Bei einem Hodenhochstand (Maldescensus testis) handelt es sich um eine angeborene inkorrekte Lage des Hodens, die einen oder beide Hoden beim Kind betreffen kann. Dieses Krankheitsbild ist auf jeden Fall zu therapieren. Schließlich befindet sich der Hoden in diesem Fall nicht im Hodensack, sondern ist im Bauchraum oder Leistenkanal des Säuglings anzutreffen. Die inkorrekte Hodenposition geht nicht nur mit einem Risiko für einen zukünftigen Hodentumor einher, vielmehr ist das Risiko einer Unfruchtbarkeit gegeben. Noch im ersten Lebensjahr sollte eine Korrektur der falschen Hodenposition erfolgen. Die Schulmedizin kennt zu diesem Zweck verschiedene Therapien. Zunächst wird eine Hormontherapie angewendet. Schlägt diese nicht an, dann ist eine Operation der nächste Schritt. Eltern können den Hodenhochstand bei ihrem Kind auch alternativ behandeln. Die Alternativmedizin kennt mehrere Möglichkeiten, die Wanderung des Hodens in die richtige Lage zu unterstützen.
Bei kleinen Säuglingen wird ein Hodenhochstand auch in der Schulmedizin nicht sofort behandelt. Vielmehr wird abgewartet, ob der oder die Hoden des Kindes nach einer Zeit von selbst ihren angedachten Platz einnehmen. Während die Schulmedizin diesen Prozess später mit Hormonen unterstützt, gibt es homöopathische Mittel, welche dies bewirken sollen. Im Erfolgsfall kommt das Kind somit ohne die Anwendung von synthetischen Hormonen aus.
Welche homöopathischen Mittel in Form von Globuli verabreicht werden, hängt von der Art des Hodenhochstandes ab. Eine Empfehlung diesbezüglich kann nur ein fachkundiger Heilpraktiker aussprechen. Mitunter erfolgt die Gabe der homöopathischen Mittel auch mit der Muttermilch, so dass die stillende Mutter die verordneten Globuli verabreicht bekommt. Da vermutet wird, dass ein Hodenhochstand von einem gestörten Sexualhormon-Haushalt verursacht wird, zielen die Naturheilmittel ebenfalls auf eine Regulierung dieses Haushalts zur Behebung des Problems ab.
Auch die Möglichkeit der Osteopathie ist als alternative Behandlungsmethode gegeben. Der zuständige Osteopath wendet spezielle Handgriffe an, um das Gewebe zu lockern und den Hoden das Abwandern in die korrekte Position dadurch zu erleichtern. Nicht jeder Osteopath bietet diese Form der manuellen Therapie an. Erfolge sind auch bei diesem Therapieansatz nicht garantiert. Wer den alternativen Weg beschritten hat und keinen Effekt damit erzielt hat, sollte sich daher schnellstmöglich an einen Schulmediziner wenden. Je länger der Hodenhochstand beim Kind besteht, desto mehr Schaden können dessen Hoden nehmen. Im besten Fall ist die osteopathische Behandlung so erfolgreich, dass eine Operation vermieden werden kann.
Wissenschaftliche Belege, dass eine der vorgestellten alternativen Threapien bei einem Hodenhochstand funktioniert, gibt es aber nicht.
aktualisiert am 09.10.2017