Patienten mit Herzschrittmacher sind mit einigen Fragen konfrontiert: Hält ein Herzschrittmacher bis zum Lebensende oder ist häufiger ein chirurgischer Eingriff notwendig, um einen Batteriewechsel des Herzschrittmachers vorzunehmen? Kann die Batterie sich unbemerkt entleeren und stellen sich als Folge erneut bedrohliche Herzrhythmus- und Herzleistungsstörungen ein?
Wer die Kontrolltermine seines HSM pünktlich wahrnimmt, muss normalerweise nichts befürchten. Die Lebensdauer eines Herzschrittmachers ist abhängig von der ihm abverlangten Leistung. Bei vielen Trägern arbeitet das Herz mit Eigenrhythmus und muss nur beispielsweise bei plötzlichen Anstrengungen „ermuntert“ werden. Bei anderen Patienten sind beständige elektrische Impulse des Schrittmachers notwendig, um seinen Dienst zu erfüllen. Die Einsatzhäufigkeit der HSM-Batterie entscheidet. Ihre Lebensdauer beträgt zwischen 6 und 15 Jahren.
Die regelmäßigen Kontrollen finden im Abstand von 6 oder 12 Monaten statt. Bei diesen Gelegenheiten wird nicht nur der Batteriestatus überprüft. Auffälligkeiten, etwa ein hoher Energieverbrauch, könnten hinweisen auf:
Der Kardiologe (Herzspezialist) ermittelt die Ursache von solchen Störungen und plant die weitere Vorgehensweise.
Im medizinischen Alltag lässt sich anhand der Untersuchungen planen, wann eine HSM-Batterie ausgetauscht werden muss. Die Kontrolltermine lassen ersehen, ob die Batterie des Schrittmachers in absehbarer Zeit verbraucht ist. Rechtzeitig vorher erhält der Patient einen Termin zum Austausch des Herzschrittmachers. Die Batterie ist ein fester Bestandteil des HSM. Daher wird ein komplett neuer HSM eingebaut und an die alten Elektroden angeschlossen.
Ein kurzfristiger Batterieausfall von Herzschrittmachern lässt sich nicht ganz ausschließen, ist aber eine Rarität. Das gilt auch für eine gestörte Funktion anderer Anteile der Geräte. Hier muss ein zeitnaher Austausch erfolgen.
Ist die Batterie noch ausreichend aufgeladen, lassen sich viele kleinere Auffälligkeiten auch ohne Eingriff beheben. Die modernsten HSM sind durch die Haut per Funksignal justierbar. Der Kardiologe passt das Programm des Gerätes den veränderten Erfordernissen durch ein Funksignal an. Anschließend kann der Patient nach Hause gehen.
Eine bis heute bestehende Schwachstelle der Herzschrittmacher sind weder die Batterie noch der winzige Computer im Gerät. Die Sonden, die bei der Implantation in der Wand des Herzmuskels verankert werden, verwachsen für gewöhnlich mit dieser. Doch das garantiert nicht, dass sie bis ans Lebensende ihre Aufgabe erfüllen.
Eines der häufigsten Probleme ist eine Sonden-Dislokation. Dabei löst sich die Sonde aus ihrer Position – die elektrischen Impulse erreichen nicht mehr den Herzmuskel. Mehrere Faktoren tragen zu diesem Problem bei:
In diesen Fällen müssen sie ausgetauscht oder ersetzt werden. Sind sie fest mit der Herzkammerwand verwachsen, belässt man sie nach Möglichkeit in ihrer Lage und führt über die Venen neue Sonden ein. Nur selten müssen vorhandene Sonden operativ entfernt werden. Dieser Eingriff ist nur unter Vollnarkose möglich und erforderlich, wenn
Die meisten dieser Korrektur-Eingriffe sind mit minimalinvasiven Methoden durchführbar. Selbst mit der Herzwand verwachsene Elektroden lassen sich mit Hilfe einer besonderen Laser-Technik problemlos lösen und entfernen. Im Regelfall lässt sich der Störfaktor unkompliziert und schnell beseitigen.
Liegen keine Auffälligkeiten vor, dauert der Ersatz eines Herzschrittmachers maximal eine Stunde. Die bestehende Haut-Tasche unterhalb des Schlüsselbeins wird geöffnet und der alte HSM von den Elektroden abgekoppelt. Diese werden auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft. Das neue Gerät lässt sich schnell anschließen und nimmt seine Arbeit auf.
Zu den Ausnahmen gehört ein Austausch eines HSM im Bauchraum: Hier sind Vollnarkose und mehrtägiger Krankenhaus-Aufenthalt zwingend notwendig.
Ein routine-gemäßer HSM-Tausch erfolgt für gewöhnlich stationär. Eine Vollnarkose ist nur selten erforderlich. Häufig erfolgt die Entlassung sofort.
aktualisiert am 16.11.2023