Hautrötungen gehören zu den häufigsten Auffälligkeiten an der menschlichen Körperoberfläche. Die gerötete Haut kann unterschiedlichste Ursachen haben. Nicht nur Erkrankungen können dieses Symptom hervorrufen, sondern auch ganz normale Vorgänge: Erröten im Gesicht ist beispielsweise ein allgemein bekanntes Phänomen.
Die Hautrötung kann an den betroffenen Stellen als rote Punkte oder als kleinere oder größere rote Flecken auftreten oder einen großen Bereich der Haut betreffen. Häufig wird eine Rötung der Haut durch eine vermehrte Durchblutung verursacht. Dann wird dies als Erythem bezeichnet. Ist die gesamte Haut gerötet oder der weitaus größte Teil davon, dann nennen Mediziner dies Erythrodermie.
Oft besteht eine Rötung nur für eine kurze Zeit, in anderen Fällen ist die Haut dauerhaft gerötet. Manchmal dehnt sich die rote Färbung allmählich aus, zum Beispiel bei einigen Entzündungen.
Zu der Hautrötung kommen oft weitere Symptome hinzu, die auch Rückschlüsse auf die Ursache ziehen lassen. Ein Jucken, Brennen oder Schmerz tritt beispielsweise oft gleichzeitig mit der Rötung auf. In vielen Fällen steht ein Hautausschlag mit der Rötung im Zusammenhang, auch wenn es sich nicht generell um das gleiche Symptom handelt.
Die Ursachen für rote Haut sind vielfältig. Nicht immer handelt es sich um Erkrankungen, aber es können manchmal auch ernste Zustände dahinterstecken.
Hautrötungen gehören zu den alltäglichen Erscheinungen und können viele normale Gründe haben. In den meisten Fällen entstehen sie kurzzeitig durch Erweiterung der Gefäße unter der Hautoberfläche. Die Hautpartien werden besser durchblutet und färben sich dadurch wahrnehmbar rot.
Typische Gründe für eine rosige Haut- oder Gesichtsfarbe sind:
Ein Stück weit spielen auch die Gene eine Rolle. Wer eine helle Hautfarbe hat, bei dem zeigt sich eher und deutlicher eine Rötung als bei Menschen mit dunklerem Hauttyp.
Vor allem am Kopf kann die gerötete Haut auffällig werden. Das liegt zum einen daran, dass die Haut im Gesicht eine geringe Dicke aufweist sowie viele kleine Blutgefäße durch sie ziehen. Zum anderen nimmt das Gesicht eine herausragende Stellung in der Ästhetik des menschlichen Körpers ein. Die rote Haut kann anderen Personen in diesen Momenten auffallen und ist daher vielen Betroffenen unangenehm. Eine Behandlung ist jedoch normalerweise nicht notwendig.
Eine Besonderheit unter diesen Ursachen ist die Erythrophobie (krankhaftes Erröten). Es handelt sich um eine Form von sozialer Angst. Wer darunter leidet, hat starke Bedenken, unter bestimmten Bedingungen rot werden zu können. Eine Rolle spielen Schamgefühle, die Angst, sich zu blamieren und die Erwartung, dass andere das Erröten bemerken könnten. Oft haben die Betroffenen ein schwaches Selbstwertgefühl. Durch die in der Situation entstehende Nervosität verstärkt sich die Erweiterung der Blutgefäße noch. Wenn sich das krankhafte Rotwerden stark belastend auswirkt, kann eine Psychotherapie sinnvoll sein, um die Problematik zu bessern.
Das Gewebe wird auch verstärkt in der Umgebung von Entzündungen durchblutet. Unter anderem erzeugt die Mehrdurchblutung Wärme, was bei der Abwehr von Krankheitserregern hilft. Die typischen örtlichen Anzeichen einer Entzündung sind daher Wärmebildung, Schwellung, Schmerzen und eine rote Haut. Ähnliches gilt für Verletzungen.
Darüber hinaus können einige Medikamente zu einer erhöhten Durchblutung und somit zu geröteter Haut führen.
Fieber entsteht hauptsächlich aufgrund von Infektionskrankheiten, kann aber viele weitere Ursachen haben. Die hohe Körpertemperatur kann als gerötete Haut auffällig werden, insbesondere jedoch dann, wenn das Fieber wieder abfällt, da die Blutgefäße sich erweitern.
