Viele Menschen leiden im Laufe ihres Lebens unter Herzrhythmusstörungen. Das Herz beginnt unvermittelt zu rasen, der Herzschlag wird als zu langsam wahrgenommen oder der Patient verspürt ein Herzstolpern.
Herzrhythmusstörungen bedeuten nicht grundsätzlich eine Gefahr für den Patienten. Ob Herzrhythmusstörungen gefährlich sind oder nicht, hängt von der Form und von der Ursache der Rhythmusstörung ab. Grundsätzlich ist es für die Betroffenen ratsam, einen Kardiologen aufzusuchen, sofern sie Herzrhythmusstörungen bemerken. Der Facharzt für Herzerkankungen kann mithilfe spezieller Untersuchungen die genaue Herzrhythmusstörung sowie die Ursachen ermitteln. Aus diesen Ergebnissen lässt sich einschätzen, ob die Herzrhythmusstörungen eine Gefahr für den Patienten darstellen oder nicht. Gefährlich sind Herzrhythmusstörungen, wenn sie aus einer ernsten Herzerkrankung resultieren. Eine besonders schwerwiegende Situation stellt das Kammerflimmern dar, das mit einem Herzstillstand gleichzusetzen ist. Zudem können langfristig unbehandelte Herzrhythmusstörungen gefährlich werden.
Herzrhythmusstörungen sind in den meisten Fällen keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Symptom beziehungsweise eine Folge einer anderen Krankheit. Bestimmte Rhythmusstörungen sind jedoch angeboren und damit als eigene Erkrankung zu werten.
Das Symptom einer Herzrhythmusstörung kann in schweren Fällen auf eine Herzerkrankung, auf zu hohen Blutdruck, auf Erkrankungen des Herzmuskels oder der Herzklappen hinweisen. Ferner können die Herzrhythmusstörungen durch eine Schilddrüsenfehlfunktion, durch Diabetes oder durch eine Lungenerkrankung ausgelöst werden. Diese ursächlichen Grunderkrankungen für die Herzrhythmusstörungen können jeweils weitere Folgen haben und müssen vom Arzt im Regelfall medikamentös behandelt werden.
In vielen Fällen kommen eher harmlose Ursachen infrage. Mitunter resultieren die Herzrhythmusstörungen beispielsweise aus einer gestörten Zusammensetzung der Elektrolyte im Blut. Magnesiummangel oder Kaliummangel können unter bestimmten Umständen Herzrhythmusstörungen auslösen. Ferner sehen die Ärzte einen hohen Konsum von Genussmittel und eine ungesunde Lebensführung als häufige Ursache an. Alkohol, Nikotin, Koffein können ebenso Herzrhythmusstörungen auslösen wie schwere Mahlzeiten vor dem Schlafen, Schlafstörungen und ein hohes Stressaufkommen. In diesen letztgenannten Fällen ist eine medikamentöse Behandlung oft nicht nötig. Der Patient sollte hierbei seine generelle Lebensführung überdenken und gegebenenfalls ändern, um Gefahren durch die daraus oft entstehenden Krankheiten zu vermeiden. Verschiedene psychische Faktoren können ebenfalls Herzrhythmusstörungen verursachen. Menschen mit Angststörungen oder Panikattacken berichten häufig von Herzrasen während eines Anfalls. Es ist anzuraten, derartige psychische Probleme von einem Psychotherapeuten behandeln zu lassen.
Viele Patienten bemerken ihre Herzrhythmusstörungen nicht. Dies kann langfristig gefährlich für den Patienten werden. Beispielsweise erhöht sich durch ein dauerhaft unbemerktes Vorhofflimmern das Risiko auf einen Schlaganfall. Beim Vorhofflimmern ziehen sich die Herzvorhöfe viel zu schnell und damit nicht mehr ausreichend zusammen. Hierdurch erhöht sich das Risiko auf ein Blutgerinnsel. Dieses Blutgerinnsel kann aus dem Herzvorhof in die Arterien im Körper gelangen und dort einen Gefäßverschluss auslösen. Wandert das Blutgerinnsel in wichtige Hirngefäße, kann der Patient einen Schlaganfall erleiden. Patienten, bei denen im Rahmen von Untersuchungen Vorhofflimmern festgestellt wird, erhalten gerinnungshemmende Mittel. Hierdurch lässt sich das Risiko auf den Schlaganfall durch Herzrhythmusstörungen reduzieren.
