Bei den Hautkrebsarten unterscheidet man schwarzen und weißen Hautkrebs. Der schwarze Hautkrebs wird auch malignes Melanom genannt. Er kommt seltener vor als weißer Hautkrebs, ist aber gefährlicher und bildet schneller Metastasen (Absiedelungen) an anderen Organen im Körper.
Weißer Hautkrebs ist eine Bezeichnung für mehrere Arten von Tumoren der Haut. Zu den weißen Hautkrebsarten zählen insbesondere
Spinaliome können Metastasen bilden. Bei Basaliomen geschieht dies so gut wie nie. Der weiße Hautkrebs kommt vorwiegend an Stellen vor, die der Sonne stark ausgesetzt sind. Der schwarze Hautkrebs findet sich häufig ebenfalls an solchen Stellen, kann jedoch überall am Körper auftreten. Es sterben deutlich weniger Menschen an weißem als an schwarzem Hautkrebs.
Basalzellkarzinome (Basaliome) entstehen in der Basalzellschicht der Haut. Dies ist die unterste Schicht der Oberhaut (Epidermis). Das Basalzellkarzinom zählt zu den am häufigsten vorkommenden Krebsarten überhaupt. Von den drei hier genannten Hautkrebsarten tritt es am häufigsten auf, gefolgt vom Plattenepithelkarzinom. Zahlenmäßig am geringsten vertreten ist das maligne Melanom. Betroffen sind meist Menschen ab 60 Jahren.
Das Plattenepithelkarzinom (Spinaliom oder Stachelzellkarzinom) entsteht in den Stachelzellen der Epidermis (oberste Hautschicht). Betroffen sind oft Menschen ab 70 Jahren. Als Vorstufe eines Plattenepithelkarzinoms der Haut gilt die aktinische Keratose, bei der sich rötlich gefärbte, raue Veränderungen auf der Haut bilden.
Das maligne Melanom entsteht in den Pigmentzellen der Haut. Man findet sie in der Basalzellschicht, der untersten Schicht der Epidermis. In den meisten Fällen sind maligne Melanome dunkel gefärbt, weshalb sie auch schwarzer Hautkrebs genannt werden. Es gibt aber auch helle Varianten. Diese sind schwerer zu erkennen und werden amelanotische maligne Melanome genannt.
Die Hauptursache für die Entstehung von Basalzellkarzinomen und Plattenepithelkarzinomen ist das Sonnenlicht, also die UV-Strahlung. Wer seine Haut im Laufe seines Lebens häufig der Sonne ausgesetzt hat, hat ein höheres Risiko, an einem Basalzellkarzinom oder Plattenepithelkarzinom zu erkranken. Dies gilt auch für den Besuch von Solarien. Weitere Risikofaktoren sind:
Die Ursachen für schwarzen Hautkrebs unterscheiden sich in mehreren Punkten von denen für weißen Hautkrebs. Obwohl er ebenfalls an den Stellen des Körpers vorkommt, die häufig in der Sonne sind, tritt er oft auch an anderen Bereichen, auch in Hautfalten oder im Mund auf. Frauen und Männer sind ungefähr in gleichem Maß betroffen. Auch können alle Altersgruppen ein malignes Melanom entwickeln. Am häufigsten tritt es zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr auf. Risikofaktoren für die Entstehung sind:
Basalzellkarzinome (Basaliome) entstehen vor allem an Hautstellen, die im Laufe des Lebens in Beruf oder Freizeit immer wieder der Sonne ausgesetzt sind (sogenannte Sonnenterrassen). Die Kopfhaut (gerade bei Menschen mit wenig oder fehlenden Haaren), das Gesicht (Nase, Ohren), der Hals, das Dekolleté, aber auch der Nacken und die Hände sind solche Stellen.
Basalzellkarzinome können unterschiedliche Ausprägungen haben. Häufige Anzeichen sind:
Basalzellkarzinome streuen fast nie. Sie wachsen langsam, sind aber dennoch zerstörerisch. Wenn sie nicht behandelt werden, können sie tief ins Gewebe eindringen und dort auch Knorpel- oder Knochenstrukturen angreifen.
Auch das Plattenepithelkarzinom der Haut tritt gehäuft an den Sonnenterrassen des Körpers auf (Kopf, Ohr, Nase oder Unterlippe). Die Vorstufe eines Plattenepithelkarzinoms ist die aktinische Keratose. Sie fällt durch rötliche oder bräunliche Hautveränderungen auf. Diese fühlen sich oft rau an oder bilden Schuppen. Das Plattenepithelkarzinom hat häufig unklare Ränder und verhornt mit der Zeit immer stärker. Dadurch färbt es sich weiß. Mit zunehmendem Wachstum können Plattenepithelkarzinome die Form eines Blumenkohls annehmen. Auch hier kann es vorkommen, dass der Tumor anfängt zu jucken oder zu bluten.
Plattenepithelkarzinome wachsen zunächst an Ort und Stelle. Sie können sich mit der Zeit regional ausbreiten und im Unterschied zum Basalzellkarzinom auch Metastasen an anderen Organen im Körper bilden.
