Die Heilungschancen nach einer Hirnblutung sind von Einzelfall zu Einzelfall sehr unterschiedlich. Ausschlaggebende Faktoren sind die Größe der Blutung, der Ort der Blutung, das Alter und der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten und auch die Zeit bis zum Beginn der Behandlung. Viele Menschen überleben eine Hirnblutung nicht. Bei anderen bleiben deutliche Einschränkungen im Alltag zurück. Es gibt aber auch Patienten, die sich nach einer Hirnblutung vollständig erholen.
Je größer das Hirngebiet ist, das von der Blutung betroffen ist, desto größer sind normalerweise auch die Folgeschäden. Durch das austretende Blut bildet sich ein Bluterguss (Hämatom) innerhalb des Schädels. Bei größeren Blutergüssen steigt der Druck im Bereich des Gehirns an. Die Folge eines hohen Hirndrucks ist, dass Hirngewebe abstirbt. Häufig muss bei zunehmendem Druck auf das Gehirn eine operative Entlastung erfolgen.
Patienten, die eine Hirnblutung überleben, erhalten in der Regel eine neurologische Rehabilitationsmaßnahme. Diese kann, je nach Beschwerdebild, Wochen bis Monate dauern. Ärzte, Pflegekräfte, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden (Therapeuten für Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen) und Psychologen/Psychotherapeuten helfen, die Folgeschäden der Hirnblutung bestmöglich zu behandeln. Folgende Einschränkungen sind nach einer Hirnblutung möglich:
Manchmal können benachbarte Hirnregionen lernen, die Funktionen des abgestorbenen Hirngewebes zu übernehmen.
Die Rückbildung von Symptomen und die Verbesserung von Folgeschäden nach einer Hirnblutung können bis zu einem Jahr dauern. Nach dieser Zeit sind Veränderungen und Fortschritte oft nur noch gering. Jüngere Patienten erholen sich oft schneller und besser als ältere. Insgesamt ist bei Betroffenen und Angehörigen im Rahmen der Rehabilitation und Genesung viel Geduld gefragt, da sich gute und schlechte Tage oft abwechseln und der Prozess Zeit braucht.
Kleinere Blutungen können sich von selbst zurückbilden und müssen nicht unbedingt operiert werden. Das kann man sich vorstellen wie bei einem Bluterguss unter der Haut, der sich langsam zurückbildet. Bei größeren Einblutungen muss oft eine operative Entfernung des Blutergusses im Schädel erfolgen. Außerdem ist in manchen Fällen zunächst ein Stoppen der Blutung erforderlich.
Eine allgemeine Aussage über die Heilungschancen nach einer Hirnblutung ist nicht möglich, weil zahlreiche Faktoren diese mit beeinflussen. Größere oder an ungünstiger Stelle auftretende Blutungen können zu schweren Einschränkungen oder zum Versterben des Patienten führen. Je schneller eine Therapie begonnen wird, desto besser sind die Chancen, keine oder geringe Folgeschäden zu erleiden. Deshalb sollte bei jedem Verdacht auf eine Hirnblutung unverzüglich der Notarzt gerufen werden.
NHS – Recovery Subarachnoid haemorrhage: https://www.nhs.uk/conditions/subarachnoid-haemorrhage/recovery/ (online, letzter Abruf: 23.06.2022)
WebMD, Suzanne Wright – Brain Haemorrhage: Causes, Symptoms, Treatments: https://www.webmd.com/brain/brain-hemorrhage-bleeding-causes-symptoms-treatments#091e9c5e80278ec5-3-9 (online, letzter Abruf: 23.06.2022)
Schlaganfall Begleitung, Dr. med. Christina Rückert – Die Behandlung des Schlaganfalls: https://schlaganfallbegleitung.de/wissen/schlaganfall-behandlung (online, letzter Abruf: 23.06.2022)
Das Rehaportal, Dr. med. Axel Petershofer – Hirnblutung: https://www.qualitaetskliniken.de/erkrankungen/hirnblutung/#part-221 (online, letzter Abruf: 23.06.2022)
aktualisiert am 23.06.2022