Da die Haut praktisch von Kopf bis Fuß die äußere Hülle des menschlichen Körpers bildet, bietet sie eine große Angriffsfläche für Mikroorganismen. An kleinen Rissen und wunden Stellen oder beispielsweise auch an Insektenstichen haben die Erreger besonders leichtes Spiel, in das Gewebe einzudringen. Kommt es zu einer Hautinfektion, dann ist eine Rötung ein typisches Symptom. Infektionen der Haut können durch Bakterien, Viren, Pilze sowie auch durch Parasiten ausgelöst werden.
Bakterien können beispielsweise eine Hautinfektion verursachen, wenn sie über einen Hautriss oder über einen Haarbalg (Haarfollikel) eindringen. Der Bereich der Infektion ist üblicherweise gerötet, geschwollen, fühlt sich warm an und schmerzt. Eiter kann entstehen und sich an der Oberfläche zeigen. Häufig kommt es zu Allgemeinsymptomen wie Fieber und Krankheitsgefühl.
Zu den bakteriellen Infektionen an der Haut gehören:
Eine Infektion mit Bakterien kann mit Antibiotika behandelt werden. Oft reicht das Aufbringen einer antibiotischen Salbe oder Creme, ansonsten können Tabletten oder eine Infusion zum Verabreichen der Antibiotika notwendig sein.
Virusinfektionen führen zu unterschiedlichen Erkrankungen. Einen viralen Ursprung haben unter anderem folgende Hautkrankheiten, die mit einer Rötung einhergehen können:
Viruserkrankungen der Haut können unter anderem durch Salben und Cremes behandelt werden. Gegen einige Erkrankungen (Masern, Röteln) existieren Impfungen.
Infektionen mit Pilzen entwickeln sich häufig an Hautstellen, die oft feucht sind. Beispiele sind die Zehenzwischenräume beziehungsweise die Füße sowie die Leistengegend. Neben der Rötung kommt es oft zur Bildung von Schuppen, zu Juckreiz oder auch zu Bläschen. Zu erwähnen sind:
Pilzinfektionen sind lästig, aber meist harmlos. Sie können durch lokal aufzutragende Mittel gegen Pilze (Antimykotika) behandelt werden.
Ein Befall mit Parasiten an der Haut wird ebenfalls zu den Hautinfektionen gezählt. Zu den Erkrankungen durch Parasiten gehören:
Gegen die gängigen Hautparasiten gibt es spezielle Mittel, um den Befall zu beseitigen. Kühlende Kompressen helfen gegen Juckreiz und Brennen.
Entzündungen und Infektionen an speziellen Stellen der Körperoberfläche können dort eine Hautrötung mit weiteren Symptomen wie Schmerzen, Juckreiz, Brennen und Schwellungen verursachen. Wichtige Beispiele sind:
Eine Sepsis (gefährliche Ausdehnung einer infektiösen Entzündung über die Blutbahn) führt häufig, aber nicht immer, zu Fieber und heißer Haut. In einigen Fällen tritt ein roter Hautausschlag (Exanthem) auf, vor allem an Armen und Beinen beziehungsweise Händen und Füßen. Wichtige Symptome der Sepsis sind beschleunigter Puls und beschleunigte Atmung, reduzierter Allgemeinzustand, Kreislaufstörung oder Bewusstseinseinschränkungen. Bereits vorher besteht eine auslösende Infektion (meist bakteriell) wie eine Lungenentzündung oder eine Harnwegsinfektion. Schwerwiegende Infektionskrankheiten wie Hirnhautentzündung (Meningitis) oder Herzentzündung (Endokarditis) können ebenfalls zu Hautausschlägen führen, die denen bei Sepsis ähnlich sind.
Beispiele für stechende oder beißende Insekten sind:
Vor allem Bienenstiche und Wespenstiche können eine Insektengiftallergie auslösen. Die allergische Reaktion kann unterschiedlich schwer ausfallen. Mögliche Zeichen sind eine Schwellung von mehr als zehn Zentimeter Umfang, juckende, geschwollene Hautrötungen, die auch über den Körper verteilt liegen können, Schwindelgefühl, leichte Bewusstseinsstörungen und körperliche Schwäche. Weiterhin können Übelkeit und Erbrechen, schneller Herzschlag oder eine Verengung im Rachen bis hin zur Atemnot auftreten. Ebenfalls droht ein allergischer Schock.
