Hühneraugen sind ein weit verbreitetes Problem. Besonders häufig treten sie an den Füßen auf. Dort bildet sich an bestimmten belasteten Stellen eine unansehnliche Hornschicht, die meist rundlich ist. Hühneraugen sehen nicht nur unschön aus, sondern die Patienten haben dort bei Belastung Schmerzen.
Hühneraugen (medizinisch: Clavus) können überall dort auftreten, wo die Haut permanenter Reibung oder wiederkehrendem Druck ausgesetzt ist. Beispielsweise können sie sich an der Hand bilden, wo beim Arbeiten ein Werkzeug immer auf denselben Bereich des Handtellers drückt oder am Ellenbogen, wo ein rauer, schwerer Stoff permanent an der Haut reibt.
Am häufigsten jedoch sind Hühneraugen am Fuß: Sie entstehen durch Schuhwerk, das zu eng ist, oder durch eine Fehlstellung des Fußes. Laufschuhe oder wenig flexible Arbeitsschuhe mit verstärkten Kappen können ebenfalls leicht Hühneraugen hervorrufen, wenn sie nicht optimal sitzen. Wer geschlossene Schuhe ohne Strümpfe tragt, erhöht ebenfalls das Risiko für Hühneraugen. Wenn Füße oder Socken von Schweiß feucht werden, kann die Nässe Hühneraugen fördern. Generell sind knochige Füße und Zehen häufiger von Hühneraugen betroffen, da sie über weniger natürliche Polsterung verfügen.
Ein Hühnerauge ist meist kreisrund (manchmal oval), scharf abgegrenzt und hat einen Durchmesser von fünf bis acht Millimetern. Die Haut ist trocken. Der innere Bereich des Hühnerauges ist durchscheinend, transparent mit einem gelblich-glasigen Mittelpunkt. Das Zentrum des Hühnerauges ist ein harter Kegel aus verhornter Haut, der in tiefere Hautschichten hineinreicht.
Druck auf das Hühnerauge ist schmerzhaft. Am Fuß bilden sich Hühneraugen meist an diesen Stellen:
Schuhe, die vorne eng geschnitten sind, pressen die Zehen zusammen und der Schuh drückt auf die äußeren Zehen. Häufig entsteht ein Hühnerauge deshalb außen am großen und am kleinen Zeh.
Aber nicht nur eng geschnittene Schuhe können Hühneraugen verursachen. Zu große Schuhe, in denen viel Spielraum für die Füße ist, erhöhen das Risiko für Hühneraugen ebenfalls. Die Füße haben dann beim Laufen keinen festen Halt im Schuh. Auch harte Nähte oder Säume an der Innenseite des Schuhs können an den Zehen scheuern und langfristig Hühneraugen entstehen lassen.
Fehlstellungen der Zehen erhöhen das Hühneraugenrisiko: Ein sogenannter Hammerzeh (Hallux malleus), dessen mittleres Gelenk verkrümmt ist, ist besonders anfällig für Hühneraugen.
Zwischen dem vierten und dem kleinen Zeh bilden sich häufig Hühneraugen. Diese entstehen aufgrund der Reibung zwischen den Zehen. Neigt man zu verstärkter Schweißbildung an den Füßen und trägt man gerne spitze Schuhe, ist die Gefahr besonders hoch. Anders als beim Clavus auf den Zehen sind die Hühneraugen zwischen den Zehen nicht so stark verhornt und weicher.
Hühneraugen am Fußballen kommen besonders häufig vor. Schuld daran sind meist Fußfehlstellungen wie ein Spreiz- oder Senkfuß. Wird die Druckbelastung beim Gehen nicht durch orthopädische Einlagen korrigiert, können sich am Ballen leicht Hühneraugen bilden. Auch das häufige Tragen von High Heels kann Hühneraugen an den Fußballen hervorrufen, da beim Gehen in hohen Schuhen das Hauptgewicht auf den Fußballen lastet. Seltener zeigen sich Hühneraugen an anderen Bereichen unter dem Fuß.
Im Bereich der Ferse kann es ebenfalls durch Reibung oder Druck, zum Beispiel durch das Schuhwerk, zu den schmerzhaften Verhornungen kommen.
Besonders schmerzhaft kann es sein, wenn sich ein Hühnerauge unter dem Zehennagel bildet. Der sogenannte Clavus subungualis entsteht hauptsächlich bei älteren Frauen unter dem Nagel des großen Zehs und ist ein eher seltenes Phänomen. Hühneraugen unter dem Nagel sind häufig stark verhornt und können auch bluten. Hühneraugen unter dem Fußnagel sollte man von einem Arzt oder einem Fußpfleger behandeln lassen. Einmal richtig diagnostiziert ist die Behandlung unkompliziert. Das Hühnerauge wird entfernt und der Nagel eingekürzt.
aktualisiert am 27.06.2019