Bei der Histaminintoleranz (Histaminose) handelt es sich um ein komplexes, schwer zu greifendes, vielgesichtiges und eher seltenes Krankheitsbild. Dies liegt vor allem daran, dass die Histaminintoleranz sowohl durch die Zufuhr von Histamin, aber auch von anderen Stoffen sowie durch Stoffwechselprozesse im Körper ausgelöst werden kann. Die Diagnose ist daher oftmals schwierig. Allerdings gibt es einige Anzeichen, die auf das Vorliegen einer Histaminintoleranz hinweisen. Erhärtet sich der Verdacht, dann können weitere Tests zur Überprüfung der Histaminintoleranz durchgeführt werden, um eine endgültige Diagnose stellen zu können.
Es gibt mehrere Gründe, weshalb eine Diagnosestellung über die Symptomatik, also die Beschwerden, bei der Histaminose so schwer ist. Einerseits kann eine Histaminose sehr viele unterschiedliche Auslöser haben. Die wichtigsten sind:
Außerdem hängt der Histamingehalt von Nahrungsmitteln von dem Reifegrad, der Art der Lagerung und dem Alter ab. Eine Scheibe Käse aus der gleichen Verpackung kann direkt nach dem Öffnen gut vertragen werden, einige Tage später hingegen Symptome auslösen, da der Histamingehalt gestiegen ist. Es kommt auch auf die Gesamtsumme des aufgenommenen Histamins an: Lebensmittel einzeln konsumiert können daher vertragen werden, wohingegen die gleichen Lebensmittel Symptome auslösen können, wenn sie „geballt“ bei einer Mahlzeit gegessen werden. Und schließlich handelt es sich bei den Beschwerden, die durch eine Histaminintoleranz ausgelöst werden, um so genannte unspezifische Symptome. Das bedeutet, dass sie auch zahlreiche andere Ursachen haben können. Allein aufgrund der Symptomatik kann nicht die Diagnose Histaminintoleranz gestellt werden.
Eine Histaminintoleranz kann in ganz unterschiedlichen Bereichen im Körper Symptome auslösen. Die folgende Aufzählung soll einen Überblick bieten, welche Körperregionen auf welche Weise betroffen sein können. Bei einer Histaminintoleranz müssen nicht alle Anzeichen auftreten. Außerdem erhebt die nachfolgende Liste auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
In einer Studie des österreichischen NMI-Portals mit 141 Teilnehmern wurde ermittelt, welches die häufigsten Symptome sind, die im Rahmen einer Histaminintoleranz auftreten. Die Ergebnisse bedeuten nicht, dass die am häufigsten genannten Anzeichen besonders deutlich auf das Vorliegen einer Histaminintoleranz hindeuten. Es gibt nur an, wie viele Betroffene unter welchen Symptomen litten.
Diese Frage ist nicht eindeutig zu beantworten, denn es kann sein, dass Betroffene trotz eines aktuell erhöhten Histaminspiegels keine oder nur wenige Anzeichen bemerken. Wird jedoch eine große Menge an Histamin aufgenommen und kommen weitere Faktoren wie beispielsweise Stress hinzu, dann können die Symptome sehr stark ausfallen. Oftmals sind Betroffene so stark von ihren Beschwerden beeinträchtigt, dass sie in ihrer Lebensqualität massiv eingeschränkt sind. Erst eine Therapie bringt dann Erleichterung. In manchen Fällen sind die Symptome so stark, dass es tageweise zu einer Arbeitsunfähigkeit kommt. In ganz seltenen Einzelfällen kann eine Histaminose zu lebensbedrohlichen Zuständen führen.
Auch der Zeitpunkt, wann die oben aufgeführten Anzeichen auftreten, gibt keinen eindeutigen Hinweis darauf, ob es sich tatsächlich um eine Histaminintoleranz handelt. Wann die Symptome bei einer Histaminintoleranz auftreten, hängt von mehreren Faktoren ab und ist zudem von Betroffenem zu Betroffenem unterschiedlich.
In der oben bereits angeführten Studie wurde ebenfalls untersucht, bei wie vielen Studienteilnehmern die aufgeführten Anzeichen in welchem zeitlichen Abstand zur Nahrungsaufnahme auftraten:
Wie lange die Symptome andauern, hängt unter anderem von folgenden Faktoren ab:
Schweizerische Interessengemeinschaft Histamin-Intoleranz (SIGHI) – Ursachen der Histaminose im Überblick: https://www.histaminintoleranz.ch/de/histaminose_ursachen-ueberblick.html (online, letzter Abruf: 26.11.2020)
das gastroenterologie portal, Dr. med. Gernot Schönfeld; Dr. med. Andreas Schröder – Histaminintoleranz: http://dasgastroenterologieportal.de/Histaminintoleranz.htm (online, letzter Abruf: 26.11.2020)
Allergieinformationsdienst – Histamin-Intoleranz-Syndrom: https://www.allergieinformationsdienst.de/krankheitsbilder/weitere-krankheitsbilder/histamin-intoleranz.html (online, letzter Abruf: 26.11.2020)
nmi-Portal – Histaminintoleranz: Symptome & Behandlung: https://www.nahrungsmittel-intoleranz.com/histamin-symptome-behandlung/ (online, letzter Abruf: 26.11.2020)
aktualisiert am 15.11.2021