Allergische Reaktionen können in unterschiedlicher Weise zu Hautrötungen führen.
Eine Kontaktallergie führt zu einem Hautausschlag (allergisches Kontaktekzem). Dieses tritt verzögert nach circa ein bis drei Tagen in Erscheinung. Es kommt zu Juckreiz, einer Rötung und Schwellung, Bläschen können sich bilden, die Stelle kann nässen und schuppen. Beispiele für Kontaktallergien sind die Latexallergie (beispielsweise Handschuhe), Nickelallergie (beispielsweise Uhren und Schmuck) oder die Allergie auf Inhaltsstoffe von Kosmetika und Reinigungsmitteln.
Eine Insektengiftallergie kann vor allem nach einem Bienen- oder Wespenstich entstehen und bei manchen Menschen zu gefährlichen Reaktionen führen.
Eine Lebensmittelallergie verläuft unterschiedlich. Sie kann an der Haut zu Symptomen wie Rötung, Ausschlag, Quaddelbildung und Juckreiz führen. Die Mundschleimhaut ist nach dem Kontakt oft gerötet und geschwollen und juckt. Weitere Anzeichen können Husten, Heiserkeit, Luftnot, Naselaufen, Augentränen oder Magen-Darm-Symptome sein. Im äußersten Fall kommt es zum anaphylaktischen Schock, bei dem der Kreislauf aufgrund der allergischen Reaktion versagt und Organe nicht mehr richtig funktionieren. Allergieauslösende Lebensmittel (Allergene) können unter anderem Weizen, Ei, Nüsse oder Kernobst sein.
Eine Arzneimittelallergie äußert sich ebenfalls an der Haut. Die Medikamentenallergie kann zu Juckreiz, Rötung, Quaddeln und Schwellungen führen. Die Schleimhäute können betroffen sein, etwa im Mund und Rachen, weshalb es wie bei Lebensmittelallergien bis hin zur Atemnot kommen kann. Ein anaphylaktischer Schock kann ebenfalls auftreten. Zu den Arzneimitteln, die häufig allergische Reaktionen auslösen, gehören Antibiotika, Mittel gegen Epilepsie oder Narkosewirkstoffe.
Verschiedene Arten von Ausschlag können als Nebenwirkung von Arzneimitteln auftreten (Arzneimittelexanthem). Dabei kann es sich um Überempfindlichkeitsreaktionen auf die Medikamente unabhängig von Allergien handeln, aber auch um tatsächliche Allergien. Ein Arzneimittelexanthem kann durch viele verschiedene Medikamente ausgelöst werden. Manchmal sind die Reaktionen auf die Medikamente so schwer, dass sie lebensbedrohlich sind. Die Medikamente müssen abgesetzt werden, in schweren Fällen kann eine Behandlung auf der Intensivstation nötig sein.
Eine Hautrötung im Bereich des Einstiches gehört zu den häufigen Reaktionen nach Impfungen. Es handelt sich normalerweise um eine harmlose Erscheinung, die innerhalb einiger Tage zurückgeht.
Bei einer Nesselsucht bilden sich kurzfristig die sogenannten Quaddeln. Dabei handelt es sich um umgrenzte Schwellungen aufgrund einer Flüssigkeitseinlagerung im Gewebe. Diese Erhebungen sind häufig gerötet, sie können aber auch weißlich sein. An den Quaddeln besteht Juckreiz. Üblicherweise kommt es nach einigen Stunden zum Verschwinden der Quaddeln. Auch eine allgemeine Schwellung von Haut und Schleimhaut kann auftreten (Angioödem). Die Nesselsucht kann aufgrund einer Vielzahl unterschiedlicher Auslöser entstehen. Beispiele für Auslöser sind Lebensmittelunverträglichkeit, mechanische Einwirkungen, Kälte oder Stress. Bekannte Auslöser sollten von Betroffenen gemieden werden. Als Wirkstoffe gegen Nesselsucht eignen sich unter anderem Antihistaminika oder Cortison.
