnell.
Um die Hautstelle zu entlasten, empfehlen sich Druckschutzpolster, die sich wie ein Ring um das Hühnerauge legen. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass das Polster nicht verrutscht, sonst können schnell neue Druckstellen entstehen.
Gerade wenn man sich über die Ursache des Hühnerauges nicht im Klaren ist oder wenn man an weiteren Störungen der Haut leidet, sollte man unbedingt einen Hautarzt aufsuchen. Dieser kann dann das Hühnerauge nicht nur zweifelsfrei diagnostizieren, sondern gegebenenfalls auch gleich schnell und unkompliziert entfernen. Der Arzt kann ein Skalpell oder ein Fräsinstrument nutzen und auch tiefere Verhornungen mithilfe von Wasserstoffperoxid lösen.
In der Apotheke und in Drogeriemärkten werden Hühneraugenpflaster von verschiedenen Herstellern und in unterschiedlichen Größen angeboten. Die Pflaster enthalten säurehaltige Wirkstoffe, die nach dem Aufkleben auf das Hühnerauge ihre Wirkung entfalten. Da die Wirkstoffe nicht nur das Hühnerauge angreifen, sondern auch die umgebende gesunde Haut, muss das Pflaster exakt positioniert werden. Am Fuß wird ein Hühneraugenpflaster durch Socken und Schuhe gut in Position gehalten. An der Hand ist das vergleichsweise schwierig. Hinzu kommt, dass sich das Pflaster beim Händewaschen lösen oder verrutschen kann. Hühneraugen an der Hand sollten daher auf die klassische Weise entfernt werden, wie oben beschrieben.
Hühneraugen an der Hand sind selten. Sehr viel häufiger treten an den Händen Warzen auf. Normalerweise sind Warzen erhaben (ragen stärker aus der Hautebene hervor) und unterscheiden sich damit von Hühneraugen. Ist die runde Hautstelle durch mechanische Reibung oder Druck entstanden, handelt es sich meist um ein Hühnerauge. Warzen werden von Viren übertragen und können überall auf der Hand – und an anderen Körperstellen – entstehen.
Hautinfo.at: https://www.hautinfo.at/artikel/wissenswertes/huehneraugen/huehneraugen-so-kommen-und-so-gehen-sie-auch-wieder.html (online, letzter Abruf: 02.08.2019)
aktualisiert am 05.08.2019