Herzrhythmusstörungen können sich auf vielfältige Weise zeigen. In erster Linie unterscheiden sich Herzrhythmusstörungen bezüglich der Art. Manche Patienten nehmen einen schnelleren Herzschlag wahr, andere verspüren einen zu langsamen Herzschlag. Zudem können sich Herzrhythmusstörungen als Herzstolpern oder Aussetzer äußern. Des Weiteren zeigen sich Herzrhythmusstörungen beim Menschen in den unterschiedlichsten Situationen. Manche Patienten verspüren die Herzrhythmusstörungen unregelmäßig über den Tag verteilt. Andere Herzrhythmusstörungen treten ausschließlich nach dem Essen auf und einige Patienten berichten von Herzrhythmusstörungen nachts im Liegen.
Herzrhythmusstörungen, die in der Ruhe auftreten, müssen mit einem kritischen Auge betrachtet werden. In einigen Fällen kann es vorkommen, dass der Patient die Herzrhythmusstörungen ausschließlich nachts im Liegen deutlich spürt – die Rhythmusstörungen treten auch tagsüber auf, werden aber vom Patienten nicht wahrgenommen. Abgesehen von diesem Phänomen gibt es Herzrhythmusstörungen, die ausschließlich nachts im Liegen auftreten. In den meisten Fällen sind diese Herzrhytmusstörungen harmlos. Vor allem Betroffene, die auf der Seite schlafen, sind anfälliger dafür.
Viele Patienten leiden nachts in der Ruhe entweder unter Herzstolpern oder unter Herzrasen. Andere Patienten berichten von einem spürbar verlangsamten Herzschlag (Bradykardie).
Als Symptome können auftreten:
Im Ruhezustand sind Herzrhythmusstörungen für den Patienten deutlich spürbar und können eine erhebliche Belastung darstellen. Sie sind beunruhigend. Trotz dieses Umstands sind Herzrhythmusstörungen, die nachts auftreten, in den meisten Fällen nicht gefährlich. Ob eine Gefahr für den Patienten besteht, hängt von der Ursache ab. Dennoch sollten sich Patienten mit Herzrhythmusstörungen, die nachts auftreten, grundsätzlich von einem Kardiologen untersuchen lassen.
Wenn eines der folgenden Symptome auftreten, dann sollte ein Arzt aber sofort aufgesucht werden:
Der Facharzt für Herzerkrankungen (Kardiologe) kann mithilfe spezieller Untersuchungen die Ursachen für die Herzrhythmusstörungen ermitteln. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen geben Auskunft darüber, ob die Herzrhythmusstörungen einer gefährlichen Herzerkrankung zugrunde liegen oder nicht.
Bei manchen Patienten treten Begleitsymptome durch die Herzrhythmusstörungen auf. Diese können sich als Atemnot oder Schmerzen in der Brust zeigen. Treten derartige Symptome auf, ist dies ein klares Alarmsignal. In vielen Fällen deuten diese Begleitsymptome auf ein vorhandenes Herzproblem hin. Bei stark ausgeprägten Herzrhythmusstörungen kann es zu einem Blutdruckabfall im Körper kommen. Der Patient kann hierdurch in schweren Fällen ohnmächtig werden. Ein Schock kann die Folge sein. Grundsätzlich gilt es zu sagen, dass für Herzrhythmusstörungen, die nachts im Liegen auftreten, in den meisten Fällen keine Therapie nötig ist.
Für Herzrhythmusstörungen im Liegen beziehungsweise nachts kommen unterschiedliche Ursachen infrage. Beispielsweise können die Rhythmusstörungen aus der Aufnahme von koffeinhaltigen Getränken, Nikotin, Alkoholkonsum und Drogenkonsum resultieren. Groß gewachsene Jugendliche berichten teilweise über nächtliche Herzrhythmusstörungen. Diese Rhythmusstörungen sind in der Regel harmlos. Ferner können allzu üppige Mahlzeiten am Abend zu Herzrhythmusstörungen in der Nacht führen. Zumeist werden diese Herzrhythmusstörungen durch eine Kreislaufregulierung, weil sich viel Blut in den Gefäßen der Verdauungsorgane befindet, oder durch eine hohe Gasbildung im Verdauungstrakt verursacht. Das Gas drückt auf das Zwerchfell, wodurch Druck auf das Herz entsteht. Der Patient verspürt daraufhin Herzrhythmusstörungen in der Ruhe. Manche Leistungssportler leiden unter einem zu langsamen Herzschlag in der Nacht. Eine Übermüdung und Stress können ebenfalls für die Herzrhythmusstörungen verantwortlich sein. Patienten, die unter einer Angststörung und unter Panikattacken leiden, können ebenfalls nachts im Liegen Herzrhythmusstörungen verspüren.
Folgende Risikofaktoren können zu Herzklopfen führen:
Wenn keine ernsthaften Herzprobleme festgestellt werden können, ist die Vermeidung einiger Risikofaktoren zielführend. Ist man starker Raucher oder Trinker, dann sollte man erwägen, den Nikotin- oder Alkoholkonsum zu reduzieren.