Als Ekzem werden unterschiedliche nicht ansteckende Erkrankungen bezeichnet, bei denen es durch entzündliche Veränderungen zu einem Hautausschlag kommt. Der Begriff überschneidet sich zum großen Teil mit dem Namen Dermatitis. Typisch für ein Ekzem ist neben der Rötung eine juckende, trockene Haut, teilweise kann es aber auch zur Blasenbildung und zu Verkrustungen kommen.
Zu den wichtigsten Formen von Ekzemen gehören:
Die Behandlung eines Ekzems ist je nach Art unterschiedlich, im Allgemeinen eignen sich Mittel zum Auftragen wie Salben oder Cremes. Diese können beispielsweise Cortison, Antihistaminika oder Antipilzmittel (Antimykotika) enthalten. Bekannte Auslöser eines Ekzems müssen gemieden werden.
Sonnenbrand entsteht bei einem zu langen Aufenthalt in der Sonne aufgrund der Einwirkung von UV-Strahlen. Die betroffene Haut wird rot und fühlt sich heiß an, je nach Schwere kommt es zu Spannungsgefühl, Juckreiz, Brennen oder Schmerzen. Ein ausgeprägter Sonnenbrand führt zur Bläschenbildung und zum Abschälen der Haut. Betroffene haben in schweren Fällen auch Fieber und fühlen sich krank. Im Extremfall werden die oberen Schichten der Haut so stark geschädigt, dass es zu Narben kommt. Sonnenbrand verstärkt die Gefahr von Hautkrebs.
Einem Sonnenbrand sollte vorgebeugt werden, indem ein entsprechender Aufenthalt gemieden wird, ansonsten Sonnencreme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor aufgebracht wird und gegebenenfalls schützende Kleidung getragen wird. Gegen Sonnenbrand helfen feuchte, kühlende Umschläge und Lotionen, gegebenenfalls Cremes mit Cortison. Sehr schwere Fälle sollten ärztlich oder sogar in der Klinik behandelt werden.
Als Sonnenallergie werden Reaktionen der Haut auf Sonnenlicht beziehungsweise UV-Strahlung bezeichnet, die zu verschiedenartigen Hauterscheinungen wie Rötungen, Blasenbildung, Brennen und Juckreiz führen. Zum größten Teil handelt es sich nicht um richtige Allergien, aber um Überempfindlichkeiten.
Beim Hitzschlag ist der Körper auf mehr als 40 °C überwärmt, wenn die Umgebungstemperatur zu hoch ist. Beim Sonnenstich wird der Kopf aufgrund von Sonne und Hitze zu warm. Betroffene haben einen roten, heißen Kopf und bekommen allgemeine Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und Bewusstseinsstörungen. Sonnenstich und Hitzschlag erfordern einen Ortswechsel in eine kühlere Umgebung beziehungsweise eine langsame (nicht zu abrupte) Kühlung des Körpers.
Hautrötungen zeigen sich, wenn sich durch äußere Einwirkungen Schäden einstellen:
Je nach Schwere handelt es sich um Notfälle.
Rosazea (Kupferfinne, Kupferrose, Acne rosacea) fällt als Rötung im Gesicht auf, oft mit vielen kleinen Adern oder mit Knötchen. Anfangs erweitern sich feine Blutgefäße im Gesicht vorübergehend. Es kommt zur Hautrötung im Bereich von Wangen und Nase. Bleiben die roten Gefäßchen bestehen, wird dies auch Couperose genannt. Bei fortgeschrittener Rosazea finden sich darüber hinaus Knötchen und Pusteln, geschwollene Bereiche oder auch eitrige Entzündungen. Dabei kann eine auffällig knollige Nase (Rhinophym) entstehen. Am Auge können sich ebenso Veränderungen mit Rötungen und Knötchen zeigen, welche zu Entzündungen, Tränen und Juckreiz führen können. Die genaue Ursache der Rosazea ist nicht bekannt, sie wird jedoch durch verschiedene Faktoren ausgelöst und verstärkt. Dazu zählen Sonneneinwirkung, Alkohol, scharfe Gewürze, sehr hohe oder niedrige Temperaturen, heiße Getränke, Medikamente (wie Cortison) oder Stress. Diese Einwirkungen gilt es zu vermeiden.
Als Behandlung kann eine geeignete Hautpflege und die Anwendung von Medikamenten (wie Antibiotika, Ivermectin) zum Aufbringen oder zur Einnahme eingesetzt werden.