Sofern die Herzrhythmusstörungen in Kombination mit bestimmten Begleitsymptomen auftreten, muss der Patient umgehend zu einem Arzt. Diese Begleitsymptome können sich in Form von Schwindel, Atembeschwerden, Druck und Schmerzen in der Brust, Bewusstseinstrübungen oder Ohnmacht zeigen. Diese Symptome deuten in vielen Fällen auf eine ernste Herzerkrankung hin. Mitunter ergeben sich durch solche Beschwerden selbst gefährliche Situationen, beispielsweise wenn es durch die Störung zu einem Sturz kommt.
Das bereits erwähnte Vorhofflimmern ist in vielen Fällen ungefährlich. Sofern das Vorhofflimmern häufig oder andauernd auftritt, geht hiervon eine Gefahr aufgrund von Blutgerinnseln aus. Das Vorhofflimmern bezieht sich, wie die Bezeichnung verrät, auf die Herzvorhöfe. In bestimmten Fällen können vergleichbare Herzrhythmusstörungen auch in den Herzkammern auftreten. Der Patient leidet in diesen Fällen unter einem gefährlichen Kammerflimmern. Der Herzmuskel zieht sich beim Kammerflimmern ungemein schnell immer wieder zusammen. Hierdurch besteht keine ausreichende Pumpleistung des Herzens mehr. Das Herz steht praktisch still. Es kommt innerhalb kürzester Zeit zu einem Kreislaufstillstand. Das Gehirn wird nicht mehr mit Sauerstoff versorgt und dem Patienten drohen Hirnschäden und der Hirntod.
Häufige Ursache des Kammerflimmerns ist eine Erkrankung am Herz wie der Herzinfarkt. In vielen Fällen entsteht das Kammerflimmern aufgrund einer koronaren Herzkrankheit (KHK), bei der die Herzkranzgefäße verengt sind. Wird eines der Gefäße verstopft, dann wird der Herzmuskel in dem Bereich nicht mehr mit frischem Blut und Sauerstoff versorgt und es kommt zum Herzinfarkt. Im Anschluss kann ein Kammerflimmern eintreten.
Durch Herzrhythmusstörungen, insbesondere das Kammerflimmern, kann es zu einem plötzlichen Herztod des Patienten kommen. Tritt dieser Zustand ein, müssen umgehend Wiederbelebungsmaßnahmen erfolgen. Der plötzliche Herztod durch Herzrhythmusstörungen tritt selten auf.
Dennoch ist es wichtig, die Ursachen für wiederkehrende Herzrhythmusstörungen zu kennen. Unter Umständen steckt hinter den Herzrhythmusstörungen eine Herz- oder Gefäßerkrankung, die behandelt werden muss. Beispielsweise resultiert das Vorhofflimmern bei vielen Patienten aus zu hohem Blutdruck. In diesen Fällen ist es wichtig, die Ursachen für die Herzrhythmusstörungen zu behandeln. Langfristig betrachtet kann von derartigen Herzrhythmusstörungen und deren Ursachen eine Gefahr für den Patienten ausgehen.
Ob Herzrhythmusstörungen für den Patienten gefährlich sind oder nicht, kann nicht immer genau gesagt werden. Selbst wenn die Herzrhythmusstörungen aus einer Grunderkrankung resultieren, bedeutet dies nicht unbedingt eine Gefahr. Der Facharzt kann mithilfe bestimmter Untersuchungen ermitteln, ob von den Herzrhythmusstörungen eine ernste Gefahr für den Patienten ausgeht. Aus diesem Grund müssen die Betroffenen bei wiederholt auftretenden oder gravierenden Herzrhythmusstörungen ärztlich untersucht werden. Durch eine frühzeitige Untersuchung und eine entsprechende Behandlung lassen sich die genannten Risiken reduzieren.
aktualisiert am 27.04.2023