Als Hautkrebs-Screening bezeichnet man die Früherkennungsuntersuchung auf Hautkrebs. Dieses wird von für das Hautkrebs-Screening ausgebildeten Ärzten durchgeführt. Meist sind dies Hautärzte, aber auch Hausärzte oder Internisten führen Hautkrebs-Screenings durch. Das Ziel dieser Untersuchungen ist es, Hautkrebs und Vorstufen davon möglichst früh zu erkennen und gegebenenfalls zu behandeln. Für gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren werden in Deutschland die Kosten für die Vorsorgeuntersuchung alle zwei Jahre von der Krankenkasse übernommen. Versicherte bei privaten Krankenkassen sollten die entsprechenden Regelungen bei ihrer Krankenkasse erfragen.
Es gibt einige Dinge, die man im Vorfeld eines Termins zum Hautkrebs-Screening beachten sollte. Damit der Arzt alle relevanten Stellen gut untersuchen kann, sollte(n):
In der Anamnese stellt der Arzt Fragen zur Gesundheitsgeschichte des Patienten:
Bei der körperlichen Untersuchung werden alle Hautareale von Kopf (auch die Kopfhaut) bis Fuß nach einem festgelegten Schema untersucht. Das gilt auch für Schleimhäute (im Mund) und Hautfalten (unter den Brüsten, im Anal- und Intimbereich, zwischen Fingern und Zehen). Formen des schwarzen Hautkrebses (malignes Melanom) und des weißen Hautkrebses (Basaliom und Spinaliom) sollen dabei frühzeitig erkannt werden.
Für die körperliche Untersuchung muss der Patient sich entkleiden. Meist kann die Unterwäsche zunächst angelassen werden und wird dann für die Betrachtung der entsprechenden Region kurz entfernt. Neben dem bloßen Auge wird häufig auch ein spezielles Instrument (Auflichtmikroskop bzw. Dermatoskop) eingesetzt. Die Verwendung eines Dermatoskops ist keine Kassenleistung und muss bei manchen Ärzten vom Patienten selbst bezahlt werden.
Wenn der Arzt eine verdächtige Hautstelle entdeckt, entscheidet er, ob die Stelle zunächst beobachtet werden kann oder ob eine Gewebeprobe oder direkt die Entfernung der Stelle erfolgen soll. Eine Gewebeprobe oder Entfernung führt normalerweise ein Hautarzt durch. Das entfernte Gewebe wird im Labor auf Tumorzellen untersucht (feingewebliche oder histologische Untersuchung). Nicht alle auffälligen Befunde erweisen sich als bösartig. Je nach Ergebnis der histologischen Untersuchung wird mit dem Arzt das weitere Vorgehen festgelegt.
Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung bekommt der Patient oft auch eine Beratung zu folgenden Themen:
Um Veränderungen selbst möglichst früh wahrzunehmen, wird empfohlen, sich einmal im Monat selbst zu untersuchen. An Stellen, die man alleine schlecht einsehen kann, kann vielleicht der Partner oder die Partnerin helfen. Je besser man seine Haut und deren Auffälligkeiten (Muttermale, Sommersprossen, Blutschwämmchen) kennt, desto leichter erkennt man auch Veränderungen oder Neubildungen. Wichtig ist gutes Licht zum Untersuchen. Ein Spiegel kann helfen, Regionen gut zu betrachten, die ohne Hilfe sonst nicht eingesehen werden können. Sorgfältig betrachtet wird die Haut von Kopf bis Fuß. Dabei sollte man auch an folgende Stellen denken:
Um die Veränderung von Muttermalen leichter einschätzen zu können, gibt es die ABCDE-Regel. Das bedeutet:
Stellt man eine oder mehrere der oben genannten Veränderungen fest, sollte eine hautärztliche Abklärung erfolgen. Wenn ein Muttermal beginnt zu bluten oder zu jucken, sollte man sofort zum Hautarzt gehen. Generell gilt: Bei Unsicherheit lieber einmal zu viel zur Abklärung gehen, als etwas zu übersehen.
Es gibt einige Ratschläge, die man befolgen kann, um sich vor einer übermäßigen Sonneneinstrahlung zu schützen. Dies hilft, der Entstehung von Hautkrebs vorzubeugen. Hierzu zählen:
Das Screening ist kein Schutz davor, an Hautkrebs zu erkranken. Es hilft aber dabei, bösartige Veränderungen früh zu erkennen und zu behandeln, und ist eine ratsame Ergänzung zur regelmäßigen Eigenuntersuchung. Durch ein angemessenes Verhalten kann man selbst viel dazu beitragen, sein Hautkrebsrisiko zu senken.
Hautkrebsscreening.de – Gesund bleiben kann man nicht früh genug: https://www.hautkrebs-screening.de/de/ (online, letzter Abruf: 02.12.2021)
Onko Internetportal – Vorbeugung und Früherkennung von Hautkrebs: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/hautkrebs/frueherkennung.html (online, letzter Abruf: 02.12.2021)
Healthline, Ann Pietrangelo – What to Know About Skin Cancer Screening?: https://www.healthline.com/health/skin-cancer-screening (online, letzter Abruf: 02.12.2021)
Deutsches Ärzteblatt, PD Dr. Dr. med. Jürgen Kreusch – Hautkrebs-Screening: Sinn außer Zweifel: https://www.aerzteblatt.de/archiv/186589/Hautkrebs-Screening-Sinn-ausser-Zweifel (online, letzter Abruf: 02.12.2021)
aktualisiert am 02.12.2021