Herzrhythmusstörungen können die unterschiedlichsten Ursachen haben. Störungen im elektrischen Leitsystem des Herzens, Herzerkrankungen oder andere Gründe wie Schilddrüsenfunktionsstörungen bringen den Herzrhythmus aus dem Takt. Die Folge ist entweder Herzrasen, Herzstolpern oder ein verlangsamter Herzschlag. In vielen Fällen sind Herzrhythmusstörungen harmlos und bergen keine Gefahr für den Patienten. Sofern die Herzrhythmusstörungen aus einer ernsten Erkrankung resultieren, ist dringender Handlungsbedarf angezeigt. Es ist generell wichtig, die Ursachen für die Herzrhythmusstörungen zu kennen. Auf diesem Weg können ernste Erkrankungen als Ursache ausgeschlossen werden und gegebenenfalls Ursachen gezielt behandelt werden, damit die Herzrhythmusstörungen zurückgehen. Bei der Ursachenforschung darf die Schilddrüse nicht vergessen werden. Eine Schilddrüsenunter- oder -überfunktion wirkt sich auf die Herzfrequenz aus und kann Herzrhythmusstörungen verursachen.
Eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) ist mit einer Überproduktion der Schilddrüsenhormone verbunden. Die vermehrte Hormonausschüttung verursacht die unterschiedlichsten Symptome. Patienten mit einer Schilddrüsenüberfunktion klagen über Schwitzen, Ruhelosigkeit, Zittern, Gewichtsabnahme, Durchfall und Muskelschwäche. Ferner beeinflusst die erhöhte Hormonkonzentration im Blut das Herz-Kreislaufsytem. Durch die Hormone entsteht ein hoher Blutdruck und eine schnellere Herzfrequenz. Herzrhythmusstörungen in Form von Herzrasen treten hierbei auf. Vor allem eine Anreicherung vom Schilddrüsenhormon Thyroxin im Körper gilt bei den Ärzten als häufige Ursache für Herzrhythmusstörungen.
Patienten mit Herzrhythmusstörungen durch eine Schilddrüsenüberfunktion müssen behandelt werden. Vor allem für ältere Personen besteht hierbei unter Umständen eine ernste Gefährdung. Die Therapie zielt in diesem Fall darauf ab, die Überproduktion der Schilddrüsenhormone in den Griff zu bekommen. Normalisiert sich die Funktion der Schilddrüse durch diese Behandlung, verschwinden die Herzrhythmusstörungen.
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) zeigen sich ebenfalls mitunter Herzrhythmusstörungen. Diese treten in Form von einem verlangsamten Herzschlag auf. Viele Patienten bemerken diese Herzrhythmusstörungen aufgrund der Schilddrüsenunterfunktion nicht. Im Gegensatz zum Herzrasen ist der verlangsamte Herzschlag bei einer Unterfunktion der Schilddrüse nicht eindeutig spürbar. Der verlangsamte Herzschlag ist das Resultat einer verminderten Ausschüttung der Schilddrüsenhormone durch die Unterfunktion des Organs.
Verursacht eine Fehlfunktion der Schilddrüse die Herzrhythmusstörungen, ist es wichtig, in erster Linie diese Fehlfunktion zu behandeln. Je nachdem, ob eine Über- oder eine Unterfunktion der Schilddrüse vorliegt, kommen unterschiedliche Behandlungen in Frage. Bei einer Unterfunktion verabreichen die Ärzte exakt dosierte Schilddrüsenhormone. Diese Medikamente müssen die Patienten ihr Leben lang einnehmen. Die Präparate bewirken eine Regulierung vom Hormongehalt im Blut und gleichen diesen aus. Die Herzrhythmusstörungen lassen nach und verschwinden mit der Zeit. Eine Schilddrüsenüberfunktion wird ebenfalls medikamentös behandelt. Die Art der Medikamente hängt von der Ursache der Schilddrüsenüberfunktion ab. Hier können Medikamente zum Einsatz kommen, die dazu führen, dass weniger Schilddrüsenhormone gebildet werden. Bei einigen Betroffenen mit Schilddrüsenüberfunktion kann eine OP an der Schilddrüse angezeigt sein.
Von den Herzrhythmusstörungen durch Schilddrüsenfunktionsstörungen geht eher selten eine Gefahr aus. Allerdings dürfen die Patienten ihre Herzrhythmusstörungen nicht ignorieren. In einigen Fällen resultieren aus den Herzrhythmusstörungen langfristig Schäden am Herzen. Für ältere Patienten sind Herzrhythmusstörungen durch die Schilddrüse gefährlicher als für junge Patienten. Selbst aus zuvor noch harmlosen Herzrhythmusstörungen kann sich unter Umständen ein gefährliches Kammerflimmern entwickeln. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Schilddrüsenprobleme in den Griff zu bekommen. Hierdurch verringert sich das Risiko auf Komplikationen durch die Herzrhythmusstörungen.
Eine Schilddrüsenfehlfunktion bedarf generell einer Behandlung durch den Arzt. Jenen Schilddrüsenpatienten, die wiederholt Herzrhythmusstörungen verspüren, ist es anzuraten, dies ihrem behandelnden Arzt mitzuteilen. Vor allem, wenn die Herzrhythmusstörungen mit Begleitsymptomen einhergehen, ist eine ärztliche Untersuchung unabdingbar. Diese Begleitsymptome zeigen sich beispielsweise in Form von Schwindelgefühlen während der Herzrhythmusstörungen, als Atemnot, Brustschmerzen oder als Bewusstseinsstörungen und Ohnmacht. Bei diesen Begleitsymptomen liegt der Verdacht nah, dass zusätzlich zur Schilddrüsenfehlfunktion eventuell eine Herzerkrankung vorliegt.
Ignoriert der Schilddrüsenpatient seine Herzrhythmusstörungen dauerhaft, können hieraus in einigen Fällen Herzschädigungen entstehen. Ferner steigt mit dauerhaften Herzrhythmusstörungen die Gefahr auf einen Schlaganfall. Durch die Herzrhythmusstörungen, insbesondere durch ein Vorhofflimmern, können sich Blutgerinnsel bilden, die den Schlaganfall auslösen. Diese Risiken lassen sich effektiv vermeiden, sofern sich der Patient in Behandlung begibt. Durch eine kompetente Behandlung der Schilddrüsenprobleme werden sich die Herzrhythmusstörungen in den meisten Fällen schnell bessern. Zudem steigt die generelle Lebensqualität des Patienten, da die weiteren Symptome der Schilddrüsenfehlfunktion gelindert oder ganz beseitigt werden.
aktualisiert am 02.03.2021