Nach einer Hirnblutung wird in der Regel eine medizinische Rehabilitationsmaßnahme in einer neurologischen Fachklinik (Fachklinik für Erkrankungen des Nervensystems) durchgeführt. Ärzte, Pflegepersonal und Therapeuten arbeiten gemeinsam daran, das bestmögliche Ergebnis für den Patienten zu erzielen. Versucht wird, die Folgeschäden der Hirnblutung so gering wie möglich zu halten. Dabei geht es um die Verbesserung körperlicher und geistiger Beeinträchtigungen, die als Folge der Hirnblutung entstanden sind. Prinzipiell sollte die Rehabilitation so früh wie möglich nach einer Hirnblutung einsetzen. Erste Maßnahmen erfolgen schon in der Akutklinik.
In der neurologischen Rehabilitation geht es darum, die körperlichen und geistigen Einbußen infolge der Hirnblutung so gering wie möglich zu halten. Ein möglichst unabhängiges und selbstbestimmtes Leben im Alltag sowie die soziale Teilhabe in der Gemeinschaft sind weitere wichtige Ziele.
Die Rehabilitation beginnt schon im Akutkrankenhaus. Normalerweise schließt sich dann ein stationärer Aufenthalt in einer spezialisierten neurologischen Klinik an. Manche Patienten erfüllen die Voraussetzungen für eine stationäre Rehabilitation nicht und müssen in einem Pflegeheim untergebracht werden. Dann kann die Rehabilitation auch dort durchgeführt werden. Bei nur geringen Beeinträchtigungen durch die Hirnblutung oder im Anschluss an einen stationären Aufenthalt ist außerdem eine ambulante Rehabilitation möglich.
Verschiedene therapeutische und medizinische Disziplinen arbeiten zusammen, um das bestmögliche Rehabilitationsergebnis für den Betroffenen zu erreichen. Neben Ärzten und Pflegepersonal gehören unter anderem Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden und Psychologen oder Psychotherapeuten dazu.
In der Physiotherapie werden vor allem Störungen der Bewegungen und des Bewegungsapparates behandelt. Zu den Schwerpunkten zählen:
Neben der allgemeinen Physiotherapie stehen für Patienten mit neurologischen Störungen mit der Behandlung nach Bobath und dem PNF-Konzept (propriozeptive neuromuskuläre Faszilitation) zwei spezielle therapeutische Verfahren zur Verfügung.
In der Ergotherapie werden Tätigkeiten des täglichen Lebens geübt und kognitive (das Denken, Wahrnehmen und Erkennen betreffende) Defizite behandelt. Mögliche Inhalte sind:
Die Beratung über und die Versorgung mit Hilfsmitteln ist ebenso Teil der Ergotherapie.
Bei Sprachstörungen, Sprechstörungen und Schluckstörungen wird ein Logopäde in die Therapie mit einbezogen.
Die Begleitung durch einen Psychologen oder Psychotherapeuten kann bei Depressionen, Angstzuständen, Zukunftssorgen oder auch bei der Beratung der Angehörigen hilfreich sein.
Mitarbeiter der Sozialberatung helfen dabei, die Entlassung zu planen und vorzubereiten sowie ambulante Therapiemaßnahmen zu organisieren. Auch für Fragen der beruflichen Zukunftsplanung sind sie Ansprechpartner. Wenn die Unterbringung in einem Pflegeheim notwendig wird, geben sie wertvolle Hilfestellung.
Die Rehabilitation nach einer Hirnblutung ist in der Regel eine langwierige Maßnahme. An einen mehrwöchigen, manchmal auch mehrmonatigen, Klinikaufenthalt schließt sich normalerweise eine ambulante Folgetherapie an. Diese kann mehrere Jahre dauern.
Kinder und Jugendliche werden nach einer Hirnblutung möglichst in einer speziellen Klinik für Kinder (neuropädiatrische Rehabilitationsklinik) behandelt. Hier kann sichergestellt werden, dass auf die besonderen Bedürfnisse der sich noch in der körperlichen und geistigen Entwicklung befindlichen Kinder angemessen eingegangen werden kann. Oft ist es wichtig, die Eltern intensiv an der Rehamaßnahme zu beteiligen, sie zu unterstützen, zu beraten und auch in bestimmten therapeutischen Maßnahmen für zu Hause mit anzulernen.
NCBI, Michael F. Saulle; Heidi M. Schambra – Recovery and Rehabilitation after Intracerebral Hemorrhage: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5324055/ (online, letzter Abruf: 23.06.2022)
Wicker Klinik, Dr. Kirn – Hirnblutung: https://www.wicker.de/kliniken/wicker-klinik/behandlungsschwerpunkte/erkrankungen-a-z/hirnblutung/ (online, letzter Abruf: 23.06.2022)
aktualisiert am 23.06.2022