Ein Hirnaneurysma kann eine Ursache für eine Hirnblutung sein. Ein Aneurysma ist eine Aussackung an der Gefäßwand, in diesem Fall an einer Hirnarterie. Mit zunehmender Größe kann diese platzen. Blut tritt aus dem Gefäß ins umliegende Gewebe aus. Bei einem geplatzten Hirnaneurysma kommt es zu einer Hirnblutung, die schwerwiegende Folgen bis hin zum Tod haben kann.
Manche Aneurysmen sind angeboren. In der Regel bildet sich ein Hirnaneurysma aber erst im Verlauf des Lebens aus und kann dann wachsen. Manche Menschen haben familiär bedingt ein größeres Risiko, ein Hirnaneurysma zu entwickeln. Außerdem sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Bestimmte erblich bedingte Erkrankungen, die mit einer Schwäche des Bindegewebes einhergehen, erhöhen das Risiko ebenfalls. Hoher Blutdruck, Entzündungen in Gefäßen, vermehrter Alkoholkonsum oder das Rauchen tragen dazu bei, dass sich Gefäße verändern und ein Aneurysma entstehen kann. Auch der normale Alterungsprozess der Gefäße ist ein beitragender Faktor.
Vielen Menschen ist nicht bekannt, dass sie ein Hirnaneurysma haben, da es oft keine Beschwerden verursacht. Manchmal wird es zufällig bei einer Computertomografie (CT) oder einer Magnetresonanztomografie (MRT) entdeckt, die wegen einer anderen Erkrankung durchgeführt wird. Verschiedene Symptome können auf ein Hirnaneurysma hinweisen. Hierzu zählen vor allem:
Zu den Beschwerden, die weniger typisch für ein Hirnaneurysma sind, gehören Hörstörungen, Sprachstörungen oder epileptische Anfälle.
Häufig wird ein Hirnaneurysma erst bemerkt, wenn es reißt und dadurch eine Hirnblutung entsteht. Eindeutige Anzeichen, die eine Aneurysmablutung von einer anderen Hirnblutung unterscheiden, gibt es nicht. Hinweise auf eine Hirnblutung sind aber:
Eine Hirnblutung ist ein absoluter Notfall. Bei Vorliegen der oben genannten Symptome sollte sofort ein Notarzt gerufen werden.
Wenn ein Hirnaneurysma noch nicht geplatzt ist, gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten. Kleine Aneurysmen, die keine Symptome verursachen, werden oft nicht therapiert, aber regelmäßig kontrolliert. Zusätzlich wird empfohlen, die Risikofaktoren zu minimieren oder auszuschalten. Hierzu zählen der Verzicht auf das Rauchen, ausreichend Bewegung, Reduktion von Übergewicht, eine gesunde Ernährung und bei vorhandenem Bluthochdruck auch blutdrucksenkende Medikamente.
Größere Aneurysmen, die Beschwerden verursachen oder platzen könnten, können operativ versorgt werden. Zwei gängige Methoden sind das Clipping und das Coiling. Beim Clipping wird das Hirnaneurysma mit einem Clip (einer Klammer) von der Blutversorgung abgeklemmt. Beim Coiling werden über einen Gefäßkatheter kleine Metallspiralen (Coils) in das Aneurysma eingebracht. Dadurch wird das Aneurysma ausgefüllt und blockiert. Ein Riss kann dann nicht mehr entstehen, weil kein Blut mehr durch das Aneurysma fließt.
München Klinik – Hirnblutung, Hirnaneurysma: https://www.muenchen-klinik.de/krankenhaus/bogenhausen/nervensystem-gehirn/neurochirurgie-wirbelsaeule-gehirn/chirurgie-op-operation/hirnblutung-hirnaneurysma/ (online, letzter Abruf: 24.06.2022)
Gesundheit.gv.at – Aneurysma im Gehirn: https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/herz-kreislauf/arterien/aneurysma-gehirn (online, letzter Abruf: 24.06.2022)
Mayo Clinic – Brain aneurysm: https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/brain-aneurysm/symptoms-causes/syc-20361483 (online, letzter Abruf: 24.06.2022)
aktualisiert am 24.06.2022