Akne (Acne vulgaris) ist eine typische Erkrankung im Jugendalter. Sie kann unterschiedlich schwer verlaufen und zeigt sich in Form von Mitessern (verstopften Ausgängen von Talgdrüsen) mit weißlichen Erhebungen bis schwarzen Punkten, Pickeln und in schweren Fällen rötlichen Knoten, die schmerzhaft sind. Vielfach geht die Akne mit spätestens Anfang 20 wieder zurück, kann jedoch auch später noch als Erwachsenenakne bestehen. Nach dem Abklingen von Akne können Narben oder rote bis braune Pigmentflecken zurückbleiben.
Akne lässt sich mit geeigneten Hautreinigungsmitteln, mit Hautpflege und mit Salben (zum Beispiel mit Vitamin-A-Säure oder Benzoylperoxid) behandeln. Bei schwerer Akne werden oft Medikamente zur Einnahme eingesetzt. Rötliche oder bräunliche Hautmale nach Akne können mit Verfahren wie Peelings, Laser- oder Blitzlichtlampenbehandlung gebessert oder kosmetisch überdeckt werden.
Akne inversa (anderer Name: Hidradenitis suppurativa) ist eine entzündliche, langwierige Erkrankung. Sie tritt besonders in größeren Körperfalten mit Behaarung wie Afterregion, Achselhöhle, Leiste und Genitalbereich auf. Dort entwickeln sich Abszesse (Eiterkammern) und teils ausgedehnte Fisteln (Eiterkanäle). Das ist an Anzeichen wie knotigen, rötlichen, teils vernarbten Hautbereichen und einem Abgang von Sekret erkennbar. Die Erkrankung erfordert meist eine Operation, um möglichst alle Anteile der Entzündung zu beseitigen.
Schuppenflechte zeigt sich an der Haut durch rote, von der Umgebung gut abgegrenzte Hautstellen, die oft silbrig abschuppen. Die Stellen können jucken und finden sich häufig an Stellen wie Ellenbogen, Knie, unter den Kopfhaaren, über dem Kreuzbein oder in der Pofalte. Es gibt jedoch einige Sonderformen der Schuppenflechte, zum Beispiel mit Pusteln. Weiterhin können sich an den Nägeln Auffälligkeiten entwickeln (Nagelpsoriasis, zum Beispiel sogenannte Ölnägel, Tüpfelnägel, Nagelzerfall). Die Erkrankung Schuppenflechte ist jedoch nicht auf das Äußere des Körpers begrenzt, denn es kann auch zu Gelenkentzündungen (Psoriasis-Arthritis) oder weiteren Organbeteiligungen kommen.
Um die Schuppenflechte an der Haut zu behandeln, können die richtigen Hautpflegemittel, Salben und Cremes mit Cortison und anderen Wirkstoffen sowie Tabletten und Spritzen mit immundämpfenden Medikamenten eingesetzt werden. Weitere wichtige Behandlungsansätze sind Lichttherapie (Phototherapie), Salzwasserbäder, Kältebehandlung, Ernährung, Entspannungsverfahren oder psychotherapeutische Unterstützung.
Lupus erythematodes ist eine Erkrankung, die an der Haut zu rötlichen Flecken und Knötchen führt. Manchmal nimmt der Lupus jedoch auch einen Verlauf mit Entzündung innerer Organe und Gewebe (systemischer Lupus erythematodes). Etwa 90 Prozent der von Lupus Betroffenen sind Frauen. Als typisch gilt eine schmetterlingsförmige Anordnung der hellroten Flecken im Gesicht. Die Hautrötung beim Lupus findet sich vor allem an Bereichen, die viel Sonne abbekommen. Die Hautflecken sind normalerweise leicht erhöht, rund, oval oder ringförmig und schuppen sich. Durch eine Beteiligung von Herz, Lunge oder Nieren kann die Erkrankung mitunter schwer bis lebensbedrohlich verlaufen.
Lupus an der Haut lässt sich mit Mitteln zum Auftragen mit Wirkstoffen wie Cortison oder Vitamin-A-Säure behandeln. In schweren Fällen nehmen Betroffene Medikamente ein, zum Beispiel immunhemmende Mittel (Immunsuppressiva).
