Prinzipiell kann man selbst nicht feststellen, ob man eine Hirnblutung hat. Es gibt aber zahlreiche Symptome, die auf einen Schlaganfall (Apoplex) hindeuten. Da ungefähr 15 Prozent aller Schlaganfälle durch Hirnblutungen verursacht werden, kann das Vorliegen dieser Symptome auch ein Hinweis auf eine Hirnblutung sein. Außerdem kann mit dem sogenannten FAST-Test grob abgeschätzt werden, ob ein Schlaganfall beziehungsweise eine Hirnblutung vorliegen könnte. Bei Verdacht auf einen Schlaganfall ist schnelles Handeln zwingend erforderlich. Eine ärztliche Abklärung muss schnellstmöglich stattfinden. Am besten wird der Notruf (112) gewählt.
Die Symptome einer Hirnblutung (hämorrhagischer Infarkt) und eines Schlaganfalls anderer Ursache gleichen sich stark. Welche Form des Schlaganfalls vorliegt, kann nur im Krankenhaus mit Hilfe entsprechender Untersuchungen geklärt werden.
Ein Symptom, das bei der Hirnblutung oft stärker ausgeprägt ist als bei einem Schlaganfall, der durch eine Verengung oder einen Verschluss eines Gefäßes ausgelöst wird (ischämischer Infarkt), ist der Kopfschmerz. Er setzt oft plötzlich ein und wird als massiv, bis hin zu einem sogenannten „Vernichtungskopfschmerz“ empfunden. Als weitere Symptome sind möglich:
Insbesondere Frauen zeigen häufig auch untypische Symptome wie Gliederschmerzen, Schwächegefühl, Störungen der Gedächtnisfunktion oder allgemeine Abgeschlagenheit. Auch bei diesen Beschwerden kann ein Schlaganfall vorliegen. Sie sollten also ernst genommen werden.
Mit dem FAST-Test kann abgeprüft werden, ob Anzeichen für einen Schlaganfall (Apoplex) und damit möglicherweise für eine Hirnblutung vorliegen. Die einzelnen Buchstaben des FAST-Testes stehen für:
Zur Überprüfung des Gesichts bittet man die betreffende Person, zu lächeln. Eine Asymmetrie mit hängendem Mundwinkel auf einer Seite kann auf einen Schlaganfall hindeuten. Um die Funktionsfähigkeit der Arme zu testen, soll der Betroffene beide Arme nach vorne anheben und die Handflächen zur Decke drehen. Gelingt dies nicht oder sinkt ein Arm wieder ab, kann ebenfalls ein Apoplex vorliegen. Das Gleiche gilt, wenn das Aussprechen eines einfachen Satzes nicht oder nur mit einer undeutlichen, verwaschenen Sprache möglich ist. Treten beim FAST-Test Auffälligkeiten auf, sollte unverzüglich der Notruf (112) gewählt werden. Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute.
Eine sehr geringe Blutung kann zu leichten Symptomen führen oder manchmal gar nicht bemerkt werden. Es gibt zudem eine Form der Hirnblutung, die chronische subdurale Blutung, die über lange Zeit unauffällig sein kann. Durch eine Krafteinwirkung von außen, zum Beispiel ein Anstoßen des Kopfes, kann es hierbei zu minimalen Blutungen zwischen der harten und der mittleren Hirnhaut kommen. Erst nach und nach entstehen die Symptome einer Hirnblutung beziehungsweise eines Schlaganfalls. Dies kann Wochen, Monate oder sogar Jahre dauern und somit lange unbemerkt bleiben.
Die Abklärung, ob eine Hirnblutung vorliegt, kann nur im Krankenhaus erfolgen. Eine Eigendiagnose ist nicht möglich. Verschiedene Anzeichen und das Ergebnis des FAST-Tests können allerdings auf einen Schlaganfall hinweisen, dessen Auslöser eine Hirnblutung sein kann. Bei Verdacht auf einen Apoplex ist unverzüglich der Notruf (112) zu rufen.
Neurochirurgie Baden – Intrazerebrale Blutung: www.neurochirurgie-baden.de/wp-content/themes/neuro/images/pdf/Hirnblutung.pdf (online, letzter Abruf: 17.06.2022)
AOK – Wenn der Schlag trifft: Schnelles Handeln rettet Leben: https://aok-bv.de/presse/medienservice/ratgeber/index_15609.html (online, letzter Abruf: 17.06.2022)
Klinikum Darmstadt – Schlaganfall erkennen und behandeln: https://klinikum-darmstadt.de/fileadmin/medizin_und_pflege/klinik_fuer_neurologie_und_neurointensivmedizin/Infomaterialien_Downloads/Schlaganfall-Flyer.pdf (online, letzter Abruf: 17.06.2022)
Schlaganfall Begleitung, Dr. med. Christina Rückert – Hirnblutung: https://schlaganfallbegleitung.de/wissen/hirnblutung (online, letzter Abruf: 17.06.2022)
aktualisiert am 17.06.2022