Hirnblutungen können das Entstehen einer Demenz, der Verschlechterung von geistigen Fähigkeiten, mit verursachen. Dann handelt es sich um eine vaskuläre Demenz (durch Gefäßveränderungen bedingte). Oft sind vorangegangene kleinere oder größere Schlaganfälle ein Auslöser der vaskulären Demenz. Schlaganfälle entstehen als Folge einer Durchblutungsstörung im Gehirn. Im Großteil der Fälle ist dies eine Minderdurchblutung durch Blutgerinnsel oder Arteriosklerose (Ablagerung von Fett und Kalk an den Gefäßwänden). Schlaganfälle können aber auch durch eine Hirnblutung ausgelöst werden. Wenn als Folge eines Schlaganfalles beziehungsweise einer Hirnblutung Zellen im Gehirn absterben, steigt das Risiko für die Entwicklung einer vaskulären Demenz. Löst speziell eine Hirnblutung eine Demenz aus, wird manchmal auch der Begriff hämorrhagische Demenz verwendet.
Bestimmte Voraussetzungen begünstigen außerdem die Entstehung einer Demenz. Der Großteil dieser Faktoren erhöht auch das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Hierzu zählen:
Eine Demenz kann sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen. Dabei sind die Zeichen für die unterschiedlichen Formen der Demenz sich sehr ähnlich. Zu den häufigsten gehören:
Welche Symptome auftreten, ist stark abhängig vom Ort der Schädigung im Gehirn. Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen scheinen bei vaskulärer Demenz häufiger vorzukommen als bei anderen Demenzformen. Mischformen unterschiedlicher Arten von Demenz sind außerdem möglich. Häufig kommt es bei Hirnblutungen zu einem plötzlichen Eintreten der Demenzsymptome. Sie können sich aber auch nach und nach entwickeln.
Die oben erwähnten Symptome können auf eine (vaskuläre) Demenz hinweisen. Dabei ist es sinnvoll, auch Angehörige nach Veränderungen, beispielsweise im Verhalten oder in der Aufmerksamkeit des Betroffenen, zu befragen. Darüber hinaus muss sichergestellt werden, dass überhaupt eine Erkrankung an den hirnversorgenden Gefäßen beziehungsweise eine Hirnblutung vorliegt. Bildgebende Verfahren wie Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) helfen hier weiter. Verschiedene Testverfahren und neuropsychologische Untersuchungen dienen dazu, die Diagnose abzusichern. Die Neuropsychologie ist ein Teilgebiet der Psychologie, die die Funktionen und Funktionsstörungen des Gehirns untersucht und gezielte Therapiemöglichkeiten entwickelt.
Die Behandlung einer vaskulären beziehungsweise hämorrhagischen Demenz besteht meist aus einer Kombination von Maßnahmen. Medikamente sollen sicherstellen, dass die Hirndurchblutung bestmöglich gewährleistet ist und weitere Hirnblutungen und Schlaganfälle verhindert werden. Risikofaktoren wie Rauchen, ein hoher Cholesterinspiegel und Ähnliches werden, so gut es geht, reduziert. Alltagseinschränkungen durch die Demenz kann mit Physiotherapie, Ergotherapie oder einer psychologischen Begleitung entgegengewirkt werden.
Stiftung Gesundheitswissen – Vaskuläre Demenz: https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/vaskulaere-demenz/hintergrund (online, letzter Abruf: 08.07.2022)
Ärzteblatt – Zunehmende Depressionen und Hirnblutungen gehen meistens Demenz voraus: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/66528/Zunehmende-Depressionen-und-Hirnblutungen-gehen-haeufig-Demenz-voraus (online, letzter Abruf: 08.07.2022)
Gesellschaft für Neuropsychologie e.V. – Was ist Neuropsychologie: https://www.gnp.de/fuer-patienten-betroffene/was-ist-neuropsychologie (online, letzter Abruf: 08.07.2022)
aktualisiert am 08.07.2022