Das Erythema multiforme (Erythema exsudativum multiforme) ist eine Reaktion der Haut, die zu roten Hautflecken, Knoten oder Blasen führt. Charakteristisch ist die ringförmige (kokardenartige) Ausbreitung der Hautbefunde innerhalb einiger Tage. Das Aussehen wird ähnlich einer Schießscheibe beschrieben. Das Erythema multiforme tritt oft nach einer Infektion (zum Beispiel mit Herpes-simplex-Viren) oder nach einer Medikamenteneinnahme in Erscheinung. Häufig betroffene Stellen sind Hände und Füße, angrenzende Arm- und Beinbereiche oder auch die Mundschleimhaut.
Wichtig ist, die auslösende Infektion zu behandeln beziehungsweise ein auslösendes Medikament abzusetzen. Abgesehen davon kann eine Behandlung mit Cortisoncreme erfolgen.
Das Erythema nodosum (Knotenrose) fällt durch stark druckschmerzhafte, gerötete Schwellungen auf, die sich vorwiegend auf den Unterschenkeln finden, aber auch an anderen Hautstellen zu finden sein können. Neben diesen Hautknoten können Fieber und Gelenkschmerzen auftreten. Auslöser eines Erythema nodosum können Krankheiten wie Sarkoidose, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder Infektionen (zum Beispiel mit Streptokokken) oder die Einnahme bestimmter Medikamente sein.
Wichtige Behandlungsmöglichkeiten sind Hochlagerung der Beine, Kühlen, Schmerzmittel (NSAR) sowie die Therapie der Grunderkrankung. Die schmerzhaften Hautstellen verschwinden jedoch meist innerhalb mehrerer Wochen von selbst.
Eine Rötung in Hautzwischenräumen mit Juckreiz oder Brennen und Nässen findet sich bei einer Intertrigo. Diese Erkrankung kommt zum Beispiel unter den Achseln, zwischen den Zehen, innerhalb von Falten am Bauch, am Gesäß, an den Genitalien oder unter den Brüsten vor. Der sogenannte Hautwolf entsteht vor allem durch Reibung, Feuchtigkeit und Wärme, oft infizieren sich die Stellen zusätzlich mit einem Pilz oder Bakterien. Häufig betroffen sind Menschen, bei denen es zu längerer Reizung der Zwischenräume kommt wie Übergewichtige oder Bettlägerige. Die Stellen sollten trocken gehalten werden, Salben mit verschiedenen Wirkstoffen helfen in schwereren Fällen.
Bei Miliaria handelt es sich um einen Ausschlag mit kleinen Bläschen und Knötchen sowie Juckreiz. Es gibt verschiedene Formen, deren Färbung von klar oder weißlich bis kräftig rot reicht. Miliaria entsteht durch viel Schweiß. Gegebenenfalls helfen Mittel gegen Juckreiz wie Antihistaminika.
Dieses Krankheitsbild eines geröteten Hautausschlags mit dünnen Schuppen und ausgeprägtem Jucken findet sich vor allem bei Männern über 70 Jahren. Es verteilt sich über die ganze Haut und lässt sich nur schwierig mit äußerlich anzuwendenden Mitteln bessern. Daher werden Medikamente zur Einnahme eingesetzt, die auf das Immunsystem hemmend wirken, beispielsweise Ciclosporin A.
Dekubitus oder Wundliegen ist ein Druckgeschwür, das bei ständigem Druck auf Körperstellen entsteht. Häufig betroffen sind Menschen, die pflegebedürftig oder bettlägerig sind. Anfangs rötet sich die Haut an der betroffenen Stelle. Dort schmerzt und juckt es. In fortgeschrittenen Stadien kommt es zum Hautdefekt und schließlich zu einer tiefen offenen Stelle, in der sich abgestorbenes Gewebe (Nekrose) befindet. Die wundgelegene Stelle muss konsequent entlastet und einer Wundbehandlung unterzogen werden.
