Eine Hodenentzündung (Orchitis) oder Nebenhodenentzündung (Epididymitis) sind die möglichen Folgen einer bakteriellen oder viralen Infektion. Bei Orchitis sind beispielweise Mumps, Windpocken, Malaria, einige sexuell übertragbare Infektionen ebenso wie bakterielle Harnleiterinfektionen oder eine vorherige Nebenhodenentzündung die Auslöser. Die Epididymitis geht überwiegend auf Harnleiterprobleme zurück: Eine krankhaft vergrößerte Prostata beispielsweise verhindert das ausreichende Entleeren der Blase und kann ihrerseits Infekte zur Folge haben. Auch mangelnde Hygiene und sexuell übertragbare Krankheiten der Auslöser sein. Die Krankheitserreger infizieren unter Umständen auch die Hoden mit.
Im Regelfalle klingt die Entzündung der Hoden oder Nebenhoden innerhalb von zwei Wochen wieder ab. Eine konsequente und schnelle Therapie ist dennoch sinnvoll, nicht nur, um die Beschwerden zu lindern. Wird die Erkrankung verschleppt, droht sie, chronisch zu werden. Dies führt beispielsweise zu einer Atrophie (Schrumpfen) des Hodengewebes. Sperma- und Hormonproduktion können nachhaltig eingeschränkt werden. In anderen Fällen bilden sich eitrige Abszesse. Diese Komplikationen gilt es zu verhindern.
Symptome, die die Betroffenen sofort zum Arztbesuch veranlassen sollten, sind:
Der Arzt muss beispielsweise per Ultraschall eine Hodentorsion (Hodenverdrehung mit der Gefahr eines raschen Absterbens von Hodengewebe) ausschließen.
Eine Analyse von Urin und Blut gibt Aufschluss über die jeweiligen Krankheitserreger, um anschließend zielgerichtet Medikamente verordnen zu können. Virus-Erkrankungen wie Mumps oder Windpocken sind anders zu behandeln als bakterielle Infektionen. Im einen Fall einer Viruserkrankung werden gegebenenfalls Virostatika (Mittel gegen Viren) oder die Immunabwehr stärkende Medikamente verordnet. Sind Bakterien die Ursache, sind Antibiotika angezeigt.
In allen Fällen hilft es,
Unterstützend verordnet der Arzt Schmerzmittel und Entzündungshemmer.
aktualisiert am 05.06.2020