Bei Diagnose einer Hodentorsion folgt fast immer eine operative Behandlung. Bei Neugeborenen und Säuglingen liegt die Längsverdrehung meist außerhalb des Skrotums (Hodensack), bei älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eher innerhalb. Abhängig von Situation und Lage des verdrehten Hodens eröffnet der Chirurg das Skrotum entweder über den Leistenkanal oder direkt von außen. Auf diese Weise lässt sich die Richtung der Verdrehung eindeutig feststellen und rückgängig machen. Es entsteht an der Stelle des Zugangs eine OP-Wunde und später eine Narbe.
Die direkte Öffnung des Hodensackes hinterlässt nur eine kleine, wenige Zentimeter lange Narbe, der Eingang über die Leiste eine größere. Dementsprechend bestehen mehr oder weniger hohe Wundheilungsrisiken und eine unterschiedliche Heilungsdauer. Eine gewisse Narbe im Leistenbereich bleibt naturgemäß sichtbar, auch am Hodensack kann die Narbe optisch bemerkbar sein. Der Operateur sorgt dafür, dass die spätere Narbe möglichst unauffällig ist und führt beispielsweise den Schnitt am Hoden eher dort durch, wo sich eine natürliche Falte befindet.
Probleme bei der Wundheilung treten selten auf und können die Hautnarbe auffälliger werden lassen. In sehr seltenen Fällen zeigt sich eine überschießende Narbenbildung.
Weil die Hodentorsion auf eine angeborene Überbeweglichkeit der Hoden innerhalb ihrer Umhüllung zurückzuführen ist, wird auch der nicht betroffene Hoden mittels einer kleinen Naht fixiert. Entsprechend bleiben im besten Falle zwei kleine Narben im Skrotum zurück.
Im Regelfalle erholt sich das abgeschnürte Hodengewebe sehr schnell. Findet die Operation innerhalb eines Zeitfensters von vier bis acht Stunden statt, sind nur selten Folgeschäden zu befürchten. Gewebeschwellungen halten länger an.
Kühlen, Hochlagern, Ruhe und ein Sportverbot für ein Minimum von zwei Wochen fördern die schnelle Heilung ohne Spuren.
aktualisiert am 05.06.2020