Während oder nach einer Hirnblutung können epileptische Anfälle auftreten. Dies gilt vor allem, wenn durch die Hirnblutung ein Schlaganfall ausgelöst wird. Oft tritt im Rahmen eines Schlaganfalles nur ein einziger epileptischer Anfall auf. Dies geschieht häufig unmittelbar beim Ereignis oder in den ersten Wochen danach. Prinzipiell sind epileptische Anfälle aber auch Jahre nach einer Hirnblutung noch möglich. Das Risiko, nach einer Hirnblutung einen epileptischen Anfall zu erleiden, beträgt ungefähr acht Prozent.
Wenn Hirngewebe bei einer Schädigung des Gehirns zugrunde geht, können als Folge übersteigerte Aktivitäten von Nervenzellen auftreten. Dies zeigt sich dann in einem epileptischen Anfall. Die Überaktivität von Nervenzellen kann in einer bestimmten Region einer Gehirnhälfte auftreten (fokaler Anfall) oder beide Hirnhälften betreffen (generalisierter Anfall). Ein Übergang von einem fokalen in einen generalisierten Anfall ist ebenfalls möglich.
Die Anzeichen sind stark abhängig von der Hirnregion, die betroffen ist. Typische Symptome, die mit einem epileptischen Anfall in Verbindung stehen, sind unwillkürliche Muskelzuckungen. Diese können im Gesicht, an einer Gliedmaße, einer Körperhälfte oder auch am ganzen Körper auftreten. Begleitend oder auch unabhängig davon sind unter anderem kurzzeitige Bewusstseinsstörungen, Sprachstörungen, Sehstörungen, Hörstörungen, Störungen des Geruchs oder des Geschmackes sowie Sensibilitätsstörungen (Kribbeln, Taubheit) möglich.
Oft tritt bei einem Schlaganfall, der durch eine Hirnblutung ausgelöst wurde, nur einmal ein epileptischer Anfall auf. Dieser wird für vier bis sechs Wochen mit Medikamenten, sogenannten Antiepileptika, behandelt. Diese Medikamente hemmen die übersteigerte Hirnaktivität und können somit weitere Anfälle verhindern. Eine länger andauernde medikamentöse Behandlung ist meist nicht notwendig. Wenn vermehrt Anfälle auftreten, spricht man von einer Epilepsie. Diese wird mit einer dauerhaften Anwendung von Medikamenten therapiert.
Folgende Maßnahmen sind bei einem epileptischen Anfall sinnvoll:
Tritt ein epileptischer Anfall auf, ist es zudem wichtig und sinnvoll, einen Notruf abzusetzen (Telefonnummer 112 europaweit).
Ärzte Zeitung – Epilepsie nach Apoplex geht oft vorüber: https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Epilepsie-nach-Apoplex-geht-oft-vorueber-211596.html (online, letzter Abruf: 27.06.2022)
Schlaganfallbegleitung, Prof. Dr. med. Hans Joachim von Büdingen; stud. Med. Nina Siegmar – Epileptische Anfälle bei und nach einem Schlaganfall: https://schlaganfallbegleitung.de/folgen/epileptische-anfaelle (online, letzter Abruf: 27.06.2022)
Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit Regensburg – Leistungsspektrum Epileptologie für Kinder und Jugendliche: https://www.kinderarzt-regensburg.com/epileptologie (online, letzter Abruf: 27.06.2022)
Gesundheitsinformation – Epilepsie bei Erwachsenen: Behandlung mit Medikamenten: https://www.gesundheitsinformation.de/epilepsie-bei-erwachsenen-behandlung-mit-medikamenten.html (online, letzter Abruf: 27.06.2022)
aktualisiert am 27.06.2022