Ein Cushing-Syndrom entsteht, wenn der Spiegel des Hormons Cortisol im Körper erhöht ist. An der Haut kann dies unterschiedliche Formen von Rötungen hervorrufen. Ein häufiges Merkmal sind rote Dehnungsstreifen (Striae rubrae), die vor allem die Bauchhaut betreffen. Das Gesicht wirkt rundlich und gerötet (sogenanntes Vollmondgesicht). Akne, Blutergüsse und kleine Hautblutungen können sich ebenfalls finden. Zu den allgemeinen Merkmalen des Cushing-Syndroms gehören zudem bauchbetonte Fettsucht, der sogenannte Stiernacken, Appetitzunahme, dünne Haut, Bluthochdruck oder Vermännlichung bei weiblichen Betroffenen. Ist ein hormonbildender (gut- oder bösartiger) Tumor die Ursache, wird dieser entfernt.
Das Palmarerythem ist eine Rötung der Haut an den Handinnenflächen, insbesondere am Daumenballen und Kleinfingerballen. Es gehört zu den Anzeichen von Leberkrankheiten wie Leberzirrhose oder chronischer Entzündung der Leber (Hepatitis). Jedoch kann die Rötung der Handfläche auch andere Ursachen haben wie rheumatoide Arthritis, bestimmte Erkrankungen des Bindegewebes (Kollagenosen), Schwangerschaft, Schilddrüsenüberfunktion oder chronische Lungenkrankheiten. Manchmal ist es auch angeboren oder kann auf eine Tumorerkrankung hinweisen.
Porphyrien sind eine Reihe verschiedener Stoffwechselerkrankungen, die sich zum großen Teil an der Haut äußern. Dann kann eine starke Empfindlichkeit gegenüber Licht bestehen, die sich in Form sonnenbrandartiger Symptome bereits nach kurzer Lichteinwirkung zeigt. Je nach der Art der Porphyrie können weitere Symptome und Folgen wie krampfende (kolikartige) Bauchschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Leberschäden und Störungen des Nervensystems auftreten. Bei Porphyrien müssen die Auslöser gemieden werden, ansonsten ist die Behandlung für die einzelne Erkrankung unterschiedlich.
Die Dermatomyositis ist eine Krankheit, die zu Muskelschwäche und zu Symptomen an der Haut führt. Ein anderer Name ist Lilakrankheit, da es zu violetten, rötlichen oder bläulichen Hautverfärbungen kommt. Diese finden sich meist an Hautstellen, auf die viel Licht fällt, wie beispielsweise Gesicht, Hals oder Arme. Oft zeigt sich eine Rötung und Schwellung der Lider. Über den Fingergelenken können rötliche Schwellungen bestehen. Außerdem können im Bereich der Fingernägel Veränderungen auftreten. Eine Schädigung von Organen wie Lunge, Herz, Nieren oder Darm kann zu Komplikationen führen. Insbesondere ältere Patienten können an einer Krebserkrankung leiden, die die Dermatomyositis auslöst. Dann muss der Tumor beseitigt werden. Ansonsten können Medikamente (Immunsuppressiva) helfen.
Mehrere Arten von Gefäßentzündungen, die zu den rheumatischen Erkrankungen zählen, fallen unter den Begriff Vaskulitis. Bei diesen können neben verschiedenen anderen Beschwerden im Körper rote Hautflecken oder -punkte, Knötchen oder Hautdefekte auftreten.
Gefäßerkrankungen, vor allem an den Venen, können meist an den Beinen rote Hautveränderungen mit sich bringen:
Ein diabetisches Fußsyndrom kann bei Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) aufgrund von Durchblutungsstörungen und Nervenschädigung entstehen. Aus kleinen Verletzungen und Druckschäden können größere Geschwüre und abgestorbenes Gewebe am Fuß entstehen. Teils können die Stellen schmerzen, teils werden die Schäden aufgrund von Taubheitsgefühl nicht wahrgenommen. Mit der richtigen Blutzuckereinstellung und Fußpflege muss ein diabetischer Fuß beziehungsweise dessen Fortschreiten verhindert werden.
Bei der Polyzythämie bildet der Körper zu viele rote Blutzellen. Häufig kommt es bereits im Anfangsstadium zu einer roten bis blauroten Haut. Später kann eine Hautrötung mit Schwellung an Hand, Fuß, Unterarm oder Unterschenkel in Anfällen immer wieder auftreten (Erythromelalgie). Häufig leiden die Patienten unter starkem Juckreiz. Die Polyzythämie führt ansonsten zu verschiedenen Symptomen wie Leber- und Milzvergrößerung oder gefährlichen Gefäßverschlüssen. Die Behandlung erfolgt durch regelmäßiges Ablassen einer gewissen Menge Blut (Aderlass) und durch Medikamente.
