Ein Herzschrittmacher kann eine Reihe von Herzproblemen beheben und dem Träger mehr Sicherheit und ein erhöhtes Wohlbefinden verschaffen. Selbst im fortgeschrittenen Alter ist das Einsetzen eines Herzschrittmachers ohne große Belastung möglich: Die Vorteile überwiegen, die Risiken und Gefahren sind begrenzt. Doch wenn die Batterie des Gerätes sich erschöpft hat, steht ein Wechsel an. Verständlicherweise haben Patienten Bedenken vor diesem Termin, von dem sie nicht wissen, wie gefährlich er ist. Die Sorge ist allerdings weitestgehend unbegründet.
Gründe, um einen Herzschrittmacher einzusetzen, sind
Bei diesen Störungen ist die Reizbildung oder die Reizleitung am Herzen gestört. Der Herzschrittmacher zeichnet Störungen des Herzrhythmus auf. Der Schrittmacher ist so programmiert, dass das Herz im Bedarfsfall den nötigen Impuls erhält. Kommt in einer gewissen Zeit kein natürlicher Impuls, dann sorgt der Schrittmacher für einen.
Gefährliche Zustände, bei denen der Körper zu wenig mit sauerstoffgesättigtem Blut versorgt wird, treten nicht mehr ein. Die Patienten sind stabil: Sie müssen keine Schwäche, Erschöpfungsgefühle oder gar Ohnmachts-Attacken aufgrund der Rhythmusstörung mehr befürchten. Stattdessen führen sie ein angstfreies und aktiveres Leben als zuvor. Abhängig von der Art der Herzleistungs-Störung geben Herzschrittmacher dauerhaft oder in gelegentlich auftretenden Bedarfsfällen Signale ab.
Dies wirkt sich auf die Lebensdauer der Lithiumbatterie aus. Die durchschnittliche Haltbarkeit bewegt sich zwischen sechs und zehn Jahren. Ein spontanes Versagen des HSM ist nicht zu befürchten. Die regelmäßigen Kontrollen überwachen, ob das Gerät ordnungsgemäß funktioniert und wie es um den Ladestatus bestellt ist. Auf diesem Weg lässt sich der richtige Zeitpunkt für den Austausch zuverlässig berechnen.
Weil die Batterie fest im HSM integriert ist, muss das ganze Gerät getauscht werden. Das ist ein ungefährlicher Routine-Eingriff, der keine Vollnarkose erfordert und normalerweise nicht mehr als eine Stunde in Anspruch nimmt. Auch ältere Patienten können diesen Termin wahrnehmen, ohne sich besondere Sorgen machen zu müssen.
Die Gewebetasche unterhalb des Schlüsselbeins wird nach örtlicher Betäubung eröffnet. Der Herzschrittmacher wird von den Elektroden, die zum Herzen führen, abgekoppelt und daraufhin entnommen.
Die Elektroden, die beim ersten Implantieren über die Venen zur Herzwand und den Herzkammern geführt werden, bleiben an Ort und Stelle. Solange sie ihre Position nicht verändert haben oder Funktionsstörungen auftreten, müssen sie nicht ersetzt werden.
Die Anschlussstellen der Elektroden-Kabel an den HSM sind genormt. Das alte Gerät wird abgenommen und jedes neue Gerät, unabhängig vom Hersteller, kann ohne Probleme an die bestehenden Sonden angeschlossen werden.
Die Sonden-Enden sind am Gewebe des Herzmuskels verankert oder „verschraubt“. Im Laufe der Jahre verwachsen sie an dieser Stelle. Erfüllt eine Elektrode ihren Zweck nicht mehr, wird sie daher nicht entfernt, sondern lediglich vom Gerät abgekoppelt und kann an Ort und Stelle verbleiben. Ersatzweise wird eine weitere, neue Elektrode eingeführt. Auf chirurgischem Wege entnommen werden die Sonden nur, wenn sich in ihrer Umgebung eine Infektion entwickelt hat. In diesem Fall wäre eine Vollnarkose notwendig. Doch diese Situation ist eine seltene Ausnahme.
Nach einem (regulären) Tausch des Herzschrittmacher-Gerätes verbleiben die Patienten normalerweise maximal zwei Tage im Krankenhaus. Hauptsächlich dient der Aufenthalt dazu, die Funktion zu überprüfen. Neuere Herzschrittmacher sind von außen justierbar. Ihre Programmierung kann, wenn nötig, ohne erneuten Eingriff kurzfristig angepasst werden. Weil die Geräte nicht größer als eine Armbanduhr sind, ist die OP-Wunde entsprechend klein und heilt rasch.
Eine Ausnahmesituation stellen implantierbare Cardioverter-Defibrillatoren (ICD) dar. Sie werden bei bestimmten gefährlichen Herzrhythmusstörungen eingesetzt wie Kammerflimmern oder plötzlichem Herzrasen (Tachykardie) mit über 200 Schlägen pro Minute. Kammerflimmern kann zu einem funktionellen Herzstillstand führen und durch die Tätigkeit des ICD behoben werden.
Der ICD ist wie ein Herzschrittmacher aufgebaut: Ein Aggregat speist zwei Sonden und einen winzigen Computer, der die Herztätigkeit aufzeichnet. Programmgemäß schickt er elektrische Impulse an den Herzmuskel, wenn dies erforderlich ist – ähnlich wie ein gewöhnlicher Schrittmacher. Tritt das lebensbedrohliche Kammerflimmern auf, wird ein Elektroschock ausgelöst. Findet dies mehrmals statt, erschöpft sich die Batterie entsprechend schneller.
Dieses Aggregat wird unter einem Brustmuskel eingesetzt. Beim ersten Implantieren ist in der Regel eine Vollnarkose von etwa 30 Minuten Dauer erforderlich. Beim Gerätetausch kann auf die Narkose meist verzichtet werden.
Moderne ICD-Geräte sind genau wie die neuen HSM von außen einstellbar. Die gespeicherten Informationen können auch von außen abgerufen werden.
Wie bei jedem operativen Eingriff sind Infektionen oder Wundheilungsstörungen möglich, aber nicht die Regel. Ebenso sind Blutergüsse möglich und Blutungen nicht auszuschließen. Geschieht der Eingriff in Vollnarkose, dann kommen die entsprechenden Risiken hinzu. Komplikationen durch die Narkose treten sehr selten auf. Vor der Narkose wird der Patient auf etwaige Narkoserisiken untersucht.
Gewöhnliche, moderne Herzschrittmacher sind leicht in einem Eingriff mit örtlicher Betäubung austauschbar. Die Patienten verbringen normalerweise höchstens zwei Tage zur Überwachung im Krankenhaus. Auch bei älteren HSM-Trägern ist dieser Eingriff unproblematisch und normalerweise nicht gefährlich. Die Risiken sind im Allgemeinen klein. Die regelmäßigen Kontrollen stellen sicher, dass das Gerät ordnungsgemäß seine Aufgaben erfüllt. Die Notwendigkeit für einen Austausch ist gut zu berechnen. Auffälligkeiten oder Störungen der Funktion lassen sich zeitnah beheben.
aktualisiert am 16.11.2023