Hoden- oder Nebenhodenentzündungen können sehr wohl die Fruchtbarkeit des Mannes gefährden. Eine Zeugungsunfähigkeit droht, wenn Entzündungsprozesse zu lange anhalten und chronisch werden. Unabhängig davon haben Entzündungsherde im Organismus die Eigenart, sich zu verselbstständigen. Dies gipfelt im Extremfall in Abszessen (Eiter-Abkapselungen) oder sogar einer Blutvergiftung (Sepsis). Umso wichtiger ist es, bei verdächtigen Beschwerden im Bereich des Blasen-Harn-Traktes oder der Geschlechtsorgane sofort einen Arzt aufzusuchen.
Eine Hodenentzündung (Orchitis) tritt auf in
In diesen Fällen, vor allem dann, wenn beide Hoden betroffen sind, kann ein Verlust der Hodenfunktion folgen. Die Produktion und Abgabe der Spermien kann beeinträchtigt sein.
Seltener ist eine Zeugungsunfähigkeit bei einer Epididymitis (Nebenhodenentzündung) der Fall. Allerdings ist auch hier das Risiko der Unfruchtbarkeit erhöht, wenn beide Hoden beziehungsweise Nebenhoden chronisch betroffen sind.
Die Nebenhoden haben eine wichtige Funktion als „Speicherorgan“ der in den Hoden produzierten Spermien. Weil chronische Entzündungen in diesem Bereich die Nebenhodenkanäle verschließen, droht auch hier Unfruchtbarkeit (Verschlussazoospermie), da die Weiterleitung der Spermien verhindert wird. Zusätzlich besteht das Risiko, dass
In extremen Fällen müssen dann die betroffenen Hoden oder Nebenhoden operativ entfernt werden.
Das Risiko, eine Nebenhodenentzündung zu verschleppen, ist größer als bei einer Orchitis, denn die Schmerzen sind weniger stark.
Gelegentlich treten beide Erkrankungen zusammen auf, die medizinische Bezeichnung dafür ist Orchiepididymitis. Äußere Anzeichen dafür sind schmerzhafte Schwellungen, Unbehagen, Fieber, Mattigkeit. In diesen Fällen sollten die Ursachen so rasch wie möglich identifiziert und eine gezielte, wirksame Therapie zur Bekämpfung der Infektion, der Entzündung und der Schmerzen eingeleitet werden.
Die gleichen Komplikationen wie bei der einzelnen Hodenentzündung oder Nebenhodenentzündung drohen, inklusive möglicher Zeugungsunfähigkeit, wenn beide Seiten geschädigt werden. Bei konsequenter und rechtzeitiger Behandlung sind die Heilungsaussichten sehr gut und die aufgezählten Folgen nicht zu befürchten.
aktualisiert am 20.12.2019