Herzrhythmusstörungen sind für den Betroffenen unangenehm und können mitunter gefährliche Folgen haben. Patienten, die wiederholt einen „Herzstolperer“ oder einen zusätzlichen Herzschlag verspüren (Extrasystolen), sollten sich ärztlich untersuchen lassen. Zudem können sich Herzrhythmusstörungen in Form von Herzrasen oder als zu langsamer Herzschlag zeigen. In jedem dieser Fälle ist es wichtig, die Ursachen für die Herzrhythmusstörungen abzuklären. Dann kann der Arzt entscheiden, ob entsprechende Behandlungen nötig sind. Nicht immer sind leichte Herzrhythmusstörungen wie ein vereinzeltes Herzstolpern gefährlich und mit Folgen verbunden. Vor allem langfristig unbehandelte Herzrhythmusstörungen können jedoch zu schwerwiegenden bis lebensbedrohlichen Komplikationen führen. Sofern die Herzrhythmusstörungen wiederholt oder gar regelmäßig auftreten, ist Handlungsbedarf angezeigt.
Die Herzrhythmusstörungen können sich auf verschiedene Weise zeigen und zudem zahlreiche Begleitsymptome mit sich bringen. Beispielsweise verspüren viele Patienten Übelkeit, Schwindel oder Schmerzen in der Brust in Kombination mit den Herzrhythmusstörungen. Vor allem wenn derartige Begleitsymptome auftreten, ist es wichtig, umgehend den Arzt aufzusuchen. Der Arzt klärt ab, ob die Herzrhythmusstörungen aus einem Problem direkt am Herzen oder aus einem anderweitigen Gesundheitsproblem resultieren. Unter Umständen liegt hier ein ernstes Problem vor. Durch eine rechtzeitige Behandlung lassen sich ernste Folgen der Herzrhythmusstörungen vermeiden.
Unbehandelte Herzrhythmusstörungen können unterschiedliche Folgen auslösen. Diese reichen von einer verminderten Leistungsfähigkeit über den Schlaganfall bis hin zum plötzlichen Herztod des Patienten. Schwindel und Bewusstseinsstörungen und eine langsam zunehmende Herzinsuffizienz (Herzschwäche) sind ebenfalls bekannte Folgen von Herzrhythmusstörungen. Die möglichen Folgen hängen hierbei von der Art der Herzrhythmusstörungen ab und wo genau sie am Herzen auftreten. Die Ärzte unterscheiden allgemein zwischen folgenden Arten der Herzrhythmusstörungen:
Um gefährliche Folgen der Herzrhythmusstörungen zu vermeiden, ist es wichtig, die Art der Herzrhythmusstörungen zu kennen. Hierfür bieten sich verschiedene Untersuchungen an, wie beispielsweise das EKG. Sofern die Ursachen und das Ausmaß der Herzrhythmusstörungen festliegen, entscheidet der Arzt, ob und welche Behandlungen sinnvoll sind. In Frage kommen unter anderem Medikamente oder Schrittmacher.
Die Herzrhythmusstörung, die als Vorhofflimmern bezeichnet wird, birgt langfristig eine Gefahr in sich. Bei einem Vorhofflimmern schlagen die Herzvorhöfe ungemein schnell. Oft wird diese Art der Herzrhythmusstörung von den Betroffenen über eine lange Zeit nicht bemerkt. Ist die Herzrhythmusstörung spürbar, äußert sie sich zumeist durch einen anhaltend unregelmäßigen und beschleunigten Herzschlag. Das Vorhofflimmern ist im Gegensatz zum Kammerflimmern nicht direkt lebensbedrohlich. Allerdings kann das Vorhofflimmern ernste Folgen nach sich ziehen, sofern die Herzrhythmusstörung nicht behandelt wird. An erster Stelle stehen Gefahren, die aus Blutgerinnseln resultieren: Schlaganfall, Herzinfarkt oder andere Gefäßverschlüsse im Körper (Thrombembolien). Durch die schnelle Schlagfrequenz kann es beim Vorhofflimmern im Herzvorhof zur Bildung von Blutgerinnseln kommen. Diese Blutgerinnsel können wichtige Blutgefäße verstopfen und ernste Folgen wie den Schlaganfall verursachen.
