Ein Hühnerauge ist eine kleine Druckstelle, die zumeist am Fuß auftritt, aber prinzipiell auch an anderen Stellen der Haut vorkommen kann. Es handelt sich um eine kleine Hornschwiele, die durch mechanische Einwirkung wie Druck und Reibung entsteht. Hühneraugen sind kosmetisch auffällig und schmerzen, wenn sie gedrückt oder weiter belastet werden. Das kann vor allem das Auftreten und Laufen schwierig und schmerzhaft machen. Die Behandlung beim Hühnerauge kann der Betroffene oft selbst durchführen, unter anderem durch ein Fußbad oder Abraspeln der überschüssigen Verhornung. Außerdem gibt es Hühneraugenpflaster und weitere Mittel gegen die Störung. Der Fachbegriff für das Hühnerauge lautet Clavus.
Ein Hühnerauge entsteht, wenn sich an einer Stelle der Haut immer wieder Druck oder Reibung entfalten kann. Es kommt zu einer Verhornung der Haut oder einer kleinen Hornschwiele, da das Gewebe angeregt wird, vermehrt Hornzellen (Keratinozyten/Korneozyten) zu bilden.
Der Grund für die Belastung der Hautstelle sind oft enge Schuhe oder Schuhe, die an der Haut scheuern.
Wo Knochen bis unter die Haut ragen, entstehen besonders oft Schwielen beziehungsweise Hühneraugen. Deshalb besteht bei deformierten Zehen wie Hammerzehe, Krallenzehe oder Hallux valgus ein hohes Risiko für Hühneraugen. Diese Befunde haben wiederum ebenfalls oft eine Ursache darin, dass das Schuhwerk zu eng zuläuft. Besonders bei häufigem Tragen hochhackiger Schuhe besteht die Gefahr, dass sich die Zehenverformungen entwickeln und es somit auch vermehrt zu Hühneraugen kommt. Insgesamt sind deshalb auch mehr Frauen als Männer von Hühneraugen betroffen.
Auf ähnliche Weise kommt es bei Fußveränderungen wie etwa beim Spreizfuß zu Hühneraugen - in diesem Fall öfter unter dem Fuß.
Schmerzen durch das Hühnerauge entstehen vor allem dann, wenn sich an der Hornhautschwiele ein spitzer Dorn bildet, der nach innen gerichtet ist. Weiter unten im Gewebe gibt es viele kleine Nerven, die durch den Dorn gereizt werden.
Ein Hühnerauge (Clavus) ist ein zumeist kleiner Befund einer Hornschwiele. Es hat meist eine annähernd runde Form, so dass es einem kleinen Auge ähneln kann und deshalb seinen Namen bekommen hat. Typische Stellen sind Zehen, Fußsohle, Fußballen und Fußrand oder bisweilen auch ein Zehenzwischenraum. Das Hühnerauge kann schmerzen. Es ist vor allem beim Auftreten beziehungsweise bei Druck schmerzhaft, unter Umständen schmerzt der Befund aber auch bereits ohne Belastung. Außerdem fallen Hühneraugen auch sichtbar auf und können die Ästhetik beeinträchtigen.
Weiter gefährlich sind Hühneraugen allerdings nicht, auch wenn sie lästig und unangenehm sind. Lediglich bei einigen Allgemeinerkrankungen können sie weitere Schwierigkeiten bereiten, so etwa bei Diabetes (Zuckerkrankheit) oder Durchblutungsstörungen. Einige der Patienten haben ein herabgesetztes oder fehlendes Schmerzempfinden am Fuß, so dass kleine Verletzungen an den Hühneraugen nicht bemerkt werden und ein Risiko sein können. Die Wundheilung ist bei den Patienten oft ebenfalls erschwert. Eine schwerwiegende Komplikation kann bei einer Infektion der Wunde, z. B. mit Bakterien, entstehen.
Ein Hühnerauge ist an sich unschwer zu erkennen, zumal auch die meisten Menschen bereits eines gehabt haben dürften. Der Arzt kann es mit einem Dermatoskop (ein Hautmikroskop mit Lichtquelle) genau betrachten, um bei einem solchen Befund sicherzugehen. Auch die Anamnese (Kranken- beziehungsweise Entstehungsgeschichte) mit Druckeinwirkung oder Scheuern gibt weitere Hinweise, dass es sich um ein Hühnerauge handelt.
Ein Hühnerauge ist manchmal mit einer Dornwarze zu verwechseln, das gilt vor allem für Befunde unter der Fußsohle. Dornwarzen sind virusbedingte Veränderungen, die ebenfalls zu kleinen Hornschwielen mit teils stechenden Schmerzen führen.
Ein Hühnerauge kann oft gut vom Betroffenen selbst behandelt werden. In hartnäckigen Fällen kann auch der Arzt tätig werden, alternativ der Fußpfleger (Podologe). Dabei kann auch die tiefgehende Verhornung angegangen werden, die sonst immer wieder Probleme bereiten kann. Die Behandlung beim Arzt oder medizinischen Fußpfleger ist besonders dann angebracht, wenn es sich um einen Diabetes-Patienten oder anderen Patienten mit Komplikationsrisiko handelt.
Da ein Hühnerauge durch Belastung verursacht und erschwert wird, ist es wichtig, den Bereich zu entlasten. Haben ungünstige Schuhe zu dem Hühnerauge geführt, sollten sie zunächst nicht mehr getragen werden. Für Schuhe gibt es auch Einlagen zur Druckentlastung. Sie bestehen aus einem abpolsternden Material (Kunststoff, Filz, gelgefülltes Kissen) und können auch ringförmig sein.
Die Hornhaut an dem Hühnerauge kann entfernt werden, um die Beschwerden zu verringern. Fußbäder erleichtern das Entfernen der Hornschwiele - am besten ist es, mehrmals über Tage die Haut immer wieder mit einem Fußbad einzuweichen. Die Verhornung kann mit einer Raspel oder einem Bimsstein abgerieben werden.
Hühneraugenpflaster können innerhalb von einigen Tagen den Befund weich machen. Nach der Anwendung und einem Fußbad kann das Hühnerauge recht gut entfernt werden. Ebenfalls können Mittel wie spezielle Cremes oder Lösungen auf den Befund aufgetragen werden. Sowohl Pflaster als auch Mittel zum Auftragen enthalten Wirkstoffe wie z. B. Salicylsäure, die die Verhornung auflösen können.
Problematische Hühneraugen werden in einem kleinen Eingriff vom Arzt entfernt. Dieser benutzt dazu ein Instrument wie ein Skalpell, ein scharfes Löffelchen oder eine Zange oder Schere, oft unter Vorbehandlung mit Wasserstoffperoxid oder anderen Mitteln. Eine solche Aktion sollte niemals selbst oder von einem Laien vorgenommen werden, da die Gefahr für Schäden und folgende Komplikationen hoch ist.
Hühneraugen können immer wieder auftreten. Damit das Risiko vermindert wird, sollten keine unbequemen, hochhackigen, engen oder reibenden Schuhe getragen werden. Eine Fußfehlstellung oder Zehenverformung sollte behandelt werden, gegebenenfalls kann eine Operation sinnvoll sein.
aktualisiert am 17.12.2020