Eine virusbedingte Leberentzündung (Virushepatitis) wird in den meisten Fällen durch ein Hepatitisvirus verursacht. Bekannt und einer Leberentzündung eindeutig zuzuordnen sind bislang die Hepatitisviren A, B, C, D und E. Diese fünf Viren lassen sich in Blutuntersuchungen gut nachweisen. Je nach Erreger heißt die Erkrankung dann Hepatitis A, B, C, D oder E. In den 1990er-Jahren wurden zwei weitere Viren entdeckt, die von den jeweiligen Forschern für die Entstehung von Leberentzündungen verantwortlich gemacht wurden. Deshalb wurden diese Viren Hepatitis-F-Virus und Hepatitis-G-Virus genannt. Mittlerweile ist bekannt, dass beide Viren keine Leberentzündung auslösen. Das Hepatitis-F-Virus existiert wahrscheinlich überhaupt nicht.
Das sogenannte Hepatitis-F-Virus wurde 1994 erstmals entdeckt. Festgestellt wurde das damals noch unbekannte Virus in der Stuhlprobe eines Patienten, der eine Bluttransfusion erhalten hatte. Die Vermutung der damaligen Forscher war, dass es sich um ein Hepatitisvirus handeln würde. Es bekam den Namen Hepatitis-F-Virus, weil es das scheinbar erste neu entdeckte Hepatitisvirus nach dem Virus mit der Bezeichnung E war. Bislang konnte allerdings wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden, dass es sich bei diesem Virus, das auch Toga-Virus genannt wird, um ein Virus handelt, das eine Leberentzündung verursacht. Es ist sogar anzunehmen, dass dieses Virus gar nicht existiert. Möglicherweise ist es auch eine Variation des Hepatitis-B-Virus. Die Forschung dauert noch an.
Im Jahr 1996 wurde das GB-Virus entdeckt. Mediziner hielten es für den Auslöser einer Hepatitis, der sogenannten Hepatitis G. Das GB-Virus wurde nach den Initialen des Patienten benannt, bei dem es erstmals festgestellt wurde. Bekannt sind bislang die drei Varianten A, B und C. Den Menschen betrifft nur der Typ C. Bei Affen konnten die Typen A und B nachgewiesen werden. Mittlerweile ist gesichert, dass dieses Virus keine Leberentzündung (Hepatitis) auslöst. Es ist demnach kein Hepatitisvirus. Eine Hepatitis G gibt es somit nicht. Das Virus kommt gehäuft bei Menschen mit Hepatitis C oder einer HIV-Infektion vor. Bei Menschen, die gleichzeitig an einer HIV-Infektion leiden, kann das Vorhandensein des GB-Virus den Verlauf der HIV-Infektion positiv beeinflussen. Dabei führt es zu einer Verlangsamung der Vermehrung der HI-Viren im Körper des Betroffenen. Ob auch das Fortschreiten einer gleichzeitig bestehenden Hepatitis-C-Infektion eingedämmt werden kann, ist noch nicht eindeutig geklärt.
Neben den Hepatitisviren A bis E können mitunter auch andere Viren bei einer Infektion eine Hepatitis mit sich bringen. Möglich ist eine Leberentzündung zum Beispiel auch bei einer Ansteckung mit dem Mumpsvirus, dem Epstein-Barr-Virus (Erreger des Pfeifferschen Drüsenfiebers), dem Varizella-Zoster-Virus (Erreger von Windpocken und Gürtelrose) oder dem Cytomegalievirus.
Arztsuche24.at – Hepatitis F & Hepatitis G: echte oder hypothetische Viren?: https://arztsuche24.at/ratgeber/infektionen-viren/hepatitis-f-hepatitis-g-echte-oder-hypothetische-viren/ (online, letzter Abruf: 30.11.2022)
Gesundheit.gv.at – Hepatitis F und G: https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/leber/hepatitis-f-g.html (online, letzter Abruf: 30.11.2022)
aktualisiert am 30.11.2022