Schlaganfälle resultieren aus verengten oder verstopften Blutgefäßen. Teile des Gehirns werden hierdurch nicht mehr ausreichend durchblutet und es kommt zu neurologischen Ausfällen. Diese können sich beispielsweise als Sprechprobleme, Sehstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Bewusstseinstrübungen oder Lähmungen äußern. Vor allem durch das Vorhofflimmern können sich Blutgerinnsel bilden, die bis in die Blutgefäße des Gehirns wandern und sich dort festsetzen. Dies führt zum verminderten Blutfluss zum Gehirn. Teile des Gehirns werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Je nachdem, welche Bereiche im Gehirn von dieser Unterversorgung betroffen sind, äußert sich der Schlaganfall entsprechend der Funktion dieser Hirnregionen. Der Schlaganfall kann dauerhafte Schäden am Gehirn verursachen. Die Patienten leiden in solchen Fällen fortwährend an unterschiedlichen Beeinträchtigungen. Das Risiko für Schlaganfälle hängt bei einem Vorhofflimmern auch von weiteren Faktoren ab wie verschiedenen anderen Erkrankungen. Um die Gefahr individuell anhand der Kriterien abzuschätzen, gibt es verschiedene Skalen (Scores).
Ein Herzinfarkt entsteht durch ein verengtes oder verstopftes Blutgefäß. Beispielsweise kann sich ein Blutgerinnsel durch Vorhofflimmern in einem Gefäß festsetzen, wodurch der Blutfluss zum Herzen nicht mehr gewährleistet wird. Die Herzzellen werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und sterben ab. Durch den Herzinfarkt besteht akute Lebensgefahr für den Patienten und er muss sofort in die Notaufnahme.
Gefäßverschlüsse durch Blutgerinnsel aufgrund einer Herzrhythmusstörung wie Vorhofflimmern können zudem weitere Körperbereiche betreffen. Ein arterieller Verschluss an den Beinen oder an den Armen ist ebenso möglich wie ein Verschluss in Arterien des Darms (Mesenterialinfarkt). Auch in solchen Fällen stirbt Gewebe durch die Minderdurchblutung ab und schwerwiegende bis lebensbedrohliche Folgen drohen.
Andauernde Herzrhythmusstörungen sind eine erhebliche Belastung für das menschliche Herz. Durch diese dauerhafte Überbelastung kann es mit der Zeit zu einer gravierenden Herzinsuffizienz kommen. Von einer Herzinsuffizienz sprechen die Mediziner, wenn das Herz nicht mehr ausreichend Blut durch den Körper pumpen kann. Das Vorhofflimmern gehört zu den häufigsten Ursachen für eine solche Herzschwäche. Zu den möglichen Anzeichen für die Herzinsuffizienz sind Atemschwierigkeiten, Schmerzen in der Brust oder Schwindel.
Herzrhythmusstörungen wie der AV-Block (gestörte Überleitung des Impulses vom Vorhof zur Herzkammer) oder ein Vorhofflimmern können zu einer verringerten Leistungsfähigkeit des Betroffenen führen. Ein zu langsamer Herzrhythmus (Bradykardie) führt oft zu Bewusstseinsstörungen und Schwindel bis hin zu einer Bewusstlosigkeit (Synkope). Dies kann weitere Folgen haben wie beispielsweise gefährliche Stürze durch den Bewusstseinsverlust.
Der plötzliche Herztod zählt zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. In den meisten Fällen ist der Herztod das Resultat einer schweren Herzerkrankung. Häufig liegt dabei eine gravierende Herzrhythmusstörung vor, das gefürchtete Kammerflimmern. Beim Kammerflimmern gerät die elektrische Erregung des Herzens vollkommen außer Kontrolle. Die elektrischen Impulse, die den Herzschlag initiieren, durchwandern das Herzschlagleitsystem unkoordiniert und chaotisch. Der Herzmuskel kann sich durch diese Dauererregung nicht mehr effektiv zusammenziehen. Der Herzschlag wandelt sich zu einem hochfrequenten Zucken. Das Herz erbringt in dieser Situation keine Pumpleistung mehr. Dies hat zur Folge, dass das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Binnen kürzester Zeit sterben die Gehirnzellen ab. Der Patient schwebt in äußerster Lebensgefahr. Das Kammerflimmern muss umgehend mit der Hilfe von einem Defibrillator beseitigt werden.
aktualisiert am 16.03.2022