Ein Herd ist in der alternativen Heilkunde und Zahnheilkunde ein Bereich in einem erkrankten Zahn, der auch über eine Entfernung andere Krankheitszustände im gesamten menschlichen Körper bedingt. Ein Beispiel dafür ist ein wurzelbehandelter Zahn, der in anderen Körperregionen rheumatische Beschwerden auslöst. Mit der Diagnose und Behandlung solcher Herde befasst sich die Störfeldanalyse und Störfeldsanierung, ebenfalls Herdanalyse und Herdsanierung genannt.
Störfeld ist ein Begriff, der ursprünglich Strahlungen bezeichnet, die durch Phänomene aus der Umgebung ausgesendet werden sollen. Hierzu gehören beispielsweise Wasseradern und elektromagnetische Felder, welche im Gelände unter anderem durch Wünschelrutengänger gesucht werden.
Unterschiedliche Zahnherde können nach Ansicht der Therapeuten für Herdsanierung ebenfalls solche Störfelder verursachen, die sich durch Beeinflussung eines Energiesystems direkt auf den menschlichen Organismus auswirken.
Die Energie fließt hierbei durch bestimmte Leitungsbahnen, die Meridiane, die auch in der traditionellen chinesischen Medizin beschrieben werden. Häufig werden abgestorbene Zähne, wie sie nach Wurzelbehandlungen und Wurzelspitzenresektion auftreten, als Herde angesehen.
Auch nach dem Ziehen von Zähnen können sich Störfelder entwickeln, wenn erkrankte Anteile im Kiefer übrig geblieben sind. Ein anderer Angriffspunkt für eine Herdsanierung sind Zahnfüllungen, beispielsweise aus Amalgam. Entzündungen im Zahnbereich, aber auch an verschiedenen anderen Teilen des Körpers, stellen ebenfalls Störfelder dar. Meist sind die Herde allerdings nicht schmerzhaft.
Zur Störfeldanalyse gehört eine gründliche Untersuchung im Hinblick auf diese möglichen Ursachen. Zusätzlich kann eine Diagnostik vor einer Herdsanierung anhand weiterer alternativer Untersuchungsmethoden, beispielsweise Elektroakupunktur oder Kinesiologie, erfolgen.
Erkrankungen des Körpers, die durch solche Herde bedingt sein können und möglicherweise auf eine Herdsanierung ansprechen, können ganz unterschiedlich sein. Meist sind dies chronische Krankheitsbilder. Neben Rheuma handelt es sich unter anderem um Kopfschmerzen, Gicht, Gelenkbeschwerden, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Hautkrankheiten sowie Erkrankungen des Nervensystems wie Alzheimer-Erkrankung, Parkinson-Erkrankung oder Multiple Sklerose. Das Immunsystem soll durch Störfelder ebenfalls ungünstig beeinflusst werden.
Die Therapie bei der Herdsanierung geschieht dadurch, dass man die Störfelder ausschaltet. Dies erreicht man durch verschiedene Aktionen, je nachdem, wo das jeweilige Störfeld sitzt. Durch die Herdsanierung sollen auch die geschwächten Selbstheilungskräfte des Menschen wieder verbessert werden. Ein Zahn, der eine Wurzelbehandlung erhalten hat, wird bei der Herdsanierung gezogen. Eine Wurzelbehandlung selbst wird als nicht ausreichend für eine Herdsanierung erachtet. Falls bei der Störfeldanalyse ein Fremdkörper als Ursache in Frage kommt, so wird dieser entfernt.
Entzündungen im Kieferbereich oder an anderen Stellen werden im Rahmen der Herdsanierung bekämpft beziehungsweise entfernt. Dabei sollte nach der Lehre der Herdsanierung nur mit naturheilkundlichen oder homöopathischen Arzneien eine Begleittherapie vorgenommen werden. In der wissenschaftlich orientierten Medizin werden Herderkrankungen und Herdsanierung als nicht nachvollziehbar angesehen.
Eine erfolgreiche Behandlung durch Herdsanierung kann nicht gewährleistet werden. Daher sollte bei Vorliegen einer solchen Erkrankung eine möglicherweise notwendige Behandlung nach schulmedizinischen Richtlinien nicht unterlassen werden. Im Gegenteil ist die gängige wissenschaftliche Meinung, dass man z.B. wurzelbehandelte Zähne besser im Kiefer belässt, da aus funktioneller Sicht auch ein abgestorbener Zahn noch gute Dienste leistet.
Letzte Aktualisierung am 18.03.2020.