Schwarzer Hautkrebs kann aus bereits vorhandenen Muttermalen entstehen oder sich neu auf der Haut bilden. Er kann prinzipiell an allen Körperstellen entstehen, auch dort, wo kein Sonnenlicht hinkommt (beispielsweise im Mund oder in Hautfalten). Typische Merkmale für ein malignes Melanom sind:
Als zusätzliche Symptome können unter anderem auch Gewichtsverlust oder Fieber auftreten.
Ein erfahrener Hautarzt kann ein Basalzellkarzinom und ein Plattenepithelkarzinom meist mit Hilfe eines Auflichtmikroskops (Dermatoskop) erkennen. Um die Diagnose abzusichern, wird die Auffälligkeit entfernt und mikroskopisch untersucht.
Auch beim schwarzen Hautkrebs lässt sich eine Verdachtsdiagnose schon mit bloßem Auge und einem Auflichtmikroskop (Dermatoskop) stellen. Zur Diagnosesicherung wird der Tumor operativ entfernt und im Labor untersucht.
Wenn befürchtet wird, dass das Melanom schon in die Lymphknoten gestreut hat, erfolgt häufig zuerst eine Ultraschalluntersuchung der nahegelegenen Lymphknoten. Das Entfernen und Untersuchen des Lymphknotens, in den die Lymphflüssigkeit aus der Gegend des Melanoms zuerst gelangt (Wächterlymphknoten), kann ein nächster Schritt sein. Werden in diesem Lymphknoten keine Tumorzellen entdeckt, hat der Tumor wahrscheinlich noch nicht gestreut. Bei Verdacht auf Fernmetastasen in anderen Organen (Leber, Lunge oder Gehirn) werden Magnetresonanztomografien (MRT) der entsprechenden Körperregionen angefertigt.
Beim Basalzellkarzinom ist die Therapie der Wahl die operative Entfernung. Es wird dann im Labor auf entsprechende Krebszellen untersucht, um die Diagnose zu sichern. Außerdem wird dabei geprüft, ob die Geweberänder frei von Tumorzellen sind, das heißt, ob der Tumor vollständig herausoperiert wurde. Falls dies nicht der Fall ist, wird noch einmal nachoperiert, um das restliche Tumorgewebe zu entfernen. Da Basalzellkarzinome normalerweise keine Metastasen bilden, ist keine weitere Therapie erforderlich.
Auch beim Plattenepithelkarzinom wird auf diese Weise vorgegangen. Wenn es bereits gestreut hat, kommen eine Chemotherapie oder eine Immuntherapie (bestimmte Medikamente, die dem Immunsystem helfen, Tumorzellen zu zerstören) zum Einsatz.
Beim malignen Melanom ist die Therapie der Wahl ebenfalls die operative Entfernung des Tumors. Ob zusätzliche Therapien notwendig sind, hängt dann von den weiteren Befunden ab. Möglich sind:
Bei der Immuntherapie helfen bestimmte Medikamente dem Immunsystem dabei, Krebszellen zu zerstören. Dadurch kann die Lebenserwartung oft positiv beeinflusst werden.
Eine Strahlentherapie kann bei befallenen Lymphknoten oder vorhandenen Metastasen zur Anwendung kommen. Ziel ist meist eine Reduzierung von Symptomen oder eine Verringerung der Rückfallrate.
Bei zielgerichteten Therapien helfen Medikamente dabei, das Wachstum von Tumoren zu bremsen. Auch hier kann die Lebenserwartung positiv beeinflusst werden.
Eine klassische Chemotherapie kommt eher selten zum Einsatz, nur wenn Immuntherapie oder zielgerichtete Therapie nicht wirken oder nicht angewendet werden können.
Für den schwarzen und den weißen Hautkrebs gilt: Am effektivsten kann man vorbeugen, wenn man seine Haut vor Sonnenlicht und UV-Strahlungschützt. Das Meiden der Mittagssonne und von Solarien gehören genauso dazu wie ein effektiver Schutz durch Kleidung (Mützen, Hüte, lange Ärmel am Shirt und Ähnliches) oder Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor. Eine regelmäßige Selbstuntersuchung der Haut sowie die Teilnahme an kostenfreien Hautkrebs-Screenings (Vorsorgeuntersuchungen) sind ratsam.
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) – Weißer und schwarzer Hautkrebs: https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/hautkrebs.php (online, letzter Abruf: 09.12.2021)
Gesundheitsinformation – Weißer Hautkrebs: https://www.gesundheitsinformation.de/weisser-hautkrebs.html (online, letzter Abruf: 09.12.2021)
Gesundheitsinformation – Plattenepithelkarzinom: https://www.gesundheitsinformation.de/glossar/plattenepithelkarzinom.html (online, letzter Abruf: 09.12.2021)
Helios Gesundheit – Schwarzer Hautkrebs: Symptome und Anzeichen: https://www.helios-gesundheit.de/krebsmedizin/schwarzer-hautkrebs/symptome-und-anzeichen/ (online, letzter Abruf: 09.12.2021)
Onko Internetportal – Malignes Melanom: schwarzer Hautkrebs: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/hautkrebs/frueherkennung.html (online, letzter Abruf: 09.12.2021)
aktualisiert am 09.12.2021