Hühneraugen sind die Folge von falschem Schuhwerk oder Fußfehlstellungen. Wenn häufig etwas auf einen Punkt am Fuß drückt, können sich durch die Belastung diese Verhornungen bilden. Je nachdem, an welcher Stelle sich das Hühnerauge (lateinisch: Clavus) befindet und wie es beschaffen ist, unterscheidet man verschiedene Arten von Hühneraugen.
Die am weitesten verbreitete Form ist der Clavus durus, ein Hühnerauge mit einem dichten, harten Hornhautkern. Diese Form findet sich häufig an den äußeren Zehen, den Zehenkuppen, unter dem Zehennagel, an der Fußsohle und der Ferse. Wenn es an einer gut zugänglichen Stelle sitzt, kann das Hühnerauge mit Hausmitteln selbst entfernt werden.
Unter einem Clavus mollis versteht man ein weiches Hühnerauge. Derartige Hühneraugen befinden sich häufig zwischen den Zehen. Sie entstehen, wenn Zehen eng zusammenstehen oder leicht verformt sind und aneinander reiben. Durch den permanenten seitlichen Druck bildet sich ein Hühnerauge – häufig tritt es auch auf beiden Seiten der betroffenen Zehenzwischenräume auf. Aufgrund des eher feuchten Klimas zwischen den Zehen und der fehlenden Ablüftung besitzt es einen weichen, eher flachen Kern. Wegen seiner Beschaffenheit ist es nicht ganz einfach zu entfernen und sollte fachmännisch behandelt werden. Da die Entstehung des Clavus mollis anatomisch bedingt ist, lässt es sich dauerhaft nur durch einen Druckschutz zwischen den betroffenen Zehen vermeiden.
Diese Art Hühnerauge sitzt unter dem Zehennagel. Es handelt sich dabei von der Erscheinungsform meist um ein hartes Hühnerauge (Clavus durus). Aufgrund der schlechten Zugänglichkeit sollte man die Entfernung einer medizinischen Fußpflege oder dem Arzt überlassen.
In den tieferen Schichten dieses Hühnerauges befinden sich Blutgefäße. Es entsteht häufig an besonders belasteten Stellen und kann sehr schmerzhaft sein. Beim Entfernen kann es bluten. Es sollte nicht selbst entfernt, sondern von einem Arzt oder Podologen (Fußpfleger) behandelt werden.
Dieses Hühnerauge ist mit Nerven und Blutgefäßen durchzogen und schmerzt daher sehr. Es ist häufig am Großzehengelenk oder am Zehenrücken zu finden. Bei der Behandlung, die man Fachleuten überlassen sollte, kann es stark bluten.
Bei dieser Art handelt es sich um großflächige Hühneraugen, die mit Nervenenden und Bindegewebsfasern durchzogen sind und daher besonders druckempfindlich und schmerzhaft sind. Der Clavus neurofibrosus sitzt unter der Fußsohle – häufig an den Zehenkuppen und am Fußballen.
Ein Clavus papillaris unterscheidet sich von den anderen Hühneraugen-Arten durch einen weißen Rand. Statt eines harten Hornhautkerns befindet sich in der Mitte eine gallertartige Masse oder ein Bluterguss. Ein solches Hühnerauge kann daher besonders leicht mit einer Warze verwechselt werden. Das Hühnerauge kann sehr schmerzen.
Man spricht bei einem Clavus miliaris von einem sogenannten Pseudo-Hühnerauge, da es sich ohne die für die Entstehung von Hühneraugen übliche Druckbelastung bildet. Bei Befunden der Art Clavus miliaris handelt es sich um runde, flache Verhornungen, die stoffwechselbedingte Ursachen haben. Es sind üblicherweise Stellen betroffen, die keiner Belastung ausgesetzt sind, wie zum Beispiel das Fußgewölbe oder die Haut oberhalb der Ferse. Diese Art von Hühnerauge wird auch als Hirsekorn bezeichnet und ist meist schmerzlos.
aktualisiert am 28.06.2019