Eine Meningitis – allgemein auch als Hirnhautentzündung bezeichnet – ist eine schwerwiegende Erkrankung, die zu erheblichen Komplikationen führen kann. Mittlerweile gehen die Fallzahlen der in deutschen Krankenhäusern behandelten Hirnhautentzündungen zurück. Unterschätzt werden darf die Krankheit trotzdem nicht. Unbehandelt kann eine Meningitis zum Tod führen. Wenn Patienten rechtzeitig behandelt werden, ist die Prognose in einigen Fällen dennoch durchaus kritisch. Daher ist es umso wichtiger, dass auch Patienten die Anzeichen kennen – speziell jene der eitrigen Meningitis. Hierbei handelt es sich um eine Unterform der bakteriellen Hirnhautentzündung.
Die Medizin ordnet die eitrige Meningitis der bakteriellen Hirnhautentzündung zu. Wie der Name bereits nahelegt, handelt es sich um eine Erkrankung durch Infektion mit Bakterien. Bei einer Meningitis sind die inneren Schichten der Hirnhaut (Pia mater/Arachnoidea mater) betroffen.
Nicht-eitrige Krankheitsverläufe entstehen als Begleiterscheinung verschiedener Infektionen – etwa der Borreliose oder Tuberkulose. Für die eitrige Meningitis kommen verschiedene Bakteriengruppen als Auslöser in Frage. Hierzu gehören unter anderem:
Letztere (Listeria monocytogenes) treten besonders bei Patienten hervor, welche das 50. Lebensjahr überschritten haben. Bei Kindern kommen Meningokokken, Pneumokokken und Haemophilus influenzae häufiger vor. Die Infektionen führen zu Eiteransammlungen vermehrt im Bereich der Großhirnhälften.
Der intensive Kopfschmerz tritt beim Großteil der bakteriell ausgelösten Hirnhautentzündungen auf. In mehr als der Hälfte der Fälle kommt es zudem zur Nackensteifigkeit (auch als meningeales Syndrom bekannt). Ausgelöst wird diese durch Verspannungen der Nackenmuskulatur.
Zusätzlich leiden Patienten mit Hirnhautentzündung teils an einer Licht- und Geräuschempfindlichkeit. Eine Benommenheit (die sogenannte Somnolenz) kann auftreten und es kommt zum Auftreten von Bewusstseinsstörungen. Bezüglich einer Diagnose der Meningitis kommt erschwerend hinzu, dass die genannten typischen Krankheitszeichen nicht immer vorliegen müssen. Bei älteren Patienten mit Immunschwäche oder Patienten mit Alkoholmissbrauch kann die Nackensteifigkeit beispielsweise fehlen.
Aufgrund der Komplikationen, die sich aus einer Meningitis ergeben können, handelt es sich um eine Erkrankung, die in jedem Fall ärztlich behandelt werden muss. Für die Diagnose sind Symptome wie die Nackensteifigkeit oder die Bewusstseinsveränderungen übliche Anzeichen, die für den Verdacht auf eine Hirnhautentzündung sprechen.
Sobald der Arzt diesen Verdacht hat, wird es zu Untersuchungen im Labor kommen. Hierzu wird zum einen eine Lumbalpunktion vorgenommen (Entnahme von Nervenwasser aus dem Rückenmarkskanal). Zum anderen wird Blut abgenommen, um eine Blutkultur anzulegen.
Wie die Behandlung und Diagnostik im Detail abläuft, richtet sich nach dem Zustand des Patienten. Sofern keine Bewusstseinsstörung und keine stärkeren Einschränkungen der Nervenfunktion zu erkennen ist, erfolgt gleich eine Lumbalpunktion. Nach der Entnahme des Nervenwassers erfolgt die Blutentnahme und dann die Gabe von Medikamenten. Verabreicht werden Antibiotika, um die Bakterien zu bekämpfen, und Entzündungshemmer (Corticosteroide/Cortison, zum Beispiel Dexamethason).
aktualisiert am 15.03.2021