Alle die oben aufgeführten nächtlichen Herzrhythmusstörungen werden vom Arzt in den meisten Fällen als harmlos erachtet. Es ist trotzdem wichtig, sich bei wiederholten Herzrhythmusstörungen von einem Arzt untersuchen zu lassen. Trotz der Tatsache, dass viele Herzrhythmusstörungen bei Nacht ungefährlich sind, können sich eventuell ernste Erkrankungen dahinter verbergen. Das subjektive Gefühl durch die Herzrhythmusstörungen kann auch dann eine starke Belastung für den Patienten sein, wenn diese ungefährlich sind.
Berichtet ein Patient seinem Arzt von nächtlichen Herzrhythmusstörungen, muss ein Kardiologe klären, ob die Rhythmusstörungen tatsächlich nur nachts auftreten. In vielen Fällen verspüren die Patienten ihre Herzrhythmusstörungen ausschließlich bei Nacht in der Ruhe. Dennoch treten die Herzrhythmusstörungen auch am Tag auf. Der Patient spürt jedoch nichts davon, da er seinem Tagwerk nachgeht und abgelenkt ist. Nachts, wenn der Körper zur Ruhe kommt und der Mensch sich auf nichts anderes mehr konzentrieren muss, ist das Körperempfinden generell höher als am Tage. Hierdurch werden die Herzrhythmusstörungen für den Patienten deutlich spürbar.
Bei nächtlichen Herzrhythmusstörungen führen die Ärzte erst ein Gespräch mit ihren Patienten. Die Patienten berichten hierbei, wann die Herzrhythmusstörungen auftreten und wie sie sich äußern. Zudem fragt der Arzt seinen Patienten, ob dieser im Rahmen seiner Herzrhythmusstörungen noch weitere Symptome wie Atemnot oder Schmerzen in der Brust verspürt. Im Anschluss veranlassen die Ärzte ein EKG. Hierbei wird ein Ruhe-EKG im Liegen, ein Belastungs-EKG und manchmal auch ein Langzeit-EKG angesetzt. Vor allem das Langzeit-EKG gibt zuverlässig Auskunft darüber, ob die Herzrhythmusstörungen nur nachts oder auch bei Aktivität am Tage auftreten. Für das Langzeit-EKG erhält der Patient ein tragbares Aufzeichnungsgerät. Dieses Gerät wird mit Elektroden für 24 Stunden am Körper des Patienten angeschlossen. Das Gerät zeichnet infolgedessen alle Herzaktivitäten im Alltag und in der folgenden Nacht auf. Treten Herzrhythmusstörungen ausschließlich bei Nacht auf, kann der Arzt dies von den Messergebnissen ablesen. Ergänzend findet auch eine Blutuntersuchung statt.
Stellt der Kardiologe eine Herz- oder Gefäßerkrankung beim Patienten fest, müssen entsprechende Behandlungen angesetzt werden. Viele Herzrhythmusstörungen lassen sich heutzutage mithilfe spezieller Medikamente zielsicher therapieren. Diese Medikamente (Antiarrhythmika) zielen darauf ab, den Herzrhythmus zu normalisieren. Hierfür setzen die Ärzte entsprechend der Ursache unterschiedliche Wirkstoffe ein. Paradoxerweise können diese Wirkstoffe wiederum zu Herzrhythmusstörungen führen. Daher gilt es exakt abzuwägen, ob der Einsatz dieser Medikamente sinnvoll und nötig ist.
In den meisten Fällen von nächtlichen Herzrhythmusstörungen reicht es aus, die Lebensgewohnheiten zu ändern. Werden die Rhythmusstörungen beispielsweise durch schwere Mahlzeiten am Abend verursacht, ist eventuell eine Ernährungsumstellung ratsam. Werden Genussmittel, Alkohol oder Drogen als Auslöser diagnostiziert, gilt es diese Substanzen zu meiden. Bei psychischen Auslösern, wie Angstzuständen oder Panikattacken, sollte sich der Patient zu einem Psychotherapeuten begeben. Die psychische Belastung durch Herzrhythmusstörungen sollte generell nicht übersehen werden. Viele Patienten leiden durch ihre nächtlichen Herzrhythmusstörungen unter gravierenden Schlafstörungen. Selbst wenn die Herzrhythmusstörungen keine Notwendigkeit für eine Therapie aufzeigen, sollte der Patient gegebenenfalls hinsichtlich der psychischen Belastung behandelt werden.
Eine Methode zur Identifizierung der Auslöser ist es, ein Tagebuch zu führen. Dabei sollten folgende Fragen beantwortet werden?
Das Tagebuch hilft dabei, die Auslösefaktoren einzugrenzen und möglicherweise herauszufinden.
Wie erwähnt sollte der Patient aktiv an der Ursachenbekämpfung mitarbeiten. Hierbei gilt es, je nach Auslöser für die Herzrhythmusstörungen, die Lebensgewohnheiten und Essgewohnheiten zu überdenken. Genussmittelverzicht, Ernährungsumstellung und ein aktives Stressmanagement sind hierbei anzustreben. Harmlose Herzrhythmusstörungen sind zwar nicht lebensgefährlich, sie können allerdings eine erhebliche Belastung darstellen. Kann der Patient die Herzrhythmusstörungen mit einfachen Maßnahmen beseitigen, sollte er dies in jedem Fall anstreben. Bei Stress helfen beispielsweise einfache Entspannungsübungen vor dem Schlafen. Der Patient sollte am Abend nicht zu schwer essen und eventuell auf Koffein, Nikotin und Alkohol weitgehend verzichten.
aktualisiert am 09.11.2019