Das Feuermal (Naevus flammeus) ist eine zumeist von Geburt an bestehende Veränderung von kleinen Blutgefäßen (Kapillaren). Es fällt durch seine rötliche bis violette Farbe auf und ist harmlos. Kleinere Feuermale (sogenannte Storchenbisse) verschwinden meist innerhalb einiger Jahre, größere bleiben oft dauerhaft bestehen. Aus kosmetischen Gründen kann eine Behandlung mit dem Laser sinnvoll sein.
Verschiedene gutartige oder bösartige Tumore können an der Haut rot oder rötlich auffallen, unter anderem:
Eine Hautrötung oder ein geröteter Hautausschlag kann auch als Zusatzsymptom (paraneoplastisches Syndrom) bei einer bösartigen Tumorerkrankung auftreten.
Viele rote Pünktchen in der Haut, die durch kleine Blutungen verursacht sind, werden mit dem Begriff Petechien bezeichnet. Meist ist der Grund eine Gerinnungsstörung. Eine Vaskulitis (Gefäßentzündung), Infektionskrankheiten oder die Gabe von Medikamenten können ebenfalls Petechien auslösen.
Viele Erkrankungen an bestimmten Stellen des Körpers gehen mit geröteter Haut in dem Bereich einher. Dazu gehören:
Zum großen Teil handelt es sich um harmlose und vorübergehende Ursachen für die Hautrötungen. Verschiedene Anzeichen weisen jedoch auf eine Erkrankung hin, die ein Arzt abklären sollte. Dazu gehören:
Einige Gründe für eine Rötung der Haut sind als Notfälle zu werten. Sind die Hauterscheinungen beispielsweise mit sehr starken Schmerzen, Atemnot, Bewusstseinsstörungen oder Sehstörungen verbunden, sollte ein Notarzt gerufen werden. Bei Verbrennungen oder Verätzungen ist eine sofortige Vorstellung beim Arzt notwendig, wenn sie die Größe von etwa zwei Handflächen oder mehr ausmacht.
Häufig erkennt der Arzt bereits vom Anblick her, um welche Ursache es sich handelt oder zumindest, welche Diagnose in Frage kommt. Betrachtet wird die ganze Haut, um etwaige Befunde an anderen Stellen nicht zu übersehen. Das Gespräch mit Informationen des Patienten (Anamnese) ist ebenfalls wichtig zur Diagnosestellung. Wesentliche Punkte umfassen unter anderem:
Wenn es sich um veränderliche Hautrötungen handelt, lässt sich der Arzt das vorherige Aussehen und den Verlauf beschreiben.
Je nachdem, welche Hinweise auf Erkrankungen es gibt, können weiterführende Untersuchungsmaßnahmen durchgeführt werden. Bei Verdacht auf eine Allergie kann ein Allergietest erfolgen. Eine Blutuntersuchung kann mitunter wichtige Informationen über verschiedene Erkrankungen liefern. Manchmal entnimmt der Arzt eine Gewebeprobe (Biopsie), damit eine mikroskopische Untersuchung stattfinden kann.
Wer häufig unter geröteter Haut leidet, versucht am besten, die Auslöser gar nicht erst einwirken zu lassen. Dabei sind unter anderem folgende Punkte von Bedeutung:
Durch die richtige Hautpflege kann das Hautbild verbessert werden, um Rötungen zu reduzieren. Als Hausmittel bei gereizter oder geröteter Haut können unter anderem Aloe vera, Gurkenscheiben, Quark oder Olivenöl in Frage kommen.
Bestehende Rötungen können, wenn nichts dagegenspricht, mit Make-up überdeckt werden. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten, zum Beispiel sogenanntes Camouflage-Make-up, das gut deckend wirkt, oder eine grünliche Korrektur gegen die Rötung durch spezielle Stifte zum Auftragen.
AAD (American Academy of Dermatology Association) – 10 reasons your face is red: https://www.aad.org/public/everyday-care/skin-care-secrets/face/facial-redness (online, letzter Abruf: 04.05.2021)
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aktualisiert am 31.01.2022